Jehovas Zeugen

  • Hallo!

    Zitat von tricky

    Mich würde interessieren ob jedem ZJ und damit auch jedem WT-Leser klar ist, was heute aus Sicht der ZJ "up-to-date" ist. Gibt es da Listen, Verzeichnisse oder andere Artikel, die das "neue Licht" dem "alten Licht" gegenüberstellen?


    Wer regelnäßig die Publikationen der ZJ liest dürfte „up-to-date“ sein. Grundlehren (Jesu Loskaufsopfer / Dreieinigkeit / Hölle / Unsterblichkeit der Seele) sind seit jeher unverändert. Einige Verständnisdetails können sich aber durchaus ändern, dann gibt es in der Regel einen Artikel im Wachtturm dazu. Von Zeit zu Zeit werden tatsächlich auch die frühere Ansichten dem heutigen Verständnis gegenübergestellt, allerdings nicht in „Verzeichnissen“, sondern wenn es gerade zum Thema passt.

    Zitat von tricky

    Das ist sicher eine schwierige und sehr persönliche Sache, aber irgendwie fühle ich mich nicht zu Recht als jemand, der andere überhaupt hassen dürfte.


    Ich auch nicht. Deshalb hatte ich darauf verwiesen, was wir unter „hassen (im biblischen Sinne)“ verstehen: „...dieser Haß sucht nicht, anderen Schaden zuzufügen, und ist nicht gleichbedeutend mit Bosheit oder Gehässigkeit. Er äußert sich vielmehr durch einen heftigen Abscheu vor dem Bösen, d. h. dadurch, daß man alles Schlechte und diejenigen, die Jehova aufs tiefste hassen, meidet (Rö 12:9, 17, 19).“

    Zitat von tricky

    Der Begriff Abtrünnigkeit ist ja ein bestimmte Bezeichnung, die man auf ehemalige ZJ anwendet. Diesen Abtrünnigen unterstellt man in dem von mir zitierten WT Artikel einen großen Hass auf Gott.


    So wie ich den von dir zitierten Artikel verstehe, geht es hier um Abtrünnige, auf die Psalm 139, 21-22 zutrifft (O-Ton: „David betrachtete sie deshalb mit Abscheu, weil sie Jehova aufs tiefste haßten.“). Solche „Abtrünnigen“ gibt es. Andererseits gibt es auch Personen, die aus unseren Versammlungen ausgeschlossen werden (oder diese selbst verlassen), ohne dass man so einen Hass erkennt. Wenn sich ein Zeuge Jehovas in eine Arbeitskollegin verliebt und mit dieser durchbrennt und in „wilder Ehe“ lebt, dann bedeutet das ja nicht zwangsweise, dass er Gott hasst. Wahrscheinlich liebt er Gott immer noch, nur das seine Gefühle für die neue Freundin momentan einfach größer sind. Vielleicht hat er sogar ein schlechtes Gewissen, hört aber nicht darauf und nimmt auch sonst keinen Rat an. Dann haben wir keinen Umgang mehr mit ihm, egal ob er Gott hasst oder nicht.

    Zitat von tricky

    ...ist das wirklich gelebte/geglaubte Praxis bei den ZJ? Ich habe in dem Ex-ZJ Forum, wo ich früher mal aktiv war die Sache angesprochen. Dort wurde mir gesagt:
    "Was nun regelrecht Ausgeschlossene anbelangt, so besteht die Anweisung, daß diese - soweit bekannt - einmal im Jahr von ausgewählten Ältesen besucht werden sollen, um zu erkunden, inwieweit sie vielleicht "Reue bekunden" und ihnen geholfen werden kann, wieder zurückzukehren."


    Ich weiß nicht, ob das exakt einmal im Jahr passiert, aber solche Besuche gibt es.

    Zitat von tricky

    1. Ist beim ersten Absatz der irdische Tod gemeint, dass also quasi seitens der WTG den ehemaligen Mitgliedern der Tod gewünscht wird? Weil sie ihn ja "verdienen". Oder der zweite Tod bzw. ein anderer Tod?


    Wo steht denn, dass jemand diesen Personen den Tod wünscht??? Ein (aus Gottes Sicht) Böser verdient den Tod, das ist eine Tatsache. Trotzdem wünscht Gott, dass Böse bereuen, das wünschen wir auch (siehe Hesekiel 33, 11 oder auch 2. Petrus 3, 9).

    Zitat von tricky

    2. Welche Verpflichtungen sind gemeint?


    Man hat sich vor Gott auf das Loskaufsopfer Jesu berufen, um Vergebung der Sünden zu erlangen. Man hat außerdem versprochen Gott zu dienen und so gut wie möglich seine Gebote zu befolgen.

    Zitat von tricky

    3. Es gibt "kein Zurück mehr" für einen getauften ZJ (so deute ich das "Hingabegelübde" - wenn das falsch sein sollte, bitte um Korrektur) - warum bemüht man sich dann um einen Ausgetretenen in der Praxis ihn einmal im Jahr zu besuchen? Wie ist da überhaupt die Rückkehrrate?


    Es geht nicht darum, dass es für einen Ausgeschlossenen „kein Zurück mehr“ geben würde. Es gibt „kein Zurück mehr“ von dem gegebenen Versprechen Gott gegenüber. Selbstverständlich kann ein ehemaliger ZJ jederzeit zurückkommen. Die Rückkehrrate ist höher als viele meinen. Wenn jemand eine Weile in Sünde gelebt hat, merkt er nicht selten, dass man dadurch nicht glücklich wird. Oft führen negative Erfahrungen dazu, dass man sich an das gegebene Versprechen erinnert und Reue empfindet.

    Zitat von tricky

    Was ich rein inhaltlich ablehne ist jeglicher Exklusivitätsanspruch, egal wie und wo er erhoben wird.


    Dann hättest du im 1. Jahrhundert kein Christ werden können.

    Zitat von tricky

    Wie weit geht die Exklusivität der Angenommenheit vor Gott nur für ZJ in der Wahrnehmung der ZJ? In meinen Augen näme man hier Gott das Gericht weg.


    Möchtest du von mir wissen, ob (meiner Meinung nach) nur Zeugen Jehovas gerettet werden? Wer bin ich? Das entscheidet Jesus ganz allein. Wenn es aber um die Frage geht, wo heute die von Jesus geleitete Versammlung zu finden ist, dann weiß ich (für mich!!!) wo ich hingehöre.

