Sabbatverhalten - jede Hilfe leisten?

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    Hallo zusammen,

    Mir geht eine Sache von vorvorigem Sabbat nicht aus dem Kopf. Folgende Situation: Ich war zu Gast bei einer Familie. Und gemeinsam waren wir an diesem schönen Sabbat Nachmittag draußen. Die Familie ist eher eine Patchworkfamilie und so waren viele Eltern und Kinder zusammen. Wir haben im Garten gespielt, die Natur genossen. Es gibt dort bei dem Haus nicht viele Nachbarn, aber eine Nachbarin (ca. 60 - 65 Jahre alt) war da und hat am Sabbat den Rasen gemäht. Soweit ist das kein Problem, in Österreich darf man das am Sabbat, aber dann war es plötzlich vorbei mit dem Rasenmähen. Ich habe die ältere Frau dann gesehen, wie sie anscheinend Probleme hatte mit dem Rasenmäher. Sie hat auch ein paar Mal zu uns herübergesehen, war es ein hilfesuchender Blick? Ich habe es jedenfalls bemerkt. Ein paar Mal hat sie hergesehen und ich habe zurückgesehen (Distanz ca. 50 Meter).

    Ich war schon in der Situation unsicher, was sollte ich tun. Einerseits mach ich am Sabbat solche Dinge aus meiner Gewohnheit und Überzeugung nicht. Über das warum und wieso gibt es im Forum schon ein paar Themen. Was mich jetzt interessiert ist eure Meinung dazu. Wie verhält man sich richtig in so einer Situation? Geht man hin und hilft (obwohl man nicht gefragt wurde) einem "Ungläubigen" dabei am Sabbat bein der Reparatur seines Rasenmähers? Die Sache hat zwei Seiten, finde ich. Einerseits möchte ich so etwas am Sabbat nicht tun. Was es aber bringen könnte ist ein Gespräch, Hilfsbereitschaft, den Glauben leben...obwohl das die Frau ja nicht weiß. Man kann ja schwer mit der Ansage "Normalerweise mach ich das heute nicht, aber..." helfen.

    Was hättet ihr getan? Stellt euch vor euch passiert das. Eine nicht wirklich störende Situation (am Sabbat durch Rasenmäherlärm beeinträchtigt) führt zur Hilfsbedürftigkeit eines Nächsten. Soll man ihm dabei helfen zu arbeiten?

    Vielleicht kennt ihr ähnliche Situationen, wo man zwischen Sabbat feiern und Hilfsbereitschaft hin- und hergerissen ist.

    viele Grüße

    Tricky

  • Ich würde rüber gehen, sie fragen, ob sie Probleme hat und welche. Ob ich ihr helfen kann. Dann würde ich mir die Sache nur oberflächlich anschauen und ihr einen Vorschlag machen, dass ich mir die Sache "heute Abend" oder am Mo. anschaue und wenn sie erlaubt, ihr dann gleich auch den Rasen mähe.

    Dann würde ich sie "rüber zu uns" einladen (naja, dass kann ich alleine nicht entscheiden, wenn ich selbst eingeladen bin), damit sie den restlichen Tag mit uns im Garten beim "Kaffee und Kuchen" verbringen kann. :)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,
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    Was hättet ihr getan? Stellt euch vor euch passiert das. Eine nicht wirklich störende Situation (am Sabbat durch Rasenmäherlärm beeinträchtigt) führt zur Hilfsbedürftigkeit eines Nächsten. Soll man ihm dabei helfen zu arbeiten?


    Vermutlich geholfen, wenn das Problem einfach zu beheben wäre.

  • Hallo,
    ich hatte im Winter ein ähnliches Problem. Ein älterer Mann(87) mit dem ich auch Bibeluntericht habe rief mich am Sabbatmogen an ( meine Familie und ich waren schon fertig für den Gottesdienst angezogen ) ein Wasserrohr vom Stall in seine Küche sei geplatzt, er habe den Haupthahn zugemacht und nun hat er im Haus kein Wasser mehr. Zuerst dachte ich mir dies hat bestimmt Zeit bis nach dem Gottesdienst, aber dann bekam ich ein schlechtes Gewissen und habe mich umgezogen um es sofort zu reparieren. Die Reparatur hat den ganzen Vormittag gedauret. Als ich fertig war meinte dieser Mann zu mir, er wäre unserem Herrn und mir sehr dankbar, dass ich trotz Sabbat so schnell geholfen habe denn er war schon ganz verzweifelt und wusste sich nicht zu helfen.
    Ich weiß nicht wie dringend der Rasen gemäht werden mußte, aber wahrscheinlich hätte ich den Mäher repariert, denn Jesus hätte wahrscheinlich auch nicht gewartet, sondern die Gelegenheit genutzt um von Gott zu erzählen
    LG
    Hardy sta_hisf

