Jehovas Zeugen

  • jesussirach schrieb:

    Zitat

    Welche Literatur stellt die STA ihren Mitgliedern zur gezielten Missionierung von Zeugen Jehovas zur Verfügung?

    Es gibt einen Prediger in Australien, der hierzu ausführliche Lektüre veröffentlicht hat. Sein Name ist "E.Bruce Price".

    1.) Das Buch, was er veröffentlicht hat, hat den Titel: "Gottes Kanal der Wahrheit - ist es der Wachtturm?" Man kriegt das Buch zwar nicht mehr zu kaufen aber jeder kann es frei im Internet auf PDF-Format runterladen.

    Hier erzählt der Autor ein wenig seine Geschichte, warum er sich so sehr um Zeugen Jehovas bemüht und sich ausgiebig mit ihnen beschäftigt. Dann erzählt er eine Geschichte, die wirklich passiert ist. Er lernt in Australien eine Zeugen-Jehovas-Familie kennen und es kommt zu Bibelgesprächen. Er zeigt sehr gut auf, welche Prophezeiungen und Lehren die Zeugen Jehovas früher gelehrt haben mit vielen Datenangaben in alten Wachttürmen und vergleicht diese mit neueren Auflagen. Die Familie hat in der Geschichte auch alle alten Wachttürmen und Bücher im Dachboden behalten und konnte so alles nachprüfen. In einem nächsten Schritt probiert dann Bruce auf einige ihrer Lehren einzugehen und probiert ihre Schwachpunkte aufzuzeigen. Dann zeigt er der Familie auch auf was Adventisten über die verschiedenen Themen glauben und begründet diese natürlich. Am Ende fängt die Familie sich langsam an immer mehr dem Adventismus zu nähern und automatisch werden auch die Reaktionen der dortigen Versammlung der Zeugen Jehovas auf diese Familie aufgezeigt. Es ist ein sehr interessantes Buch und zeigt auch gut das Denken der Zeugen Jehovas auf.

    Ich bin überzeugt jesussirach, dass dir zumindest der Anfang dieses Buches gefallen wird, weil der Autor an sich genau das macht was du gemacht hast. Den Wachtturm nämlich mit dem Wachtturm zu vergleichen.


    2.) Dann hat E. Bruce Price auch noch ein Din A4 Heft von 28 Seiten herausgebracht, wo man auch kurz und knapp das Wichtigste über Zeugen Jehovas gesagt bekommt. Außerdem werden auch hier kurze aber gute Argumente zu vielen Lehrpunkte aufgebracht, mit denen man Zeugen Jehovas zum denken bringt. Der Inhalt geht über
    Wachtturmzitate,
    alte und neue Prophezeiungen,
    archäologische Funde und die Zeitrechnung der 2520 Jahre,
    Jesu Wiederkunft,
    die Auferstehung,
    der Zustand der Toten,
    Erlösung,
    die 144000,
    das Millenium,
    die Dreieinigkeit,
    die göttlichen Namen,
    Jesus ist HERR,
    die Gottheit Christi,
    Kreuz oder Marterpfahl,
    die Gebote Gottes,
    der Sabbat Jehovas,
    die Gesellschaft und die Medizin
    Bräuche und Feste

    Das Heft bekommt man beim Adventverlag zu kaufen. Es hat den Titel: "Die Zeugen Jehovas - Ein kritischer Blick auf ihr Lehrgebäude"


    Das waren die Lektüren, die mir persönlich sehr geholfen haben als ich mich damals mit Zeugen Jehovas und Adventisten beschäftigt habe. Damals habe ich alles wie einen Schwamm aufgesogen. Heute betrachte ich das vielleicht bisschen kritischer aber trotzdem kann ich diese Lektüre nur jedem anraten weil sie wirklich sehr, sehr informativ ist auch wenn sie natürlich adventistisch angehaucht ist.

    jesussirach schrieb:

    Zitat

    Die Wachtturm Gesellschaft veröffentlich regelmäßig aktuelle Anleitungen wie man gezielt STA missioniert.