    Zitat von Elli59

    Was ist mit euren Mitgliedern, die nicht Gott lästern, die einfach vielleicht nur in eine andere Gemeinde gehen wollen...Also gläubig sind und bleiben wollen....werden die genauso "ausgegrenzt" wie diejenigen die Gott lästern?


    Mit „einer anderen Versammlung“ meinst du ja sicherlich nicht eine andere Versammlung der ZJ, sondern einer anderen Kirche (Baptisten, Adventisten, Pfingstler, RKK usw.). Wer sich als ZJ taufen lässt, der bekennt sich auch zu der Überzeugung, dass sich Gott nicht durch verschiede Kirchen mit verschiedenen Lehren repräsentieren lässt.

    Epheser 4,5-6 (Schlachter 2000): ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.

    1.Korinther 1, 10 (Schlachter 2000): Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulaßt, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.

    Fußnote zu "einmütig [...] in eurem Reden": w. alle dasselbe redet

    Die heilige Schrift bezeichnet die christliche Lehre (als Ganzes) oft als „die Wahrheit“ (siehe 1. Timotheus 3, 15 / 2. Johannes 1 / 2. Petrus 2, 2). Dass es mehrere „Wahrheiten“ gibt, die nebeneinander existieren, kommt aus biblischer Sicht nicht in Frage. Wenn also jemand zu der Überzeugung kommt, dass er in eine andere Kirche gehört, dann muss er gemäß seinem Gewissen handeln. Dass müssen seine ehemaligen Glaubensbrüder aber auch!!!

    Gruß, GMacS

  • Ich habe nun einen Artikel gefunden, der eine Wachtturm Aussage aus dem Jahr 1953 zitiert:

    Beim Zitieren habt ihr (anscheinend) beide eure Probleme!

    @Gane MacShowan

    nein, ich habe dort keine Probleme. Ich hatte aber auch nichts zitiert. tricky stellte diese Auszüge aus dem Jahr 1953 vor. Daher sprach ich von den 50ern [ist das eigentlich richtig, ich weiß das nie :D].

    benSalomo sprach von den 90ern, du wolltest Belege, diese kamen dann von tricky aus den 50ern.
    Ändert an der Sache nichts, zumal deine Argumentation hinkt: du willst erstmal nichts von solchen Texten wissen und verlangst Belege bzw. sagst von vornherein, derlei Texte seien sicher alt. Ist der Text dann da, sagst du, da stehe ja dieses und jenes und nicht das, was man eben daran kritisierte. - Doch es steht genau das da.

    Wärst du bei ersterem geblieben, hättest du letzteres nicht gebraucht: der Text ist alt, fertig. Früher waren andere Zeiten. - Könnte man sagen. Kann man aber nicht, wenn der Text zwar alt aber immernoch aktuell ist.

    Ich hatte das Zitat eingefordert,

    Ja, und du hast es dann bekommen und dann den Text seziert. Es war klar, dass das kommt.

    Falsch! Da wir aber staatliche Gesetzgebung und zudem das Gesetz Christi haben, wird es nicht von uns vollzogen. Irgendwann werden alle reuelose Menschen von Gott gerichtet, auch Abtrünnige und Sektierer (im biblischen Sinne). Bis dahin haben wir mit diesen Menschen nichts zu tun. Das hat aber nichts mit einem persönlichen Hass gegenüber diesen Menschen zu tun.

    Ja, aber auch Texte haben einen Ton, den man hören kann, wenn du ernsthaft liest. Der Text gönnt dem "Abtrünnigen" die Vernichtung.
    Weißt du, die Aussage: "Naja, ich bin ja Christ, deswegen darf ich dich ja nicht töten!", die klingt nicht nach dem, wovon Jesus gesprochen hat. Das hat mit "Gebote Gottes halten" nichts zutun. Es ist jovial.

    Ein Christ pflückt sich nicht die Rosinen aus dem Kuchen, sondern gibt das Wort Gottes so weiter wie es geschrieben steht.

    Nein, die schlichte, kalte Weitergabe des Wortes Gottes, nach dem Motto: Friss oder stirb, reicht nicht aus.
    Lese die Evangelien, dort ist alldas eigentlich zur Gänze durchgefochten. Ihr geht hin und macht das gleiche, was Jesus eigentlich überwunden hat, wieder.

    Jesus sprach davon, es werden wieder Leiter und Lehrer kommen, die wieder schwere Lasten auf die Schultern seiner Gläubigen legen werden.

    Wer sind wir, dass wir die von Gott vorgesehenen Maßnahmen beliebig abändern können?

    Allein diese Sprache zeigt schon alles: Maßnahmen Gottes.
    Wir müssen alles in der Schrift im Geiste Christi lesen, auch die "Maßnahmen". Nur dann haben sie ihren Sinn.

    Deshalb schrieben Paulus und der Autor des Hebräers von "milchiger Speise und fester Nahrung" und klagen: Muss ich euch immernoch über solche Dinge belehren, seid ihr noch nicht weiter?

    Nein, bis heute nicht.

  • Selbstverständlich kann ein ehemaliger ZJ jederzeit zurückkommen. Die Rückkehrrate ist höher als viele meinen. Wenn jemand eine Weile in Sünde gelebt hat, merkt er nicht selten, dass man dadurch nicht glücklich wird.


    Das ist wieder so ne Aussage, bei der ich wieder..................naja lassen wir es. X(

    Daß man nicht glücklich wird, wenn man bewußt oder leichtfertig sündigt, ist schon klar.
    Daß man u.U. sehr lange unglücklich, unsicher, psychisch am Boden usw ist, wenn man einer Sekte den Rücken gekehrt hat, ist auch klar.
    Daß manche dann wieder zurückkehren, kann auch sein? Sowieso wenn sie plötzlich auf sich alleine gestellt sind, weil ihnen niemand mehr sagt, was sie zu tun haben und weil plötzlich jeglicher soziale Kontakt abbricht.
    Weil sie ohne die Sekte praktisch nicht lebensfähig sind.

    Aber zu sagen, daß jeder, der den Zeugen Jehovas den Rücken kehrt, zwangsläufig in Sünde lebt, ist eine dermaßen unverschämte Aussage! :thumbdown:

  • Aber zu sagen, daß jeder, der den Zeugen Jehovas den Rücken kehrt, zwangsläufig in Sünde lebt, ist eine dermaßen unverschämte Aussage!

