E.G. White eine Lügnerin ?

  • Ein Pastor greift über seine YOUTUBE- Videos die Adventisten und E.G.White an und bezichtigt sie der Lüge,sie hätte keine Visionen gehabt, sondern sei krank gewesen (psychiatrisch-neurologische Diagnose):

    http://www.youtube.com/watch?v=crjrfQBELc8&feature=g-all-lik


    Ich finde das eigentlich ziemlich unverschämt. Ich frage mich auch, warum dieser Pastor die Adventisten so angreift und sich dabei stundenlang so minutiös solche Mühe macht, nur um zu konstatieren, dass E.G. White "nur Mist" erzählt hat. Ich persönlich kenne einen bekannten Pastor, Theologen, Herausgeber, der mir nach intensivem Studium von E.G.White versicherte, dass alles was White in ihren Visionen gesehen hat und genau der Bibel entpricht, es gibt keine Widersprüche zwischen ihren Visionen oder Gesichten und der Bibel.

  • Kritik an der eigenen religiösen Überzeugung tut weh. Dennoch denke ich, dass wir mit Religionskritik leben müssen. Religionsfreiheit schließt ein, Religion zu kritisieren. Mohammed-Karikaturen müssen möglich sein. Und Kritik an Gründern und Leitern von Religionsgemeinschaften auch. Und auch Adventisten üben traditionell heftige Kritik an anderen religiösen Überzeugungen, beispielsweise indem mitunter der Papst als Antichrist bezeichnet wird - was für ein Schmerz für überzeugte Katholiken. Deshalb sollte man, so denke ich, Kritik an Ellen White zunächst einmal ganz ohne Aufregung hinnehmen.

    Davon abgesehen: Natürlich kann man fragen, ob Ellen Whites visionäre Begabung mit einer besonderen Gehirnfunktion zusammenhängt. Das wurde durchaus auch in wissenschaftlichen Kreisen gemacht. Ich erinnere mich, dass vor einer Reihe von Jahren eine BBC-Reportage dazu ausgestrahlt wurde. Man ging der Frage nach, ob Ellen Whites Visionen durch Temporallappenepilepsie verursacht sein könnten. Zu dieser Theorie gibt es eine Seite: http://www.bytrentsacred.co.uk/index.php/reli…neurotheology-1

    Man beachte: das ist eine medizinisch-naturwissenschaftliche Untersuchung. Das sagt nichts darüber aus, ob die Schriften von Ellen White gut für den Glauben sind. Man kann den Regenbogen physikalisch untersuchen und feststellen, dass er dadurch entsteht, weil Lichtwellen unterschiedlich gebrochen werden. Das sagt aber nichts darüber aus, ob er ein Bundeszeichen Gottes ist oder nicht. Ellen White kann unter Temporallappenepilepsie gelitten haben oder nicht - das ist eine medizinische Frage -, aber wie ihre Schriften zu bewerten sind, kann die Medizin nicht beantworten, sondern nur der einzelne Gläubige, der das anhand seines Glaubens prüft.


    Deshalb darf man auch die medizinische Frage nach einer psychischen Erkrankung ganz unaufgeregt wahrnehmen.

  • An Epilepsie habe ich bei Ellen G. White auch gedacht. Wie ein Gehirn aussieht und funktioniert, das in besonderer Beziehung zu Gott steht, weiss ich nicht, aber der Verdacht einer psychiatrischen oder neurologischen Erkrankung kann aufkommen. Angenommen Jesus Christus wäre nicht vor 2.000 Jahren in Palästina, sondern als Wanderprediger im Berliner U-Bahn-Netz und auf dem Kurfürstendamm des Jahres 2012 aufgetreten. Die Wahrscheinlichkeit wäre groß gewesen, ihn zunächst einmal stationär in die psychiatrische Klinik einzuweisen und ihm Antipsychotika/Neuroleptika zu verabreichen wegen Verdachts einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis. Was ist krankhafter Wahn, was ist Ausdruck innigen Kontaktes mit Gott ? Man denke nur an das Zungenreden als die Gläubigen vom Heiligen Geist erfüllt waren (Apg 10,44); was soll denn ein Psychiater davon halten ?

    Ich meine, die Anomalien in der Persönlichkeit von E.G.White mögen auf den ersten Blick eine neurologische oder gar psychiatrische Diagnose rechtfertigen, auf den zweiten tieferen Blick sind sie symptomatisch für eine besonders intensive enge Beziehung zu Gott, denn es kann sein, dass das Gehirn vom unmittelbaren Kontakt mit Gott überfordert ist und entsprechend reagiert.

    • Offizieller Beitrag

    ... auf den zweiten tieferen Blick sind sie symptomatisch für eine besonders intensive enge Beziehung zu Gott, denn es kann sein, dass das Gehirn vom unmittelbaren Kontakt mit Gott überfordert ist und entsprechend reagiert.

    Eine sehr gewagte Hypothese!

    Ich würde diese Diskussion aber gar nicht aufnehmen, jeder Versuch Wunder oder Prophetie nach "Naturgesetzen" zu bewerten (medizinisch zu diagnostizieren) ist ein Irrweg - wie auch schon bei BWgter anklingt.
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  • Ellen White wurde seit ihren Lebzeiten bis heute auf vielfältige Weise immer wieder angegriffen, in Frage gestellt, diffamiert oder in den Himmel gehoben. Das sind wir doch gewohnt.

    Auch Norbert Link glaubt, hier ein wenig beitragen zu können.

