Die Rolle des Papstes

  • Da das Thema über die Gemeinsamkeiten ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist, habe ich zu den interessanten Teilaspekten einzelne Themen gemacht.

    Hier bitte diskutieren zur Rolle des Papstes LG - Tricky


    Vor EGW soll natürlich immer Gottes Wort die Bibel stehen, entweder wir stellen Gottan erster Stelle oder Menschen an erste Stelle.
    Kann man das dann so vergleichen wie, EGW hat gesagt oder der Papst hat gesagt...

    Auch das kann man nicht vergleichen oder gar als "Parallele sehen. Denn E. White hat sich weder als Unfehlbar, noch als Stellvertreter Gottes gesehen. Außerdem sagte sie selbst, man solle ihre Schriften an Hand der Bibel prüfen. Der Papst maßt sich aber an, Gesetze Gottes zu verändern oder gar aufzuheben. Daher sehe ich hier keine Gemeinsamkeit.

    ***

    Einmal editiert, zuletzt von tricky (14. Mai 2012 um 19:09)

  • Der Papst maßt sich aber an, Gesetze Gottes zu verändern oder gar aufzuheben.

    Kannst du dafür bitte eine Quelle nennen, an welcher Stelle ein Papst so etwas beansprucht?
    Das mögen einige Adventisten so behaupten. Das ist dann aber ihr eigenes Urteil - und nicht etwas, was der Papst über sich selbst sagt.

    Die Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet nicht, dass er über alles beliebig entscheiden kann. Damit ist eine "Letztverbindlichkeit" gemeint. Die gilt auch nicht immer, sondern nur, wenn er "ex cathedra" spricht. Bisher wurde nur einmal (!) als ex cathedra gesprochen, nämlich mit der Aussage, dass Maria leiblich in den Himmel gefahren ist.

    Ich sehe eine gewisse Parallele mit einigen Adventisten, nämlich in dem Wunsch, eine Stelle zu haben, die über richtig und falsch entscheidet. Manchmal wird dem Biblischen Forschungsinstitut (Biblical Research Institut, BRI) zuerkannt, eine solche Stelle zu sein, oder aber die Generalkonferenz allgemein. Immer dann, wenn es heißt, dass irgendwo irgendwer entschieden hat, was "adventistisch" ist und was Adventisten zu glauben habe, dann sehe ich die Gefahr, etwas Ähnliches wie eine päpstliche Unverfehlbarkeit/Letztverbindlichkeit aufzubauen. Dagegen hilft ein reformatorisches Prinzip: Über richtig und falsch kann kein Papst und keine kirchliche Einrichtung, keine Generalkonferenz und kein BRI entscheiden, sondern nur das gläubige Gewissen jedes Einzelnen.

  • Kannst du dafür bitte eine Quelle nennen, an welcher Stelle ein Papst so etwas beansprucht?
    Das mögen einige Adventisten so behaupten. Das ist dann aber ihr eigenes Urteil - und nicht etwas, was der Papst über sich selbst sagt.

    Die Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet nicht, dass er über alles beliebig entscheiden kann. Damit ist eine "Letztverbindlichkeit" gemeint. Die gilt auch nicht immer, sondern nur, wenn er "ex cathedra" spricht. Bisher wurde nur einmal (!) als ex cathedra gesprochen, nämlich mit der Aussage, dass Maria leiblich in den Himmel gefahren ist.

    Ich sehe eine gewisse Parallele mit einigen Adventisten, nämlich in dem Wunsch, eine Stelle zu haben, die über richtig und falsch entscheidet. Manchmal wird dem Biblischen Forschungsinstitut (Biblical Research Institut, BRI) zuerkannt, eine solche Stelle zu sein, oder aber die Generalkonferenz allgemein. Immer dann, wenn es heißt, dass irgendwo irgendwer entschieden hat, was "adventistisch" ist und was Adventisten zu glauben habe, dann sehe ich die Gefahr, etwas Ähnliches wie eine päpstliche Unverfehlbarkeit/Letztverbindlichkeit aufzubauen. Dagegen hilft ein reformatorisches Prinzip: Über richtig und falsch kann kein Papst und keine kirchliche Einrichtung, keine Generalkonferenz und kein BRI entscheiden, sondern nur das gläubige Gewissen jedes Einzelnen.