    Nicht selten sind die Gründe, eine Gemeinde zu verlassen, mit einem Leben abseits von Gott verbunden. Nicht immer (sicherheithalber gleich dazu gesagt) und nicht nur bei den Zeugen Jehovas. Einige legen sich die Bibel dann so zurecht, dass die Sünde gleich keine mehr zu sein scheint. Einige - nicht alle!!!!
    So gesehen ist diese Aussage von Gane Mac Showan nicht verkehrt. Man muss halt das Pauschalieren weglassen. Was so oder so kein Fehler ist.

    Übrigens:
    Deine untenstehende Aussage, wie du diese Menschen aburteils, als zu dumm oder nicht fähig, selbst zu entscheiden, empfinde ich als eine weit schlimmere, größere unverschämte Aussage. Solche Menschen gibt es natürlich. Aber nicht nur bei den Zeugen Jehovas. Ich kenne viele Exzeugen. Die stehen mit beiden Beinen im Leben. Solche Herabwürdigungen sind weder eines Christen würdig, noch sind sie angebracht. Noch weniger fördern sie eine gute Diskussionskultur.

    Sowieso wenn sie plötzlich auf sich alleine gestellt sind, weil ihnen niemand mehr sagt, was sie zu tun haben und weil plötzlich jeglicher soziale Kontakt abbricht.

  • Nicht selten sind die Gründe, eine Gemeinde zu verlassen, mit einem Leben abseits von Gott verbunden.


    Ja, wenn es um eine Gemeinde geht.
    Wenn es aber um Gründe geht, eine Sekte zu verlassen, sieht es meist anders aus. (Nicht nur ZJ natürlich)


    Solche Herabwürdigungen sind weder eines Christen würdig, noch sind sie angebracht.


    Es sind keine Herabwürdigungen, sondern leider Tatsachen.
    Natürlich gibt es welche, die einen Ausstieg problemlos packen, aber meiner Erfahrung nach sind das Ausnahmen

  • Hallo Seele1986!

    Was benSalomo hier geschrieben und wie er zitiert hat, kann man hier nachlesen. Ob du ihn zitiert hast (und wenn ja - wie?) ebenfalls...

    Zitat von Seele1986

    Als Mose fragte, was soll ich den Israeliten sagen, wer mich schickt, da antwortet Gott nicht: Sag ihnen, Jahwe schickt dich, oder: Jehova schickt dich, sondern er sagt: Sage ihnen, der Ich-bin-der-ich-bin sendet dich.


    Das sagte er im Vers 14, wo er sein Wesen und das Wesen seines Namens erklärte. Und nur einen Vers später sagte er das, wovon du behauptest, dass er es nicht gesagt habe:

    2. Mose 3, 15 (Neue evangelistische Übersetzung 2016): Weiter sagte Gott zu Mose: "Sag den Israeliten: 'Jahwe, der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, hat mich zu euch geschickt.' Das ist mein Name für immer. Mit diesem Namen sollen mich auch die kommenden Generationen ansprechen."

    Gehörst du nicht zu den "kommenden Generationen"?

    Zitat von Seele1986

    Die Idee des Judentums kommt ja nicht von ungefähr: dieser Name ist kein Name wie Peter, Karl oder Philipp (und selbst unsere Namen haben ja meist eine Bedeutung); dieser Name ist aber die Aussage über das Wesen dieses Gottes: der Ewige.


    Natürlich ist JHWH kein Name wie „Herbert“ oder „Heinz“. Es ist ein hebräischer Eigenname. ALLE hebräischen Eigennamen hatten Bedeutungen mit einer Aussage. Der Name des Richters Josua ist „JHWH ist Rettung“. Das ist auch nicht einfach nur ein Name wie „Uwe“ oder „Jörg“, er sagt etwas aus! Trotzdem ist es eben auch ein Rufname mit dem seine Mitmenschen ihn angesprochen haben. So nennen wir ihn immer noch!

    Zitat von Seele1986

    Lobt seinen Namen heißt nicht: Sprecht den Namen aus...


    Natürlich geht es nicht NUR darum den Namen auszusprechen. Einen Namen zu loben, heilig zu halten und zu verherrlichen schließt aber auch ein, diesen auszusprechen. Wenn sich jemand ca. 7000 mal mit Namen vorstellt und er trotzdem anders angesprochen wird, dann zeugt das nicht von Respekt. Wie haben die biblischen Personen, welche davon sprachen „den Namen Jahwes zu loben“ Gott denn angesprochen und wie haben sie über Gott gesprochen?

    Noch einmal:

    Zitat von Gane MacShowan

    Zephanja 3, 9 (Elberfelder 1871): Denn alsdann werde ich die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen

    Ist die Prophezeiung aus Zephanja 3, 9 schon erfüllt?


    Gruß, GMacS

    3 Mal editiert, zuletzt von Gane MacShowan (24. Oktober 2016 um 22:42)

  • Hallo!

    Zitat von Seele1986

    Lese die Evangelien, dort ist alldas eigentlich zur Gänze durchgefochten. Ihr geht hin und macht das gleiche, was Jesus eigentlich überwunden hat, wieder.
    Jesus sprach davon, es werden wieder Leiter und Lehrer kommen, die wieder schwere Lasten auf die Schultern seiner Gläubigen legen werden.


    Da wüsste ich gerne, auf welche Stelle in den Evangelien du dich beziehst. Mir scheint, du wirfst hier mehrere Aussagen Jesu durcheinander (ich lasse mich aber gerne berichtigen)!

    Matthäus 23, 1-4 (Einheitsübersetzung 1980): Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.

    Hier ist nicht von kommenden "Leitern und Lehrern" die Rede, sondern von den damaligen. Die "Lasten auf den Schultern" bestanden nicht darin, dass die Pharisäer die Einhaltung des mosaischen Gesetzes forderten, sondern in den Gesetzeserweiterungen die sich im Laufe der Jahre als Ergänzung des mosaischen Gesetzes angesammelt hatten (und unmöglich eingehalten werden konnten). Von kommenden Lehrern ist hingegen in Matthäus 7 die Rede. Dort kann man auch etwas zum Thema „Gesetz“ lesen:

    Matthäus 7, 15 (Einheitsübersetzung 1980): Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

    Matthäus 7, 20-23 (Einheitsübersetzung 1980): An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

    Die falschen Lehrer bekennen Jesus mit ihren Lippen als ihren „Herrn“! Man kann trotzdem erkennen, dass sie falsche Lehrer sind, weil sie nicht dazu bereit sind den Willen des Vater zu tun. Jesus nennt sie „Übertreter des Gesetzes“ (wörtlich „...die ihr die Gesetzlosigkeit tut“). Passt das zu denen, die die Gebote des NT (inkl. 1. Korinther 5, 11-13) befolgen, oder zu denen, die diese Gebote nur teilweise, nur in abgeschwächter Form, oder gar nicht befolgen wollen?