    Natürlich sind Zeugen Jehovas Spezialisten, wenn es darum geht, die Fehler bei anderen zu suchen um Zweifel zu säen. Aber man darf nicht vergessen, dass es auch andere Gemeinschaften gibt, die das sehr gut können. Ich denke, das ist manchmal auch ganz gut, weil gerade dieser kritische Geist einem hilft, Fehler in der eigenen Gemeinschaft zu entdecken und zu korrigieren. Aber es gibt auch Gefahren dabei. Jeder muss das eben bisschen selber beurteilen, mit Gottes Hilfe, was für ihn gut ist.


    Baptist schrieb:

    Zitat

    Gilles hast du damit auch Erfahrung, ist das wirklich so der Fall dass Lüge mit gewissen Gründen geduldet wird?

    Zeugen Jehovas würden absichtlich nicht lügen. Ich spreche jetzt von den einfachen Gläubigen. Sie plappern einfach genau das nach was der Wachtturm ihnen sagt und daran glauben sie so fest, wie wenn es von Gott selber kommen würde. Ich habe aber ein anderes Phänomen bei Zeugen Jehovas entdeckt. Argumente die, die Wachtturmorganisation berechtigt kritisiert, werden in Perfektion verdrängt oder vergessen. Sogar die Leiter ihrer Organisation wollen sich gar nicht mit der Vergangenheit ihrer Gemeinschaft auseinander setzen weil sie eventuell wissen, dass es da viele Ungereimtheiten gibt und das ihrem Image nur schaden würde. Ich weiß nicht ob das absichtlich oder eine Art Schutzmechanismus ist aber das ist mir schon oft aufgefallen. Und weil sie dementsprechend keine Ahnung von ihrer Geschichte habe, erzählen sie die Unwahrheiten wenn es um ihre Vergangenheit geht. Ob man das jetzt als Lüge oder Unwissenheit bezeichnen will, überlasse ich jedem selber.


    Nachtperle schrieb:

    Zitat

    Weißt du Yokurt, irgendwie fühle ich mich als STA nicht ganz wohl, wenn ich sehe, wie wir als STA sämtliche Kirchen aufs Korn nehmen und die Nachteile suchen. Seien es die Katholiken, die Zeugen Jehovas, jetzt auch die Neuapostolen ...

    Du hast eine wichtige Gemeinschaft vergessen Nachtperle. STAs sind die besten Kritiker wenn es um ihre eigene Gemeinschaft, die STAs nämlich, geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Jonajim (20. Mai 2012 um 16:38)

  • Du hast eine wichtige Gemeinschaft vergessen Nachtperle. STAs sind die besten Kritiker wenn es um ihre eigene Gemeinschaft, die STAs nämlich, geht.

    Das stimmt wohl. Und oft schon dachte ich bei dem einen oder anderen: Warum nennt/bekennt sich dieser oder jener überhaupt STA, wenn doch alles so verkehrt läuft.

    Ich weiß grad nicht, ob du diese Art Kritik Positiv oder Negativ siehst. Aber das ist ja hier nicht das Thema. Hier geht es um die Zeugen Jehovas.

    ***

  • Eine Bitte an Jesussirach +

    Mir ist es nicht recht, wenn du einen meiner Kommentare einfach in ein anderes Forum stellst. Ich sage das, bevor ich mich selbst in anderen Foren wiederfinde, wo ich eigentlich weder mitmachen, noch erwähnt werden möchte. Und es wäre eventuell angebracht, alle erst zu fragen, die du in anderen Foren mit Namen zitierst.

    Ich wiederhole hier nochmals meine Bedenken:

    ich habe kein Problem mit oder über ZJ zu sprechen. Mein Problem ist die Pauschalierung einerseits und die Sorge andererseits, dass wir hier von ehemaligen ZJ überschwemmt werden. Und das nicht grundlos. Ich will aber hier öffentlich nicht zu viel darüber schreiben, erkläre dir aber näheres gerne per PN. Das ist (noch) mein persönliches Empfinden.


    ***

  • jesussirach
    Was mich interessieren würde ist, ob Du trotz alledem Deinen Glauben an Gott bewahren konntest? Ich frage deshalb, weil ich mal für kurze Zeit in einem Sektenausstiegsforum teilgenommen habe. Es waren eigentlich ausschließlich ZJ dort. Leider sind sie fast alle von Eiferern die für Gott tätig sein wollten zu wahren Gotteshassern geworden, da sie die Fehler der Gemeinschaft auf Gott übertragen hatten, der also letztendlich an allem Schuld war. So habe ich es dort nur wenige Tage ausgehalten, bevor ich abbrechen musste. Satan stellten sie als den Guten hin und Gott war der wahre Feind. Wie ist es bei Dir?