    Im Prinzip richtig aber dann sind doch die Glaubenspunkte auch ein Fehler, aber ich glaube nicht dass man hier so einfach argumentieren kann.
    Deine pro katholischen Aussagen ermüden mich etwas weil wer wirklich genau nachschaut der erkennt genug Gründe die gültig sind auch wenn sie nicht ex cathedra gesprochen wurden.
    Es gibt tonnenweise Beweise zur These dass Rom über das Wort Gottes verfügt wie sie wollen. Weil das "wie sie wollen" die Tradition darstellt und diese steht de facto über dem Wort Gottes und das haben mir hier schon bereits 2 katholische Pfarrer bestätigt(ganz sachlich).

    Aber ok jeder wie er will, dann haben wir bald keine Adventgemeinde mehr weil ja alles relativ für jeden einzeln ist.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Kannst du dafür bitte eine Quelle nennen, an welcher Stelle ein Papst so etwas beansprucht?
    Das mögen einige Adventisten so behaupten. Das ist dann aber ihr eigenes Urteil - und nicht etwas, was der Papst über sich selbst sagt.

    Es geht nicht darum ob ein Papst das grad beansprucht. Er hat auf jeden Fall die Möglichkeit den Anspruch zu erheben. Und wenn er in seinem Amt als "Lehrer aller Christen" - das ist nun mal ex cathedra - eine Glaubensfrage als entschieden erklärt, dann hat das so zu sein. Er ist ja unfehlbar. Er entscheidet, was zu tun ist. Genau so in Sittenfragen. Er entscheidet, was richtig ist und sieht sich darin seit dem 1. Vatikansichen Konzil als Unfehlbar in seiner Entscheidung natürlich bestärkt.

    Ob ein Papst das nun beansprucht oder nicht, hängt wahrscheinlich damit zusammen, wie weit er etwas im "Glaubens- oder Sittenbereich" verändern will. Wenn er es tut, ist er auf jeden Fall unfehlbar. Und das muss von der Kirche auch als Dogma anerkannt werden.

    Die Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet nicht, dass er über alles beliebig entscheiden kann.

    Das ist mir schon klar, dass seine Entscheidung ob eine Möhre ein Obst oder Gemüse ist, nicht in den Bereich Unfehlabr zu finden ist. Das ist für den Christen aber auch egal. Wenn er aber die Bibel außer Kraft setzt, wie eben bei dem Dogma "Marias leibliche Himmelfahrt", dann ist das wohl eine Anmaßung einerseits, eine Zumutung für bibeltreue Christen andererseits.


    Zitat

    Damit ist eine "Letztverbindlichkeit" gemeint.

    Das ist ja der Hohn an der Sache.


    Zitat

    Die gilt auch nicht immer, sondern nur, wenn er "ex cathedra" spricht.

    Und gerade, weil er es sich in diesem Bereich anmaßt. Egal wie oft oder wie wenig. Alleine die Tatsache, dass der Papst sich dagegen nicht wehrt, also es wohl wirklich so sieht, ist schon schlimm genug. Wenn er über Farben von Vorhängen einen letzt Entscheid trifft, wird das einen bibeltreuen Christen ziemlich kalt lassen. Egal wie unfehlbar er sich darin sehen mag. Es geht doch alleine um Glaubensfragen.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Falls es jemandem nicht genügt adventistschen oder sonstigen apologetischen Tratsch oder Vorurteile über den Papst bzw. die "Unfehlbarkeit" wiederzukäuen, empfehle ich als relativ kurzgefasste katholische Lektüre: http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/882.html (Die Unfehlbarkeit des Papstes, Eine Interpretation des Petrusdienstes auf der Grundlage des Fundamentaltheologen Peter Knauer)

    .

  • Zitat von "Heimo"

    Falls es jemandem nicht genügt adventistschen oder sonstigen apologetischen Tratsch oder Vorurteile über den Papst bzw. die "Unfehlbarkeit" wiederzukäuen, empfehle ich


    Dem Exzentriker der adventistischen Apolgetik sei bei Deiner bzw. der Darstellung Deines Links die Frage gegönnt, welche Berechtigung die Auslegung von Dan 7 oder Offenb. 13 im Bezug der RKK bzw. Papst dann hat, oder ob sich die Gotteslästerung aus..