    Gruß, GMacS

  • Was benSalomo hier geschrieben und wie er zitiert hat, kann man hier nachlesen. Ob du ihn zitiert hast (und wenn ja - wie?) ebenfalls...

    Ich werde wohl wissen, wen ich zitiert habe. Ich habe benSalomo nicht zitiert, sondern gesagt: dass der Text aus den 50ern ist, ändert an der Sache nichts... (weil ich bei tricky las, der Textauszug sei aus den 50ern und von dir wusste, dass du von benSalomo eine Beweisführung gefordert hast.)

    Aber 50er, 90er, whatever...

    Gehörst du nicht zu den "kommenden Generationen"?

    Nein, ich gehöre zu den eingepfropften Zweigen. Ich bin nicht aus den Stämmen Israels.

    Wenn sich jemand ca. 7000 mal mit Namen vorstellt und er trotzdem anders angesprochen wird, dann zeugt das nicht von Respekt.

    Doch. Wir haben zahlreiche Bezeichnungen für Gott in der Bibel, die ihn ehren sollen.

    Im Übrigen schreiben die Übersetzungen, die du benutzt [jeweils immer eine Übersetzung für das, was dich bekräftigt], den Namen "Jahwe". Dieser Name (nochmal) steht dort nicht. Dort steht YHWH. Bei diesem Namen, sagt Gott dem Volk, sollt ihr mich nennen: der Ich-bin-der-ich-bin. Denn das, sagte Gott dem Mose, ist der Name.

    Josua ist Josua, weil er Josua heißt. Eines Menschen Namen aus Respekt nicht auszusprechen, ist Unsinn und nicht unsere Sache. Diese Gleichstellung ist hinfällig für mich.

    Passt das zu denen, die die Gebote des NT (inkl. 1. Korinther 5, 11-13) befolgen, oder zu denen, die diese Gebote nur teilweise, nur in abgeschwächter Form, oder gar nicht befolgen wollen?

    Es geht nicht darum, dass man Regeln haben muss in einer Gemeinschaft, sondern wie man das macht.

    Den Leitfaden dafür haben wir: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt... - Mit Liebe ist nicht Nettigkeit oder das Hinwegsehen über Fehler gemeint.
    An der Liebe, an der Person Jesu ist alles zu messen. Regeln halten, um Regeln zu halten, weil es da steht, ist genau das, was Jesus angeprangert hat; deshalb sagte ich: ihr tut es wieder. Dem Buchstaben dienen, anstatt durch den Geist lebendig zu werden.

  • Zitat von Elli59

    Was ist mit euren Mitgliedern, die nicht Gott lästern, die einfach vielleicht nur in eine andere Gemeinde gehen wollen...Also gläubig sind und bleiben wollen....werden die genauso "ausgegrenzt" wie diejenigen die Gott lästern

    Mit „einer anderen Versammlung“ meinst du ja sicherlich nicht eine andere Versammlung der ZJ, sondern einer anderen Kirche (Baptisten, Adventisten, Pfingstler, RKK usw.). Wer sich als ZJ taufen lässt, der bekennt sich auch zu der Überzeugung, dass sich Gott nicht durch verschiede Kirchen mit verschiedenen Lehren repräsentieren lässt.

    Ich denke, weil überall Gläubige sind. Eure Aufnahmebedingungen kann ich mit meinem biblischen Verständnis nicht zusammen bringen.

    Du schreibst bzgl." Errettung":
    Das entscheidet Jesus ganz allein. Wenn es aber um die Frage geht, wo heute die von Jesus geleitete Versammlung zu finden ist, dann weiß ich (für mich!!!) wo ich hingehöre.

    Du weißt für dich,wo du hingehörst....gut... kannst du dann auch für Andere sagen...sie müssen( dürfen) wissen wo sie hingehören, und wenn nicht dann gibt es die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft, nicht nur automatisch aus einer Gemeinde, nein, sogar im privaten Leben?
    Aus meiner Sicht kann ich selbst bestimmen mit wem ich mich Privat treffe.

    Ja, du hast Recht, Jesus entscheidet über die Errettung. Offensichtlich wirkt der Heilige Geist auch in anderen Kirchen(Versammlungen)
    Wir sind Menschen...mit unterschiedlichen Verständnissen.
    Klar kannst du sagen, sie haben sich auf die Gemeindeordnung eingelassen, und wenn sie in eine andere Kirche gehen wollen, dann werden sie die von Anfang an vorgelegten Konsequenzen tragen müssen.

    Aber was ich nicht verstehe ist, dass sie von der Gemeinschaft genauso gemieden werden, als hätten sie sich von Gott losgesagt....selbst dann wenn sie sie öffentlich sagen, dass sie ihren Glauben weiterleben möchten. (Und wenn jemand sich dem Glauben entsagt, gehen alle Beteiligten sowieso freiwillig unterschiedliche Wege)
    .
    Ich verstehe das nicht...Auf der einen Seite wird mir von den ZJ gesagt, dass sie an meine Errettung glauben, aber wenn ihre eigenen Leute dann evtl. ihren Glauben so ausleben möchten wie ich - rein hypothetisch - dann würden die Betreffenden gegen Jehova handeln, und müssten dann zum Schutz der Gemeinschaft sogar im Privaten komplett ausgeschlossen werden.

    Das Gott nur in einer Kirche sich repräsentieren lässt widerspricht auch der Tatsache, dass es überall Gläubige gibt.
    Wie kann überhaupt eine Kirche von sich behaupten, nur sie hätten die absolute Wahrheit...gerade auch mit dem Wissen, dass sie ihre Theologie immer mal wieder korrigieren müsse.

    Für mich alles nicht nachvollziehbar.....ja, eigentlich eine Zwangsjacke, um die Menschen zu halten...
    Du hast natürlich Recht, wenn du sagt: Das sind unsere Aufnahmebedingungen.

    Nun denke ich aber an Menschen, die im Moment ihrer Entscheidung für die ZJ nicht richtig verstanden haben worauf sie sich da eingelassen haben.

    Bei manchen Verträgen gibt es noch ein Rücktrittsrecht mit gegenseitigem freiwilligen Auflösen eines Vertrages....
    Jetzt kannst du sagen, ist bei uns auch so, keiner wird eingesperrt.