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • lächel.

    ich bin schon viele Jahre in Foren aller Art unterwegs und habe dort vieles schon gesehen und weiß das ich als Neuling störe.
    Ihr braucht euch keine Sorgen machen - Zeiten in denen ich viel in Foren geschrieben habe sind vorbei.
    Forenduelle interessieren mich schon lange nicht mehr.
    Ich helfe meiner Mutter noch und bin eher ein Auslaufmodell was das angeht.
    ;)

    @ Atze

    Wenn du speziell Sektenausstieg.net meinst gebe ich Dir recht.
    Ich habe dort, aus ähnlichen Beobachtungen wie du sie hier wohl anschneidest, erst nach vier Jahren zu schreiben begonnen.
    Ich bin dort nie heimisch geworden und beschränke mich ausschließlich auf Faktenbeiträge und halte mich aus privaten Diskussionen heraus.
    In den Forenbereichen die man nur im Angemeldeten Zustand erreichen kann wirst du mich wenn es hoch kommt einmal im Jahr finden - und dann auch nur wenn mich jemand eher zufällig auf einen Themenbaum aufmerksam macht.
    Mein Heimatforum war und ist das von Manfred Gebhard.

    aber Atze - und das will ich hier in aller Deutlichkeit sagen:
    Ich habe wirklich ein tiefgehendes Verständnis für alle die wegen Jehovas Zeugen ihren Glauben verloren haben.
    Und ich Akzeptiere es stillschweigend für mich ganz persönlich nicht, wenn jemand sagt "Er glaube nicht mehr".
    Ohne sein Unglauben offen in Abrede stellen zu wollen, weiß ich tief im Inneren das die Form des Glaubens sich jetzt nur nicht mehr in praktische leicht zu verdauende Verpackungen verstauen lässt.
    Auch wenn Sektenopfer heute, in nur allzu verständlicher Weise allergisch auf jede Art von Organisierter Religion reagieren - lasse ich jedem seine ganz Private Form von Wissen um eine höhere Macht.
    In aller Stille und mit einem zärtlichen Gefühl des Verstehens.
    Auch wenn ein Aussteiger heute dieses "etwas" nicht mehr in Worte oder Buchstabenfolgen Packen will.
    Nur weil "etwas" sich nicht mehr über Strichcode Scanner schieben lässt, heißt das nicht das es wertlos wäre.

    Und was meine Person, meinen Glauben oder Ansichten angeht, tut dies nichts zur Sache.
    Dafür gibt es keine Sprache, kein Wort - ja selbst das nicht Wort und das nicht sein und nicht nicht-existieren einer geeigneten Sprache verfehlt sein Ziel.

    Davon Abgesehen:
    Religion als Form der Zugehörigkeit zu einer Gruppe habe ich noch nie mit meinem Gewissen vereinbaren können.

  • jesussirach schrieb:

    Zitat

    Auch wenn Sektenopfer heute, in nur allzu verständlicher Weise allergisch auf jede Art von Organisierter Religion reagieren - lasse ich jedem seine ganz Private Form von Wissen um eine höhere Macht.

    Das kann ich nur so bestätigen. Meine Eltern waren lange Zeit richtig allergisch auf jede organisierte Form einer religiösen Gemeinschaft. All die schlechten Erfahrungen und Ängste kamen immer wieder hoch bei solchen Gedanken. Und ich merke das auch noch heute bei meinem Vater, dass er probiert jedes christliche Element, welches auf eine gewisse Art von Authorität zurückgeht, zu kritisieren.

    So wird dann der biblische Kanon sehr schnell in Frage gestellt weil er von einer organisatorischen Gruppe als Kanon erklärt wurde und die apokriphischen Schriften werden auf einmal als die wahren Schriften deklariert. Die Bibel wird nicht mehr wörtlich sondern spirituell gedeutet und man probiert Geheimboschaften zu entdecken. Oder die Geschichten in der Bibel sind mit der Zeit gefärbt und verändert worden usw. Organisierte Gemeinde ist sowieso schlecht und man sucht nach irgendeiner freien Religiösität, die es so jedoch als Gruppe niemals wirklich geben kann. Also man erkennt zumindest bei meinem Vater, dass die Zeugen Jehovas praktisch sein ganzes religiöses Bild und Denken stark bestimmt haben und meine Mutter will einfach gar nichts mehr mit religiösen Gemeinschaften zu tun haben.