    Er geht davon aus, dass die Lehre von der "Erde 1000 J. eine Wüste" von Ellen White aus geht. Womit er erst mal daneben liegt. Ellen White war keine Theologin. Alle Lehren der STA sind durch intensives Bibelstudium der damaligen leitenden Brüder entstanden. Sie alle waren Theologen anderer Kirchen gewesen, dort sogar ordiniert, und verstanden, die Bibel zu erforschen. Wenn nötig, hat Gott Schw. White im Nachhinein ein bestätigendes Gesicht gesandt.

    Nur im Punkt "Sabbatanfang" war sie anderer Meinung als die Brüder. Zur Korrektur musste Gott ihr persönlich ein Gesicht senden.

    Ellen White hielt auch keinen Tisch hoch, wie Herr Link irrtümlich berichtet, sondern eine alte, schwere Familienbibel. Ich habe sie selbst in der Hand gehalten. und versucht, sie wenigstens mit 2 Händen hoch zu halten. Ich war jung, gelernter Maurer und Betonbauer und damals erheblich mehr Kraft als Heute. Aber ich habe sie nicht 10 Sekunden mit beiden Händen hoch halten können. Und auch niemand anders sonst in jener Versammlung mit ihrem Enkelsohn.

    Hier wird für mich klar, Herr Link möchte Schw. White etwas anhängen. Er ist keineswegs von vornherein ehrlich bemüht, die Wahrheit über sie heraus zu finden. Über seine Gründe aber kann ich bis jetzt höchstens spekulieren.

    Dann zur Frage der 1000 Jahre selbst:
    Herr Link erzählt zwar von den 1000 Jahren aus der Offenbarung. Dort ist die einzige Bibelstelle, die davon spricht. Doch dann macht er den dicken Fehler, zur Beantwortung der Frage nach dem Wo und Wie auf Jesaja zurück zu greifen, der von den 1000 Jahren noch gar nichts wusste. Da hat er natürlich einen kapitalen Bock geschossen.

    Zur Beantwortung dieser rage kann man sich allein auf die Offenbarung verlassen. Sie erwähnt die Zeit - sie gibt auch alle Antworten darauf.

    Und die Antwort finden wir in Offb. 19:20+21. Bei der Wiederkunft Jesu bleiben nur Tote auf der Erde zurück. Und natürlich Satan und sein höllisches Heer.

    Herr Norbert Link ist also ein lügnerischer und verleumderischer Irrlehrer. Klar nun, dass er gegen Ellen White ist. Die würde ihm das ja auch sagen.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Ich habe mir heute das ganze Video von Norbert Link angehört. Darin werden so einige besondere Lehren (Sonderlehren) angesprochen, deren Zusammenhang mit sofort aufhorchen ließ: 
    Ja zum Sabbat 
    Britisch-Israel Lehre 
    Ja zum Laubhüttenfest

    Die Nachbarn meiner Schwiegereltern gehörten zu der Gemeinde von Herbert W. Armstrong, der sog. Radio Church of Christ. Nach seinem Tod haben sich seine Nachfolger heftig auseinander gestritten, denn es ging nicht nur um Glauben, sondern auch ums liebe Geld. So zerfiel diese Kirche in mehrere Gruppen, von denen eine sich "Kirche des ewigen Gottes" nennt. 
    Siehe dazu:

    Zitat

    Die hauptsächlichen Doktrinen der Kirche (des lebendigen Gottes) sind jene, die von Herbert W. Armstrong gelehrt wurden und der biblischen Lehre entstammen, an die Gottes getreue Diener glaubten, und die ursprünglich von Jesus Christus durch die Gründung seiner Kirche zur Zeit seiner erwählten ersten Apostel etabliert wurden. Da wir in der Erkenntnis Jesu Christi zunehmen müssen, sind wir willens eine Doktrin auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und zu ändern, wenn sich ihre Unrichtigkeit klar und deutlich aus der Bibel erweisen sollte.

    Herbert W. Armstrong war ein Werbefachmann und lernte in den 1930er Jahren in den USA eine Gemeinde kennen, die aus der Zeit der "Großen Erweckung" stammte, sich aber 1863 bei der Gründung der STA nicht beteiligte, sondern unabhängig blieb. Als Armstrong dazu stieß, gab es noch ein paar hundert jener Nachfolger der ersten Adventisten.

    Armstrong nahm in der Folge einige Sonderansichten verschiedener religiöser Strömungen auf und baute darauf die Radio Church. Eigentlich sollte einer seiner Söhne sein Nachfolger werden, doch zerstritt er sich mit diesem in seinen letzten Lebensjahren (er starb in den 1980er Jahren) . Doch der wollte unbedingt Nachfolger bleiben (siehe oben), und so kam es, dass die Kirche zerfiel.

    Natürlich kann man jetzt besser verstehen, warum Norbert Link so gegen Ellen White ist. Sie ist praktisch sein Gewissen, das ihn quält, und das er unbedingt beruhigen will.

    Liebe Grüße von benSalomo.

    3 Mal editiert, zuletzt von HeimoW (28. Juni 2012 um 23:24)

  • Ich frage mich auch, warum dieser Pastor die Adventisten so angreift und sich dabei stundenlang so minutiös solche Mühe macht, nur um zu konstatieren, dass E.G. White "nur Mist" erzählt hat.

    Du fragst warum? Es ist ganz einfach. Würde er sagen, dass E.White eine echte Prophetin war, dann wäre er in der falschen Gemeinde 8)