    Was ist aber mit den zwischenmenschlichen Verträgen einer Freundschaft, einer persönlichen Zuneigung, die auch nicht selten von der Liebe Gottes geprägt ist. Können Christen wegen einer Gemeinschaftsregel andere Menschen aus einer Freundschaft ausschließen.?
    Fordert der Vater im Himmel eine Loslösung einer Freundschaft, aufgrund einer Gemeindeordnung?

    Ich kann das nicht...finde dieses "Gerichtshandeln"nicht biblisch, ja, unmenschlich und unchristlich.
    Ich glaube auch, dass ich genug Persönlichkeit( Freiheit) besitze, um einen anderen Glauben stehen lassen zu können, ohne Gefahr zu laufen meinen Glauben verlieren zu können.
    Gerade dieses selbständige Denken führt doch zur freiwilligen Hingabe an unseren Gott.

    Echt schade....

    Epheser 4,5-6 (Schlachter 2000): ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.

    1.Korinther 1, 10 (Schlachter 2000): Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulaßt, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.

    Ja, wahre Worte. Spaltungen sollten nicht sein. Sehr schnell können theologische Meinungsverschiedenheiten eine Gemeinde spalten.
    Durchaus...Nicht selten gibt es Unfrieden.

    Wenn ich nicht mit einer Theologie einverstanden bin, dann verlasse ich diese Gemeinde.

    Ich denke gerade an die STA, die als Aufnahmebedingung eine Annahme ihrer Prophetin einfordern.
    Trotzt meines Glaubens an das Evangelium könnte ich dort nicht Mitglied werden. So ist es, es wird gefordert und ich akzeptiere diese Regel, auch wenn ich diese nicht verstehe.
    .
    Nicht jede Kirche kann offen ihre Regeln aufstellen.....So manche Gemeinde ist von Ängsten geprägt ihre Theologie nach außen hin öffentlich . .
    zu machen.
    Sie fürchten öffentliche Repressalien. Ich.denke gerade an ein unterwürfiges Frauenbild, dass in einer Kirche eingefordert wird, das aber nach außen hin möglichst verschwiegen wird. Klar, im Jahre 2016 ein Frauenbild zu vertreten, dass dem Bild eines vor 100 Jahren sehr ähnelt, könnte den Vorwurf eine Sekte zu sein einbringen.
    Lieber andere als Sekte bezeichnen, als dass man das Risiko eingeht, selbst dahingehend verurteilt zu werden.

    Andere Gemeindemitglieder wiederum, müssen leider hinter vorgehaltener Hand sagen, dass sie mit einer Trauung Gleichgeschlechtlicher nicht einverstanden sind, weil sie genauso die öffentlichen Repressalien fürchten.
    Es gibt jede Menge Beispiele in Kirchen, wo Sein und Schein nicht zusammen passen.

    Ihr seid Konsequent und sagt das, so wie das ist.

    Die heilige Schrift bezeichnet die christliche Lehre (als Ganzes) oft als „die Wahrheit“ (siehe 1. Timotheus 3, 15 / 2. Johannes 1 / 2. Petrus 2, 2). Dass es mehrere „Wahrheiten“ gibt, die nebeneinander existieren, kommt aus biblischer Sicht nicht in Frage. Wenn also jemand zu der Überzeugung kommt, dass er in eine andere Kirche gehört, dann muss er gemäß seinem Gewissen handeln. Dass müssen seine ehemaligen Glaubensbrüder aber auch!!!

    Natürlich gibt es nur eine Wahrheit. Niemals können Menschen die ganze Wahrheit erfassen. Wenn es so wäre, dann wären sie Jesus.
    Nur Jesus ist die Wahrheit. Das Wort Gottes ist die Wahrheit und das Wort ist Jesus.
    Wir sollen immer mehr in Jesu ( Er in uns und wir in IHM) wandeln, wir werden IHM immer ähnlicher ( in der Wahrheit), aber wir werden niemals Jesus sein.

    So lasst uns alle in der Wahrheit Jesus, der uns seine Nächstenliebe vorgelebt hat, wandeln!

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Hallo Seele 1986!

    Zitat von Seele1986

    Nein, ich gehöre zu den eingepfropften Zweigen. Ich bin nicht aus den Stämmen Israels.


    Wenn du eingefropft bist, dann gehörst du auch zu Israel (siehe Galater 3, 28-29; Römer 2, 28-29). Aber selbst wenn dem nicht so wäre, was ist mit Zephanja 3, 9?

    Zitat von Seele1986

    Im Übrigen schreiben die Übersetzungen, die du benutzt […] den Namen "Jahwe". Dieser Name (nochmal) steht dort nicht. Dort steht YHWH.


    Der Name "Jesus" steht auch nirgendwo. Dort steht Ἰησοῦς! Ich verstehe nicht, was du mir sagen möchtest...

    Zitat von Seele1986

    ...jeweils immer eine Übersetzung für das, was dich bekräftigt...


    Wenn es um den Eigennamen „JHWH“ (Jahwe / Jehova) geht, dann dürfte klar sein, dass ich Bibelübersetzungen zitiere, die das Tetragramm als das übersetzen was es ist: ein Eigenname!

    Zitat von Seele1986

    Bei diesem Namen, sagt Gott dem Volk, sollt ihr mich nennen: der Ich-bin-der-ich-bin. Denn das, sagte Gott dem Mose, ist der Name.


    Jetzt wirfst du ʼehjéh ʼaschér ʼehjéh und JHWH durcheinander. In 1. Mose 3, 14 sagt Gott ʼehjéh ʼaschér ʼehjéh („Ich werde sein, der ich sein will“ oder „Ich bin der ich bin“):

    2. Mose 3, 14-15 (Elberfelder 2006): Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt.

    Das ist sicherlich eine Anspielung auf den Gottesnamen und dessen Bedeutung, aber nicht der Gottesname selbst. Gott sagt hier auch nicht "mein Name ist ich bin"! Die Wendung findet sich in der Bibel auch kein zweites mal. Im Vers 15 stellt sich Gott dann noch einmal mit seinem Eigennamen JHWH vor:

    2. Mose 3, 15 (Elberfelder 2006): Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.

    Hier steht NICHT ʼehjéh ʼaschér ʼehjéh, sondern JHWH! Über diesen Namen sagt Gott: „Das ist mein Name in Ewigkeit“! Dass JHWH (völlig unabhängig davon wie man es ausspricht) ein Eigenname ist, entspricht nicht einer „Sonderlehre“, sondern ist eine anerkannte Tatsache:

    "JHWH (hebräisch יהוה‎; engl. auch YHWH) ist der Eigenname des Gottes Israels im Tanach, der Hebräischen Bibel. [...] Der Gottesname erscheint im Tanach immer als selbständiges Wort aus den hebräischen Konsonanten Jod, He, Waw, He. Sie ergeben von rechts nach links gelesen das Tetragramm (Vierfachzeichen) יהוה‎ „JHWH“. Nach älteren Bibelwörterbüchern erscheint es im Tanach 6823 mal, in der heutigen Biblia Hebraica Stuttgartensia 6828 mal. JHWH ist damit der weitaus häufigste biblische Eigenname. Da dieser im Tanach nie mit anderen Namen kombiniert ist, gilt er als der eigentliche Gottesname."