    Ich bin einfach nur froh, dass ich als dreijähriges Kind recht wenig davon mitbekommen habe. Meine älteste Schwester, die jedoch vier Jahre älter ist als ich, hat es da schon schwieriger. Wenn sie zu mir in die Gemeinde kommt, fühlt sie sich ziemlich unwohl weil das Ganze sie an die Zeugen Jehovas erinnert mit denen sie schlechte Erfahrungen assoziert. Ständig still sitzen bleiben unter Strafandrohung, in der Schule immer der Außenseiter sein, usw.

    Ich hoffe jesussirach, dass du all die Verletzungen, die dir da zugefügt worden sind, doch irgendwie mit Gott, Jesus Christus und seinem Leib, verarbeiten und überwinden konntest. Ein Christ, der nichts mit Christi Leib zu tun haben will, will schlussendlich auch nicht wirklich etwas mit Jesus Christus zu tun haben sondern er erschafft sich sein eigenes Christusbild. In der Apostelgeschichte finden wir nämlich eine organisierte, christliche Gemeinschaft, genauso wie das schon im AT mit dem Volk Israel der Fall war und selbst Paulus ermahnt die Gläubigen diese Gemeinschaften regelmäßig zu besuchen. Also die Bibel hat diesbezüglich eine klare Sprache und dieser Rat dient nicht um uns wieder in eine Art Gefangenschaft zu führen sondern Gottes Anweisungen dienen uns immer zur wahren Freiheit.

  • In der Süddeutschen Zeitung vom 21. Mai 2012 Nr. 116 Seite 45 stand ein ausführlicher Bericht über die Zeugen Jehovas und deren Aussteigern incl. Problematik wie Geburtstage feiern, Blut spenden, Angst vor kurz bevor stehendem Hamagedon usw.

    Mir persönlich ist aufgefallen, dass sie ein nahezu perfektes Bibelwissen haben. Sie lehnen die Trinität ab. Für sie ist Jesus Christus ein von Gott geschaffener Engel. Sie glauben nicht den "Ich bin"-Worten des Jesus Christus, mit denen er seine Göttlichkeit zum Ausdruck bringt. Sind die ZJ also Christen oder eine deformierte Abspaltung der Christenheit wie die Mormonen, die das Evangelium von Jesus Crhistus verfälscht und verwässert haben ? Die ZJ habe eine Psychodruck-Religion der Leistungs- und Werksgerechtigkeit aufgebaut, die jeden in die Vernichtung schickt, der abtrünnig ist. Ich denke, sie sind wie die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu.

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (21. Mai 2012 um 19:12)

  • Das mit dem perfekten Bibelwissen würde ich relativieren. Sie kennen sich meiner Meinung nach sehr selektiv mit der Bibel aus.

  • Mir erscheint die gesamte Christenheit wie ein aus einem Samen gewachsener inzwischen großer stattlicher Baum. Der Baum hat viele Äste und Verzweigungen, einige Äste sind seltsam verdreht und verbogen, an anderer Stelle findet man merkwürdige Früchte. Insgesamt ist der Baum aber gesund und bringt jedes Jahr herrliche Früchte. Die Zeugen Jehovas, die Mun-Kirche, die Mormonen, die Neuapostolische Kirche, die Weltweite Kirche Gottes gehören zu den merkwürdig aussehenden Ästen dieses zweitausend Jahre alten Baumes, die Früchte an dieser Stelle sind seltsam. Der Baum trägt sie alle mit, er wurzelt in Jesus Christus selbst.

  • Das ist natürlich eine Tragik, keine Frage. Nur gibt es das auch in anderen Kirchen. Vielleicht nicht so geballt wie bei den ZJ, aber es gibt es. Ich kenne auch eine tiefgläubige Katholikin, die denm Kontakt zu ihrem Sohn abgebrochen hat, weil er sich scheiden hat lassen. Und nach ihrer Ansicht niemand trennen darf, was Gott zusammen gefügt hat. Sie hat ihren Sohn nicht in ihrem Haus aufgenommen, als er von seiner Frau weggegangen ist. Das gibt es leider alles. Und überall.