  • Ich hätte es wie Stofi gemacht, allerdings kann ich keine Maschinen reparieren. Aber vom Prinzip her finde ich diese Lösung am besten. Sie verbindet das Interesse am Mensch mit Gastfreundschaft, bietet die Gelegenheit zu säen und hat auch die Nächstenliebe im Fokus.

    Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte es wie Stofi gemacht, allerdings kann ich keine Maschinen reparieren.


    Das war auch mein Problem. Ich wußte, dass ich das eigentlich nicht kann. Ich kann Öl und Benzin nachfüllen, meistens gelingt mir das sogar so, dass ich es in die richtige Öffnung fülle, aber das war's dann mit Tricky + Motoren.
    Trotzdem hätte ich meine Hilfe anbieten können, hab's aber verabsäumt :(

    hardy
    Danke für deine Erfahrung. Der Mann wußte also von deinem Glauben+Sabbat?

  • tricky,
    Ja, er wußte von meinem Glauben. Er selbst ist evangelisch aber geht öfter mit uns in die Gemeinde und deshalb war es ihm erst gar nicht recht das ich die Leitung am Sabbat repariere, aber ich merkte danach auch seine Erleichterung das er wieder Wasser hatte vorallem im Bad und auf der Toilette.
    LG
    Hardy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    Wieder hätte ich eine Frage an euch betreffend dem Sabbatverhalten. Ich erzähle euch mal die Situation:

    Bei uns in der Gemeinde gibt es zwei sehr nette Damen, die von Frühling bis Herbst am Sabbat einen schönen Blumenstrauß zuhause zusammenstellen und mitbringen. Der Blumenschmuck wird dann am Podium oder an passender Stelle platziert und verpasst dem Gottesdienst einen bunten, angenehmen Anstrich. An dieser Stelle möchte ich euch ermutigen, dass wenn so etwas in eurer Gemeinde auch der Fall ist, ihr bitte diesen Personen euren Dank aussprecht für ihren wöchentlichen Einsatz.
    Jedenfalls stehen diese Blumen dann in der Gemeinde. Nach dem Gottesdienst werden die Blumensträuße verteilt. Meist an denjenigen, der gerade Geburtstag hat. Oder an Gäste. Und diesmal hatten wir wieder so einen weiblichen Gast. Sie hat sich sehr über die Blumen gefreut. Sie kommt seit Jahren gelegentlich in unsere Gemeinde (alle 4 - 5 Wochen einmal). Ihre Mutter war Adventistin und hat sie bei ihrer Rückkehr zur Gemeinde (die Mutter war lange ohne Gemeinde) immer unterstützt und sie sind gemeinsam gekommen (für Sabbatschule und Predigt!). Leider ist die Mutter schon gestorben, jedenfalls kommt sie zu uns in die Gemeinde und hat diesmal den Blumenstrauß erhalten. Im Zuge der Übergabe des Blumenstraußes hat sie eine der Blumen entdeckt und besonders gelobt: "Die gefällt mir besonders". Jetzt hat die Dame mit den Blumen natürlich sofort angeboten, dass sie einen Pflanzenableger macht und mitbringt.

    Jetzt meine Frage an euch. Die Gästin hat angekündigt, dass sie heute (also am Sabbat) Abend zum gemeinsamen Offenbarungsvortrag kommt. Sie war schon öfter bei diesen Vorträgen dabei. Würdet ihr am Sabbat-Nachmittag im Garten diese Pflanze ausgraben und am Abend als Geschenk mitbringen, oder würdet ihr damit zuwarten bis sie wiedermal in die Gemeinde kommt?

    Gleich vorweg: Ich hätte kein Problem damit eine kleine Arbeit zu verrichten und es für mich als Liebeswerk zu bezeichnen, damit ich eben das Geschenk überbringen kann.

    viele Grüße

    Tricky