    Quelle: JHWH – Wikipedia

    Gruß, GmacS

    Einmal editiert, zuletzt von Gane MacShowan (25. Oktober 2016 um 14:40)

  • Hallo!

    Zitat von Seele1986

    An der Liebe, an der Person Jesu ist alles zu messen. Regeln halten, um Regeln zu halten, weil es da steht, ist genau das, was Jesus angeprangert hat; deshalb sagte ich: ihr tut es wieder. Dem Buchstaben dienen, anstatt durch den Geist lebendig zu werden.


    1. Jesus hat NIE jemanden dafür kritisiert, dass er Regeln eingehalten hat.

    2. Jesus hat NIE jemanden dafür kritisiert, dass er Regeln eingehalten hat um Regeln einzuhalten.

    3. Jesus hat NIE auch nur angedeutet, dass man göttliche Gebote außer acht lassen dürfte.

    4. Jesus hat NIE ein Gebot gegen das andere ausgespielt.

    Was Jesus tatsächlich kritisiert hat waren Personen, die einerseits pingelig auf die Einhaltung des Gesetzes entsprechend der jüdischen Überlieferung bestanden, andererseits aber wichtigere Gebote außer Acht ließen:

    Matthäus 23, 23 (Gute Nachricht 2000): Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr gebt Gott den Zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze, Dill und Kümmel; aber um das Wichtigste an seinem Gesetz, um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue, darum kümmert ihr euch nicht. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu lassen!

    Natürlich geht es beim Einhalten von Geboten nicht einfach nur darum "Gebote zu halten". Man sollte auch verstehen, warum diese Gebote gegeben worden sind, welchen Nutzen sie bringen sollen, was sie über Gott aussagen usw. Das bedeutet aber nicht, dass es unsere Ermessenssache ist, welche Gebote eingehalten werden müssen (und welche nicht). Was Jesus grundsätzlich über das „Halten von Geboten“ zu sagen hatte, das wird gerade von evangelischen Christen gerne unter den Tisch gekehrt!

    Matthäus 5, 17-20 (Schlachter 2000): Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!

    Johannes 14, 15-17 (Schlachter 2000): Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand1 geben, daß er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

    Johannes 14, 21 (Schlachter 2000): Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

    Dementsprechend lehrten auch die Apostel:

    1. Korinther 7, 19 (Schlachter 2000): Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist auch nichts, wohl aber Gottes Gebote halten.

    1. Johannes 2, 3-5 (Schlachter 2000): Und daran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind.

    1. Johannes 3, 22 (Schlachter 2000): und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.

    Dementsprechend die Enthüllungen des Johannes:

    Offenbarung 12, 17 (Schlachter 2000): Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.

    Offenbarung 14, 12 (Schlachter 2000): Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren!

    Wenn nun Paulus bestimmte Verfahrensweisen für den Umgang mit reuelosen Sündern und Abtrünnigen anordnet, dann sind das ebenfalls „Gebote Jesu“, denn:

    2. Petrus 3, 2 (Schlachter 2000): damit ihr an die Worte gedenkt, die von den heiligen Propheten vorausgesagt worden sind, und dessen, was euch der Herr und Retter durch uns, die Apostel, aufgetragen hat.

    Grundsätzlich sind Christen heutzutage gerne bereit dazu auf Paulus zu hören. Aber wenn es schwierig und unangenehm wird (wie in 1. Korinther 5, 11), dann ist es mit dem Befolgen der Gebote auch wieder vorbei. Wer es doch tut ist in einer Sekte...

    Gruß, GMacS

  • Aber selbst wenn dem nicht so wäre, was ist mit Zephanja 3, 9?

    Was soll damit sein? Es ist natürlich nicht erfüllt, weil nicht alle Menschen dem ewigen Gott glauben und ihn ehren. Unnötige Frage.

    Jetzt wirfst du ʼehjéh ʼaschér ʼehjéh und JHWH durcheinander.

    Nein, werfe ich nicht, sondern du verstehst nicht, was ich sage.

    Was Jesus tatsächlich kritisiert hat waren Personen, die einerseits pingelig auf die Einhaltung des Gesetzes entsprechend der jüdischen Überlieferung bestanden, andererseits aber wichtigere Gebote außer Acht ließen:

    Genau.

    Wer es doch tut ist in einer Sekte...

    Ihr macht das Heil eines Menschen von der Mitgliedschaft bei euch abhängig und schneidet jene, die euch verlassen, und leitet sogar Familie und Freunde dazu an.
    Das betrachte ich als sektiererisch und destruktiv. - Das betrifft nicht nur die Zeugen, sondern alle Gemeinschaften, die so handeln.

    Es gibt auch keine Reflexion des eigenen Systems. Ihr haltet die Gebote, andere halten sie nicht, ihr seid Gottes, andere nicht; damit seid ihr fertig.

    Es wird sich zeigen und nach dem Herzen beurteilt werden (übrigens jeder einzeln, nicht eine "Gemeinschaft"). Und dabei belassen wir es jetzt.

  • Es gibt auch keine Reflexion des eigenen Systems. Ihr haltet die Gebote, andere halten sie nicht, ihr seid Gottes, andere nicht; damit seid ihr fertig.

    Wer, Seele1986 sind die pauschal abgeurteilten "ihr" ? Wer sind dei Nichtreflektierenden ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wer, Seele1986 sind die pauschal abgeurteilten "ihr" ? Wer sind dei Nichtreflektierenden ?

    hier im konkreten Fall die Kirche der Zeugen Jehovas, denn darüber sprach ich mit Gane.