    [bibel]Joh. 10,33 ....daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott [/bibel]
    sich nicht auf den Papst bezieht?
    Oder wie soll ich den Text in Deinem Link in Bezug auf Petrus verstehen, wenn ich das hier lese?

    Zitat von "Papst Johannes XXII"

    Der Papst allein sitzt in dem Stuhl des heiligen Petrus, nicht als ein Mann bloß, sondern als Mann und Gott.


    …wobei ich auch noch gerne wüsste wo der Apostel Petrus der Stellvertreter des Sohnes Gottes war oder sein sollte, oder als dieser gehandelt hat. Siehe dazu
    1. Petr. 2, 5-8

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

    • Offizieller Beitrag


    Dem Exzentriker der adventistischen Apolgetik sei bei Deiner bzw. der Darstellung Deines Links die Frage gegönnt, welche Berechtigung die Auslegung von Dan 7 oder Offenb. 13 im Bezug der RKK bzw. Papst dann hat, oder ob sich die Gotteslästerung aus..

    [bibel]Joh. 10,33 ....daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott [/bibel]
    sich nicht auf den Papst bezieht?
    Oder wie soll ich den Text in Deinem Link in Bezug auf Petrus verstehen, wenn ich das hier lese?


    …wobei ich auch noch gerne wüsste wo der Apostel Petrus der Stellvertreter des Sohnes Gottes war oder sein sollte, oder als dieser gehandelt hat. Siehe dazu
    1. Petr. 2, 5-8


    Atze,

    ich sehe Dein Problem nicht bzw. versteh Deinen Kommentar nicht. Ich habe nicht geschrieben oder auch nur angedeutet, dass ich die Meinung des verlinkten Kommentars teilen würde. Ich habe ihn nur gepostet, weil es eine "katholische" und von einer theologischen Universität publizierte Erläuterung (und somit authentisch) der Unfehlbarkeit ist. Das hat nichts mit Auslegung von Dan 7 oder Offb 13 zu tun, es ging darum was die katholische Kirche oder massgebliche Stimmen in ihr über / zur "Unfehlbarkeit" sagen.
    ..

  • Fakt ist:


    Verglichen mit den Kontroversen, welche die Verkündung des Dogmas 1870 hervorgerufen hat, ist seine praktische Bedeutung sehr gering. http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4pstliche_Unfehlbarkeit


    Eine solche Verkündigung unterliegt strikten Regeln und nicht zu vergessen, auch die Kirche als solche ist unfehlbar:

    Zitat

    Da das Erste Vatikanische Konzil mit dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges im Juli 1870 abgebrochen wurde, sind die Bestimmungen zur Unfehlbarkeit unvollständig
    geblieben. Über die Frage der Unfehlbarkeit der Kirche als ganzer und ihres Verhältnisses zur Unfehlbarkeit des Papstes sowie der Notwendigkeit der Rezeption eines ausgesprochenen Dogmas durch die Kirche gibt es dort keine gleichermaßen ausführlichen Bestimmungen wie für die päpstliche Unfehlbarkeit.


    Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Lehre von der Unfehlbarkeit in Lumen Gentium wiederholt und in die Lehre vom Kollegium der Bischöfe integriert. Dieses Kollegium konstituiert sich jedoch nach katholischem Verständnis nur mit und unter dem Papst, so dass ein Bischof außerhalb der Gemeinschaft mit dem Papst nur unvollständige Amtsgewalt innehaben kann. http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4pstliche_Unfehlbarkeit

    Wenn jemand in einer Gemeinschaft macht hat, dann kann er/sie verkünden was er will. Regeln sind hier eher hinderlich. Möglicherweise hat EGW einen sehr viel größeren Einfluss und auf die Adventisten als ein einzelner Papst innerhalb der Kath. Kirche.

    Zumal EGW einiges an Regeln aufgestellt hat, die bis heute befolgt werden. Oder irre ich mich?

  • Zitat von "Christel"

    Wenn jemand in einer Gemeinschaft Macht hat, dann kann er/sie verkünden was er will. Regeln sind hier eher hinderlich.


    Der Vatikan ist die strengste mir bekannte Monarchie, und ist in wichtigen Gremien vertreten. Das ist auf weltlicher Ebene.
    Hier etwas zu seiner Macht auf geistlicher Ebene.