    Es kommt überall vor, dass innerfamiliäre Kontakte abgebrochen werden. Aber ein Kontaktverbot, ausgehend von einer Organisation, ist mir nur bei den ZJ bekannt:

    Zitat

    Zwar darf der Ausgeschlossene seine Ehe mit einem ZJ-Partner weiterführen. Für alle anderen Zeugen gilt aber, dass es keinerlei Gemeinschaft mit dem Verurteilten geben darf, er darf nicht einmal mehr gegrüßt werden. Für Verwandte außerhalb der engen Familie gilt, „jeden unnötigen Umgang zu vermeiden und selbst geschäftliche Kontakte auf ein Minimum zu beschränken". Diese Behandlung wird auch für dieje­nigen vorgeschrieben, die aus Glaubens- und Gewissensgründen von sich aus die Gemeinschaft verlassen haben. Einem Zeugen Jehovas, der sich dem Ächtungsgebot nicht unterwirft, wird selbst der Gemeinschaftsentzug angedroht. http://www.bruderdienst.de/seite24.html

  • Ich habe Gestern im Radio ein Interview mit einer Aussteigerin der Jehowas Zeugen angehört. Sie war 60 Jahre Mitglied, und wurde dann ausgeschlossen. Wer das Interview nachhören will der kann es auf :
    BR3 Mensch Otto als Podcast Der Titel ist Barbera Kohouts, Jehowas Zeugen Aussteigerin.


    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gesichtet, vielleicht hat also schon jemand darauf hingewiesen. Im Fernsehprogramm ist mir heute aufgefallen, dass eine Folge aus der Sendereihe "Planet Wissen" wiederholt wurde:

    "Ich war eine Zeugin Jehovas" aus der WDR-Mediathek und der Sendereihe "Planet Wissen" (58 Minuten).

    Darin werden die Zeugen Jehovas ausgehend vom Erfahrungsbericht der Barbara Kohout dargestellt. Eingegangen wird auf die Entstehungsgeschichte und die Organisationsstruktur der Zeugen Jehovas ebenso wie auf Glaubensvorstellungen und das Gemeinschaftsleben der Zeugen.

    Außderdem gibt es eine TV-Doku des Bayerischen Fernsehens aus der Sendereihe "Lebenslinien" über Barbara Kohout: "Als ich zu denken begann" (45 Minuten).


    PS: Damit das hier nicht dabei bleibt, dass man nur auf andere mit dem Finger zeigt: Etwaige Ähnlichkeiten mit den Siebenten-Tags-Adventisten wären nicht zufällig.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (23. Januar 2015 um 16:58)

  • Hallo,

    das Problem bei den Zeugen Jehovas ist, dass sie im Gegenseits zu euch Siebenten-Tags-Adventisten oder auch allen anderen evangelikalen Gemeinden/Kirchen bezüglich Bibelfragen nicht frei denken dürfen, sondern die Auslegung des "treuen und verständigen Sklaven", also der Wachtturmgesellschaft, bis ins kleinste Detail übernehmen müssen.

    Um mal aus ihren Publikationen zu zitieren:

    Zitat

    Billigt es „der treue und verständige Sklave“, wenn sich Zeugen Jehovas eigenständig zusammentun, um biblische Themen zu untersuchen und zu debattieren? (Mat. 24:45, 47).
    Nein. Dennoch haben sich in verschiedenen Teilen der Welt einige, die mit unserer Organisation verbunden sind, zusammengetan, um eigenständig biblische Themen zu untersuchen. Einige beschäftigen sich gemeinsam mit anderen eingehend mit dem biblischen Hebräisch und Griechisch, um die Genauigkeit der Neuen-Welt-Übersetzung zu untersuchen. Andere erforschen wissenschaftliche Themen, die mit der Bibel zu tun haben. Damit Ansichten ausgetauscht und debattiert werden können, wurden Websites und Chatrooms eingerichtet. Es wurden auch Tagungen abgehalten und Veröffentlichungen hergestellt, um Studienergebnisse publik zu machen und um unsere Zusammenkünfte und unsere Literatur zu ergänzen.
    Gottes Volk erhält in den Versammlungszusammenkünften und auf Kongressen sowie durch die Veröffentlichungen der Organisation Jehovas überall auf der Welt reichlich biblische Schulung und Ermunterung. Jehova sorgt dafür, dass alle seine Diener unter der Leitung seines Geistes und gestützt auf sein Wort der Wahrheit das bekommen, was sie benötigen, damit sie „in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint“ sind und „im Glauben befestigt“ bleiben (1. Kor. 1:10; Kol. 2:6, 7). Wir sind zweifellos für alle geistigen Gaben Jehovas in den heutigen letzten Tagen dankbar. Daher billigt der „treue und verständige Sklave“ keinerlei Literatur, keine Websites und keine Treffen, die nicht unter seiner Leitung hergestellt oder organisiert werden (Mat. 24:45-47).
    Es ist lobenswert, wenn jemand mehr lernen möchte, um die Verbreitung der guten Botschaft zu fördern. Doch persönliche Bestrebungen sollten nicht von dem ablenken, wofür Jesus Christus heute durch seine Versammlung auf der Erde sorgt. Der Apostel Paulus warnte im ersten Jahrhundert davor, sich mit kraft- und zeitraubenden Themen wie „Geschlechtsregistern“ abzugeben, „die zu nichts führen, sondern eher Fragen zur Nachforschung hervorrufen, als etwas von Gott darzureichen, was mit Glauben in Verbindung ist“ (1. Tim. 1:3-7). Als Christen sollten wir „törichte Streitfragen und Geschlechtsregister und Zank und Streitigkeiten wegen des GESETZES [meiden], denn sie sind nutzlos und nichtig“ (Tit. 3:9).
    Wer sich noch eingehender mit der Bibel beschäftigen möchte, könnte sich mit den Büchern Einsichten über die Heilige Schrift oder Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert nützlich befassen oder mit anderen unserer Veröffentlichungen, die die Prophezeiungen der Bibelbücher Daniel, Jesaja und Offenbarung behandeln. Sie enthalten für das Bibelstudium und zum Nachdenken mehr als genug Stoff, durch den wir ‘in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines [Gottes] Willens erfüllt werden, damit wir Jehovas würdig wandeln, um ihm völlig zu gefallen, während wir fortfahren, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen’ (Kol. 1:9, 10).
    (Quelle: Unser Königreichsdienst 9/2007 S. 3 Fragekasten)

    Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Die WTG verbietet es ihren Mitgliedern, sämtlichen geistlichen Aktivitäten nachzugehen, die nicht von ihnen kontrolliert und initiiert wurden. Also das, was für uns ganz normal ist, nämlich über den Tellerrand unserer Konfession hinauszuschauen und sich auch mit den entsprechenden Gegenargumenten zu beschäftigen (um dann seine eigene Meinung zu finden) ist ihnen strengstens verboten. Für mich sind die Zeugen Jehovas und ihre "Organisation" ein religiöses System, welches ihre Mitglieder in Bann hält und in gewisser Weise durchaus auch Gehirnwäsche betreibt. Dann kommt sowas wie in diesem Bericht heraus.

    Viele Grüße
    GlaubensMensch

  • das Problem bei den Zeugen Jehovas ist, dass sie [...] bezüglich Bibelfragen nicht frei denken dürfen, sondern die Auslegung des "treuen und verständigen Sklaven", also der Wachtturmgesellschaft, bis ins kleinste Detail übernehmen müssen.


    Das wird auch in diesem Video in gut zwei Minuten anschaulich erklärt. Der Abschnitt, der unten angesprungen wird, handelt von der Organisationsstruktur und den Weisungsbefugnissen bei den Zeugen Jehovas.

    Planet Wissen (2014): "Ich war eine Zeugin Jehovas Doku": Die Organisationsstruktur der Zeugen Jehovas (30 Minuten, 24 Sekunden - 32 Minuten, 38 Sekunden)

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (24. Januar 2015 um 01:39)

  • Prinzipiell kann ich nicht Nein sagen,wenn jemand vor meiner Tür steht, um mit mir in der Bibel zu lesen.
    Ich werde in der Zukunft weiterhin mit ihnen in der Bibel lesen, wennsie es möchten. Momentan legen sie ihren Fokus mehr auf meinen Sohn,
    bei mir haben sie wohl aufgegeben......