    Das Argument (das ich deiner Frage jetzt einfach mal unterstelle), man könne Einzelaussagen ja nicht der Gemeinde zur Last legen, gilt in meinen Augen nur dann, wenn die Gemeinschaft derlei Ansichten nicht vertritt und wenn jeder in der Gemeinde frei ist. Ich kann aber nicht als Gemeinde (öffentlich und unter vier Augen geworben) exklusive Ansichten äußern, dann aber bei Kritik sagen: "Das sind ja nur Einzelne, wir als Kirche haben damit nichts zutun!"; das wollte ich zu diesem Argument schon länger mal sagen.

    Zudem muss man sagen: die Gemeinde, wie wir das heute kennen, organisieren und uns vorstellen, gab es damals nicht. Es gab zunächst mal, wie Johannes2 es letztens schön gesagt hat, den unumstößlichen Glauben an die Wahrheit in einer Person: Jesus Christus. Diese Person war der Anfang von allem und wurde auch als das Ende von allem gesehen, als der Schlüssel, mit dem der ganze Gott sich vollkommen offenbart, nicht Stücke, nicht Teile oder Nuancen, sondern dieser Mensch war der ganze Gott.
    Dieser Jesus öffnete auch alles Verständnis: deshalb konnte Philippus zum Kämmerer sagen: Verstehst du auch, was du da liest?, und ihm den Propheten erklären. - Das tut Jesus bis heute, er öffnet alles, aber man muss auch alles von ihm her und zu ihm hin lesen.

    Als die Christenheit wuchs, wurde Organisation nötig (so ist es ja immer). Man setzte Regeln und Strukturen ein, ebenso wie Ämter. Die Apostelgeschichte und die Paulusbriefe schildern, dass dies aus Unverstand der Leute und aus Not heraus gemacht wurde. Der Mensch hats nötig, wenn er noch unverständig ist, aber das Ziel ist ein anderes.
    Aber immernoch war "die Gemeinde Christi" eine geistige Größe; jene, die glauben. Eine von Menschen organisierte Gemeinde Gottes gibt es nicht und das zeigt die Bibel selbst am besten: das alles waren einzelne, verstreute Gemeinschaften, teilweise sich untereinander nicht grün, geschweigedenn innerlich, mit verschiedenen Themen und Problemen, zu denen Paulus und andere dann verschiedene Anweisungen, Ratschläge und Mahnungen gaben (zum großen Teil, nachdem sie gefragt wurden!)

    Paulus ist nicht rumgerannt und hat Gemeinden Gesetzestexte geschickt. Er hat in der Hauptsache, das schreibt er selbst, das Evangelium Jesu Christi gepredigt. Die Gemeinden schrieben ihn an und fragten, wie mit Problemen bzw. Götzendienst (der Gnosis) umzugehen sei; es kam aus der Not heraus und darauf hat er geantwortet.

    Und nicht selten kritisierte er sinngemäß: "Was ihr aus Liebe eigentlich von selbst wissen solltet, das muss ich euch doch noch schreiben!" - Dann eben mit harten Regeln und immer wieder von den Anfangsdingen...

  • Lieber Gane,
    ich habe einige Publikationen der ZJ gelesen, in Auszügen, nicht wirklich im Kontext...möchte dich deshalb fragen, wie du diese verstehst.

    Ich möchte nicht die Publikationen aus den 70er zitieren, weil ich denke, dass sie veraltet sein könnten.
    Vielleicht sind auch die 80er veraltet.
    Wäre schön, wenn du mich hier aufklären könntest

    Von 1983 bis 2013

    Viel Gutes kann auch durch christliche Gemeinschaft bewirkt werden. Manchmal kommt sich ein Christ, dessen Ehepartner ausgeschlossen worden ist, isoliert vor. Wie bereits erwähnt, hat der ausgeschlossene Ehepartner bewiesen, daß er kein wünschenswerter Umgang ist. Und wir müssen aufpassen, daß wir nicht in die Lage kommen, mit ihm Gemeinschaft zu haben, weil wir den christlichen Ehepartner besuchen oder ihm helfen wollen. Vielleicht kann man einen Besuch machen, wenn man weiß, daß der Ausgeschlossene nicht zu Hause ist.(Wachtturm, 01.04.1983, Seite 31 "Fragen von Lesern")

    Von der Christenversammlung abgeschnitten zu werden bedeutet nicht den sofortigen Tod. Daher bleiben die Familienbande bestehen. Ein Mann, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, könnte somit immer noch bei seiner christlichen Frau und seinen treuen Kindern wohnen. Aus Achtung vor Gottes Urteilssprüchen und der Maßnahme der Versammlung werden die Frau und die Kinder anerkennen, daß er durch seine Handlungsweise die geistigen Bande, die früher bestanden, gelöst hat. Da aber durch seinen Gemeinschaftsentzug nicht die Blutsverwandtschaft oder die ehelichen Bande aufgehoben wurden, könnten der normale Umgang und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie weiterbestehen. Anders verhält es sich, wenn einem Verwandten, der außerhalb des engsten Familienkreises lebt, das heißt nicht in derselben Wohnung, die Gemeinschaft entzogen worden ist oder er die Gemeinschaft verlassen hat. Höchstwahrscheinlich ist es möglich, so gut wie gar keinen Kontakt mit diesem Verwandten zu haben. (Wachtturm, 15.04.1988, Seite 28 "Zucht, die eine friedsame Frucht eintragen kann")

    Solange jemand ausgeschlossen oder kein Teil der Versammlung ist, weil er die Gemeinschaft verlassen hat, sollten wir die Anweisung befolgen, „keinen Umgang mehr mit jemandem zu haben, der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen“ (1. Korinther 5:11). [...] Die Ältesten werden weiterhin Hirtenbesuche bei den christlichen Familienmitgliedern machen, und auch wir mögen sie besuchen können, ohne mit dem Ausgeschlossenen etwas zu tun zu haben. Wenn der Ausgeschlossene zufällig an die Tür kommt oder sich am Telefon meldet, können wir einfach nach dem christlichen Verwandten fragen, den wir sprechen möchten.(Wachtturm, 15.04.1991, Seite 24 "Heute Gottes Barmherzigkeit nachahmen")

    Wie verhält es sich aber, wenn der Ausgeschlossene ein guter Freund oder ein naher Verwandter ist? Nehmen wir einmal an, bei dem Betreffenden handelt es sich um unseren Vater, unsere Mutter, unseren Sohn oder unsere Tochter. Respektieren wir trotzdem die Maßnahmen der Ältesten [keinen Umgang mehr zu haben]? Das mag zugegebenermaßen nicht leicht sein. Welch ein Mißbrauch unserer Freiheit wäre es allerdings, die Entscheidung der Ältesten in Frage zu ziehen und weiterhin geistige Gemeinschaft mit einer Person zu pflegen [...] “ (2. Johannes 10, 11). (Wachtturm, 1.6.1992, Seite 18-19 "Die christliche Freiheit weise gebrauchen")