    Zitat von "Catholic Encyclopedia Vol. 12 Article "Pope" Seite 265"

    Diese richterliche Gewalt hat auch Macht inne, Sünden zu vergeben.


    Gilt das etwa nicht mehr, und ist nicht willkürlich?
    Oder was ist hiermit, obwohl gesagt ist man solle sich hüten Festzeiten und Gesetze zu ändern.

    Zitat von "Vater Enright „Sentinel"1893

    Die Bibel sagt „Gedenke des Sabbattages, dass Du ihn heiligst“. Die katholische Kirche sagt:“Nein!“ Kraft meiner göttlichen Macht schaffe ich den Sabbat ab und gebiete euch, den ersten Tag der Woche heilig zu halten, und seht, die ganze zivilisierte Welt beugt sich in ehrfürchtigem Gehorsam dem Gebot der heiligen katholischen Kirche.

    Zitat von "Christel"

    Möglicherweise hat EGW einen sehr viel größeren Einfluss und auf die Adventisten als ein einzelner Papst innerhalb der Kath. Kirche.


    Wenn es so wäre, wo steht, dass es verboten ist?

    Zitat von "Christel"

    Zumal EGW einiges an Regeln aufgestellt hat, die bis heute befolgt werden. Oder irre ich mich?


    Beispiel?

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Hallo Atze,

    ich habe das Thema so verstanden, dass ganz sachlich Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen STA und Katholiken diskutiert werden. Das ist die Basis auf der ich diskutieren möchte!

    Auf Diskussionen, wer den richtigen Glauben hat möchte ich mich nicht einlassen. Daher lasse ich mich auch nicht auf solche Fragen ein:

    Wenn es so wäre, wo steht, dass es verboten ist?

    Ich nenne auch keine Beispiele EGW betreffend. Ihr seid die Adventisten, daher gehe ich davon aus, dass ihr Euch hier besser auskennt als ich. Was soll ich Euch belegen?

    Was die kath. Kirche angeht, da gebe ich gern Auskunft aus meiner Glaubenspraxis heraus. Historische Forschung, wer was in welchem Zusammenhang mal gesagt hat, betreibe ich nicht.
    Es hilft nämlich nicht wirklich, bei der Frage welche Rolle der Papst tatsächlich hier und heute spielt.

    Geschichtlich gesehen, muss beachtet werden, dass die kath. Kirche von ihren Anfängen an auf eine konziliare Tradition zurückblickt. Wichtige Entscheidungen wurden in der Regel von Konzilien getroffen. Das Amt der Papstes wird nicht ererbt. Der Papst wird gewählt. Er ist ein geistliches Oberhaupt und von daher nicht wirklich mit einer „staatlichen“ Monarchie vergleichbar.

    Außerdem sind wir eine Volkskirche! Damit meine ich, wer katholisch sein will, muss getauft sein (auch Taufen von anderen Konfessionen werden z.T. anerkannt), seine Kirchensteuern zahlen und nicht austreten. Strebt jemand innerhalb der Kirche ein Amt an, wird mehr erwartet, aber ansonsten.

    Was den kath. Glauben betrifft, so gibt es im freikirchlichen Raum sehr viele Vorurteile. Vieles, was als Unterschied genannt wird, stimmt nicht, z.B. ist für uns der Papst kein Gott. Wir verehren wie die meisten, die sich Christen nennen, den einen Gott in drei Personen. Auch Maria ist keine Göttin, Heilige sind für uns keine Götter…

    Anbetung gebührt Gott allein. Gott allein vergibt die Sünden, der Priester (auch der Papst) spricht die Vergebung zu, aber das Eigentliche kann Gott allein, so habe ich das jedenfalls innerhalb der kath. Kirche gelernt.

    In anderen Glaubensfragen gibt es tatsächlich Unterschiede. Ich bin z.B. durchaus der Meinung, dass man Festzeiten und Gesetze ändern kann. Im Übrigen kenne ich keine christliche Gemeinschaft, die das nicht getan hat. – Ist es nicht änderbar, müssten wir uns an die Thora halten und konsequenter Weise alle Juden werden.

    LG Christel

    Einmal editiert, zuletzt von Christel (16. Mai 2012 um 17:01)

  • Zitat von »"Christel"«
    Möglicherweise hat EGW einen sehr viel größeren Einfluss und auf die Adventisten als ein einzelner Papst innerhalb der Kath. Kirche.