    Ich habe in der Vergangenheit viele Male mit unterschiedlichen ZJ Mitglieder gesprochen. Hierbei habe ich durchaus freundliche und sympatische Menschen kennengelernt. Ihre Werbestruktur ist systematisch aufgebaut und am Anfang für Neulinge nicht gleich durchschaubar. Ich brauchte erst eine Zeit, um das zu verstehen und als ich es erkannte, begann ich in der Diskussion, die Liebe des Vaters in den Mittelpunkt zu stellen. Ich sprach von der Liebe des Vaters und sie sprachen von den Vorteilen ihrer Gemeinschaft. Ab diesem Zeitpunkt wurde es komisch......, Es wurde immer offensichtlicher, dass ihr Bestreben mehr in die Richtung ging, die Vorteile ihrer familiären sozialen Kontakte zu verkünden, anstatt die Liebe Gottes, die alles trägt. Solange ich mit ihnen über theologische Fragen sprach, merkte ich dies nicht. Aber versucht es mal, wenn ihr mit ihnen sprecht. Mich würde es interessieren, ob ihr die selben Erfahrungen macht. Ihr Sozialgefüge ist wirklich untereinander sehr gut aufgebaut. In der Not helfen sie sich untereinander sehr. Eigentlich sehr vorbildlich! Wenn jemand krank, oder in der Not ist, werden sie von der Gemeinschaft sehr umsorgt gepflegt und aufgebaut. Um so tragischer ist es dann natürlich, wenn Mitglieder aussteigen. Der Ausstieg erfolgt meistens sehr abrupt. Die sozialen Kontakte werden sofort eingefroren. Die eigene Familie muss sich sogar von den Abtrünnigen fern halten. Ich nen so etwas soziale Folter. Es ist bekannt, das die ehemaligen ZJ sehr darunter leiden.
    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Persönlich habe ich mit den ZJ viel Erfahrung, jedes mal, wenn sie vor der Tür stehen, lasse ich mich auf ein Gespräch ein. Wir "studieren" dann gemeinsam auch monatelang "die Bibel". Man muss sich auch hier immer vor Augen führen: WO ist die Wahrheit? Die Wahrheit ist stärker, als die Lüge! Die Wahrheit zu haben, jedoch Angst vor der Lüge? Nein, mit Gottes Hilfe "überführt" man die ZJ mit den eigenen "Waffen". (wie auch die Gläubigen der KJCDHDLT ((Mormonen)). Das ist oft am effektivsten.

    Man kann den ZJ einige Fragen stellen, die sie zum Nachdenken führen sollen. Es gibt einige, auf die sie NICHT vorbereitet sind. Als man mir dem obersten ZeugenChef aus Selters organisert hat, um mir endlich Antworten zu geben, hat er sie mir nicht liefen können. Wie gesagt, die Lüge kann nicht siegen.

    Die ZJ sind auf Gespräche und Fragen nur deshalb gut vorbereitet, weil sie intensiv ihre Hefte und Bücher studieren. Wenn wir nur von der Hälte der Intensität die Bibel, die Wahrheit Gottes studieren würden, müssten wir keine Angst haben, die ZJ im Gespräch zu begegnen.

    Und ja, auch das passiert, dass sie nachdenklich werden und ihre Kirche verlasen.

    .

  • Hallo Stofi.

    In den 1990er Jahren stand im "Wachtturm", dass abtrünnige ZJ eigentlich umgebracht werden müssten. Das würden sie aber deshalb nicht tun, weil das die bütgretlichen Gesetze der Länder verbieten würden. Da isrt ja soziale Ausgrenzung noch das kleinere Übel.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • In den 1990er Jahren stand im "Wachtturm", dass abtrünnige ZJ eigentlich
    umgebracht werden müssten. Das würden sie aber deshalb nicht tun, weil
    das die bütgretlichen Gesetze der Länder verbieten würden. Da isrt ja
    soziale Ausgrenzung noch das kleinere Übel.

    So eine Meldung sollte verpflichtend mit Quellenangabe gepostet werden müssen. Mich würde interessieren, welche Wachtturmausgabe das war.

    ***

  • Liebe Stofi.

    Ich habe den Artikel aus den 1990er Jahren selbst online gelesen, denn alle alten Wachttürme stehen onnline. Da ich jetzt nur noch auf einem Auge etwa 5 % sehen kann, fällt mir das Suce unendlich schwer. Da kann ich Dir leider nicht weiter helfen.

    Liebe Grüße von benSalomo.