    Wenn es so wäre, wo steht, dass es verboten ist?

    Hier steht's: "Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden, und die andern lasst darüber urteilen." (1Kor 14,29)

    Der Papst hat in der katholischen Kirche die Funktion, die Lehre für alle verbindlich zu bestimmen (Lehramt). Wenn EGW sowas wie ein Superpapst wäre, wären ihr alle zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet.
    Paulus sieht das genau andersherum: Nicht der Prophet steht über dem Gläubigen, sondern der Gläubige steht über dem Propheten. Der Glaube muss selbst urteilen, ob der Prophet Wahrheit spricht. Kein Prophet hat Wahrheit für sich gepachtet.
    Deshalb sollte man zurückhaltend sein, EGW in die Position eines Papstes zu rücken.

    • Offizieller Beitrag

    ... Deshalb sollte man zurückhaltend sein, EGW in die Position eines Papstes zu rücken.

    Du hast absolut Recht! Bei dem Vergleich fällt mir ohendies am ehesten auf, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist ;)
    Wenn so salopp vom "Papst" gesprochen wird, geht es um das Amt das im katholischen Verständnis lückenlos seit der Urchristenheit ausgeübt wurde und auch in Zukunft wird.
    Bei Sr. White geht es um eine einzelne Prophetin.

    Wenn Sr. White mit etwas "katholischem" verglichen werden soll oder kann, dann mit der Tradition bzw. dem Lehramt, denn ihre Schriften werden häufig ebenso autoritativ gesehen wie das Lehramt in der rkk.
    .

  • Wenn es eine Botschaft Gottes durch ein Gesicht ist wüsst ich nicht wieso ich es nicht als Wort Gottes aktzeptieren sollte.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es eine Botschaft Gottes durch ein Gesicht ist wüsst ich nicht wieso ich es nicht als Wort Gottes aktzeptieren sollte.


    Das spricht Dir ja niemand ab, kritisiert auch niemand, es geht um den Vergleich.
    Für den gläubigen Katholiken ist es so, dass er sagt: Wenn es ein Konzil, geführt vom Heiligen Geist, etwas beschlossen hat, wer bin ich, dass ich das ablehnen könnte...

    Beides legitim, auch wenn man nicht beides teilen kann oder will.

    .

  • Wenn so salopp vom "Papst" gesprochen wird, geht es um das Amt das im katholischen Verständnis lückenlos seit der Urchristenheit ausgeübt wurde und auch in Zukunft wird.
    Bei Sr. White geht es um eine einzelne Prophetin.

    Das ist ein wichtiger Hinweis! Ein Prophet/in kann die Lehre bestimmen, sofern er/sie gläubige Anhänger findet. Ein einzelner Papst kann das nicht! Das ist auch nicht seine Aufgabe.
    Daher ist diese Aussage falsch:

    Der Papst hat in der katholischen Kirche die Funktion, die Lehre für alle verbindlich zu bestimmen (Lehramt).

    Ich zitiere aus wikipedia, um so ungefähr eine Vorstellung zu geben, was das kirchliche Lehramt bedeutet:

    Zitat

    Das kirchliche Lehramt steht nach römisch-katholischem Verständnis in Kontinuität der von Jesus Christus seinen Aposteln verliehenen und durch die Geschichte hindurch tradierten Autorität. Es gewährleistet in der Weltkirche die Verbindlichkeit des römisch-katholischen Glaubens, legt diesen umfassend dar, interpretiert ihn und schützt ihn vor Verfälschungen.

    Es wird zwischen ordentlichem und außerordentlichem Lehramt unterschieden. Das ordentliche Lehramt hat jeder Bischof, die Gemeinschaft aller Bischöfe mit Papst, sowie der Papst an sich inne. Das außerordentliche Lehramt übt ein Ökumenisches Konzil aller Bischöfe in Gemeinschaft mit dem Papst und der Papst allein, sofern er ex cathedra spricht, aus.

    Entscheidungen des höchsten Lehramts haben formal qua ihrer Autorität Geltung auch ohne Rezeption durch die Gläubigen oder andere kirchliche Instanzen. Sie sind jedoch inhaltlich an den Glauben der Kirche gebunden, den sie explizieren, und zielen auf den Konsens des Gottesvolks. http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchliches_Lehramt

    Es ist nicht der Sinn des Lehramtes einer Kirche mit einer 2000jährigen Geschichte die Lehre zu bestimmen. Vielmehr ist es Aufgabe des Amtes darauf zu achten, dass alles so bleibt und sich nichts verändert. Das Amt in der Kirche ist von Natur aus konservativ und bewahrend. Die Neuaufbrüche (Propheten) kommen in der Regel aus den Reihen der Gläubigen. Das Amt hat die Aufgabe zu prüfen und aufzupassen, dass „der Laden“ nicht auseinanderfliegt. Die katholische Kirche ist eine Gemeinschaft von Gemeinschaften mit einem sehr unterschiedlichen Profil. Manches was im evangel. Bereich als einzelne Gemeinschaft auftritt, gibt es ähnlich auch innerhalb der kath. Kirche.

    Was die Autorität betrifft, da muss man in der kath. Kirche sehr genau Theorie und Praxis unterscheiden. Wie gesagt, wir sind eine Volkskirche… und der Glaube des einzelnen Gläubigen wird nicht geprüft. In dieser Kirche wird viel diskutiert… – Außerdem kennt die kath. Kirche eine Hierarchie der Glaubenswahrheiten, d.h. wir unterschieden zwischen zentralen und randständigen Glaubenswahrheiten.

  • Ein Prophet/in kann die Lehre bestimmen, sofern er/sie gläubige Anhänger findet. Ein einzelner Papst kann das nicht! Das ist auch nicht seine Aufgabe.

    Es ist nicht der Sinn des Lehramtes einer Kirche mit einer 2000jährigen Geschichte die Lehre zu bestimmen. Vielmehr ist es Aufgabe des Amtes darauf zu achten, dass alles so bleibt und sich nichts verändert.

    Nun steht für mich die Frage im Raum, was du mit "die Lehre bestimmen" meinst.

    • Man kann das ja so sehen, dass etwas ganz Neues entsteht.
    • Oder aber, man versteht es so, dass in der konkreten geschichtlichen Situation die tradierte Lehre ausgelegt und in Bezug zur Wirklichkeit gesetzt wird.

    Ich stimme dir insonfern zu, dass 1) eher bei einer charismatisch begabten Prophetengestalt zu finden ist. Das 2) finde ich aber im kirchlichen Lehramt wieder. Das sieht man in meinen Augen in den päpstlichen Enzykliken. Ich nehme mir ein Beispiel an dir und zitiere aus der Wikipedia:

    Zitat

    Enzykliken können grundsätzlichen Themen der Glaubensverkündigung gewidmet sein oder auch spezielle pastorale Fragen aufgreifen. Ihnen kommt typischerweise eine disziplinäre Lehrautorität zu, ohne dass sie die päpstliche Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen. Daraus ergibt sich, dass sie Lehrmeinungen der Päpste wiedergeben, die im geschichtlichen Kontext der jeweiligen religiösen und gesellschaftlichen Situation zu verstehen sind.

    Demnach gibt es eine Lehrautorität jenseits der "ex cathedra"-Verkündung. Dass es Enzykliken oftmals schwer haben, wenn sie auf die Basis treffen, ist klar. Aber dennoch gibt es damit nicht nur eine bewahrende (wie du geschrieben hast), sondern auch eine gestaltende Funktion des päpstlichen Lehramts.

  • Zitat von "Christel"

    Ich nenne auch keine Beispiele EGW betreffend. Ihr seid die Adventisten, daher gehe ich davon aus, dass ihr Euch hier besser auskennt als ich. Was soll ich Euch belegen?


    Das hast Du falsch verstanden. Ich meinte keine Beispiele, sondern den Einfluss, den Du nanntest. Ich finde, solange es auf biblischer Grundlage ist nicht schlimm Einfluss zu haben oder auszuüben.

    Zitat

    Geschichtlich gesehen, muss beachtet werden, dass die kath. Kirche von ihren Anfängen an auf eine konziliare Tradition zurückblickt. Wichtige Entscheidungen wurden in der Regel von Konzilien getroffen. Das Amt der Papstes wird nicht ererbt. Der Papst wird gewählt. Er ist ein geistliches Oberhaupt und von daher nicht wirklich mit einer „staatlichen“ Monarchie“ vergleichbar.


    Ich sehe es auf politischer Ebene. Und da ist der Papst im Vatikan Alleinherrscher bzw. Monarch auf Lebenszeit, der Gesetze ändern und machen kann wie er will.

    Zitat

    Anbetung gebührt Gott allein. Gott allein vergibt die Sünden, der Priester (auch der Papst) spricht die Vergebung zu, aber das Eigentliche kann Gott allein, so habe ich das jedenfalls innerhalb der kath. Kirche gelernt.


    Wie verstehst Du dann dies?

    Zitat von "Catechism oft the Catholic Religion (Joseph de Harbe) Seite 279"


    Frage: Vergibt der Priester wirklich die Sünden, oder erklärt er diese nur als vergeben?
    Antwort: Der Priester vergibt wirklich und wahrhaftig die Sünde, aufgrund der Macht, die ihm von Jesus Christus verliehen wurde.

    Zitat

    In anderen Glaubensfragen gibt es tatsächlich Unterschiede. Ich bin z.B. durchaus der Meinung, dass man Festzeiten und Gesetze ändern kann. Im Übrigen kenne ich keine christliche Gemeinschaft, die das nicht getan hat. – Ist es nicht änderbar, müssten wir uns an die Thora halten und konsequenter Weise alle Juden werden.


    Die einzigen Festzeiten die sich ändern konnten sind diejenigen, die ein Schatten auf Christus waren, da diese ein Hinweis auf Christus (das bessere Opfer) darstellten. Christus ist als das wahre Opfer gestorben, sodass wir den bildhaften Opferdienst nicht mehr brauchen. Dieses Opfer ist uns gegeben worden, welches die Juden nicht akzeptierten und aus diesem Grund weiter diese Zeremonien pflegen. Dabei sage ich nicht, dass es keinen Sinn macht sich die Heiligtumslehre anzuschauen. Das Erlösungswerk ist für mich dort anschaulicher dargestellt wie in der Bibel selbst.
    Es ist jedoch ohne Zweifel ein Vergehen zu ändern was Gott geboten hat:

    [bibel]Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern.
    (Daniel 7, 25)[/bibel]

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Hallo BWgter,

    ja wir stimmen überein! Es trifft nur 2. zu.

    Ganz abgesehen, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein wirklicher Revolutionär zum Papst gewählt wird, auch ein Papst ist an die Tradition gebunden. Er kann Dogmen nicht einfach aufheben…. – Ganz bewusst wurde das Dogma der Unfehlbarkeit durch das 2. Vatikanische Konzil ergänzt, indem gesagt wird, dass auch die gesamte Kirche nicht irren kann. – Es ist zwar unwahrscheinlich,
    aber theoretisch ist auch ein häretischer Papst denkbar, ebenso unwahrscheinlich, aber doch theoretisch denkbar ist es, dass der Papst in diesem Fall abgesetzt wird. Außerdem käme ein solcher Papst seiner wichtigsten Aufgabe nicht nach, an der ursprünglichen Lehre festzuhalten und der Einheit der Kirche zu dienen.

    LG Christel

  • Ich sehe es auf politischer Ebene. Und da ist der Papst im Vatikan Alleinherrscher bzw. Monarch auf Lebenszeit, der Gesetze ändern und machen kann wie er will.

    Hallo Atze,
    was heißt denn „auf politischer Ebene“?
    Was heißt denn im Vatikan Alleinherrscher bzw. Monarch auf Lebenszeit?


    Soweit ist das mitbekommen habe, ist der Vatikan eine ganz gut funktionierende Bürokratie, mit einer „Fläche von 0,44 Quadratkilometern und ca. 830 Einwohner“ https://www.sta-forum.de/forum/index.ph…XRpa2Fuc3RhZHQ=


    Diesem stehen über einer Milliarde Mitglieder der RKK weltweit gegenüber, die nicht im Vatikan leben und ganz anderen politischen Ordnungen, Rechtssystemen und Gesetzen unterworfen sind.

    Was die geistlichen Gesetze betrifft, da berufe ich mich auf Paulus auf seinen Brief an die Römer und an die Galater, sehe es aber schon durch Christus begründet.
    Paulus verkündet nach meiner Ansicht ein gesetzesfreies Evangelium. - Aber das ist ein anderes Thema.

    LG Christel