    Was aber, wenn wir mit jemand, der ausgeschlossen werden musste, verwandt oder eng befreundet sind? Dann steht jetzt unsere Treue auf dem Prüfstand, und zwar nicht gegenüber dieser Person, sondern gegenüber unserem Gott. Jehova schaut nun darauf, ob wir uns an sein Gebot halten, keinen Kontakt mehr mit jemandem zu haben, der ausgeschlossen ist.(Wachtturm, 15.04.2012)

    „Es ist also ganz natürlich, dass man sehr traurig ist, wenn sich ein Familienmitglied von Jehova abwendet. [...] Der nahe Angehörige muss jetzt schon erkennen, dass man entschlossen Jehova über alles stellt - auch über die Familienbande. [...] Suchen wir nicht nach Ausreden, um mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern in Kontakt zu treten, beispielsweise über E-Mail.(Der Wachtturm, 15.01.2013, Seite16)

    Liebe Grüße

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • hier im konkreten Fall die Kirche der Zeugen Jehovas, denn darüber sprach ich mit Gane.

    Bitte um Nachsicht, ich meinte das etwas provokativ. So : Denkanstoss

    Da gibt es Hierarchien, welche ein "Inprimatur" einerseits, einen Index librorum pprohibitorum andereseits haben. Und es gibt Leute,w elche nur in der Dombuchhandlung Bücher kaufen. Und es gibt Leute, deren Lesestoff muss ausschliesslich vom "Sonne und Schwert" Verlag in Calw sein.

    : Und es wird - US - Thread - von der Basis die Hiertachie aufgefordert, doch eine Liste der "Endorsed Books" anzudenken.

    PS : Du kanst mit meinem lieben Schulfreund von ehedem, Pfarer Dr. X, über dieses und jenes Seelsorgerliche / Ethische - - -fruchtbringend Gedabken austauschen. Nur, wenn er sich auf das "Lehramt" beruft, ist es aus - -

    Ohne zu urteilen - schon gar nicht zu verurteilen - sind das doch Haltungen, auf welche wir im Hintergrund chten könnten.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Der nahe Angehörige muss jetzt schon erkennen, dass man entschlossen Jehova über alles stellt - auch über die Familienbande.

    Und genau das ist die berühmte Gretchenfrage,geht es hier wirklich um Jesus Christus ,Gottes Sohn Schöpfer und Erlöser?

    Oder das Elitedenken der ZJ Fürsten...

    Hat er uns doch ,Jesus, als er bei uns war seinen Vater so als Hirten dargestellt,das er seine Herde zurücklässt und dem

    verlorenen Schaf nachgeht.

    Laut ZJ ist dann die Herde wichtiger als das Verlorene Schaf.

    Das ist nicht der Gott an den ich glaube! Da habe ich Verständniss wenn manch einer dieser Herde den Rücken kehrt.

    Leider gibt es auch bei uns, das Elitedenken der "Übrigen",die sich von dem anderen "Rest" absondern...oder sie verurteilen...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Hallo Elli!

    Zitat von Elli59

    Spaltungen sollten nicht sein. Sehr schnell können theologische Meinungsverschiedenheiten eine Gemeinde spalten.


    Das stimmt. Aber warum werden Spaltungen innerhalb einer Gemeinde als „Problem“ angesehen, während Spaltungen zwischen verschiedenen Gemeinden als unumgänglich akzeptiert werden? Geht man davon aus, dass sich in verschiedenen Gemeinden Gläubige finden, die zum Leib Christi gehören, dann wären Spaltungen zwischen verschiedenen Kirchen, Glaubensgemeinschaften und Gemeinden doch nicht weniger schlimm, oder?

    Zitat von Elli59

    Du weißt für dich,wo du hingehörst....gut... kannst du dann auch für Andere sagen...sie müssen ( dürfen) wissen wo sie hingehören, und wenn nicht dann gibt es die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft, nicht nur automatisch aus einer Gemeinde, nein, sogar im privaten Leben?


    Nein, ich kann nicht für andere sagen wo sie hingehören. Das muss jeder für sich alleine entscheiden – bevor er sich einer Kirche anschließt!

    Zitat von Elli59

    Klar kannst du sagen, sie haben sich auf die Gemeindeordnung eingelassen, und wenn sie in eine andere Kirche gehen wollen, dann werden sie die von Anfang an vorgelegten Konsequenzen tragen müssen.


    Ja, das sage ich auch! Das war doch bei den "Brüdern", von denen Paulus in 1. Korinther 5, 11 sprach auch nicht anders. Ein religiöses Gelübde ist etwas anderes als der Beitritt in einen Taubenzuchtverein.

    Zitat von Elli59

    Aber was ich nicht verstehe ist, dass sie von der Gemeinschaft genauso gemieden werden, als hätten sie sich von Gott losgesagt....selbst dann wenn sie sie öffentlich sagen, dass sie ihren Glauben weiterleben möchten.


    Warum wurden Hymenäus und Philetus denn gemieden? Die haben anscheinend das Gleiche geglaubt, wie die anderen Christen auch, allerdings mit einer Abweichung:

    2. Timotheus 2, 17-18 (Schlachter 2000): und ihr Wort frisst um sich wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute umstürzen.

    Heute wären Hymenäus und Philetus für die meisten Gläubigen einfach nur „Brüder in Christus“, die eben ein anderes Bibelverständnis vertreten. Die beiden hatten sich ja auch nicht von Gott losgesagt, sondern einfach nur eine andere Lehrmeinung vertreten. Trotzdem findet Paulus hier drastische Worte für die beiden (siehe auch Vers 19-21).
    (Übrigens: Natürlich gibt es ZJ, welche ihre Gemeinschaft verlassen, um anderen Kirchen beizutreten. Es passiert aber verhältnismäßig selten. Wie bereits erwähnt; ich habe in 30 Jahren bei den ZJ nicht einen einzigen derartigen Fall miterlebt. Aber Hand aufs Herz, macht das für den durchschnittlichen ZJ-Kritiker einen Unterschied? Man kritisiert unsere "Ausschlüsse" völlig unabhängig davon, wofür jemand ausgeschlossen wird.)

    Zitat von Elli59

    Das Gott nur in einer Kirche sich repräsentieren lässt widerspricht auch der Tatsache, dass es überall Gläubige gibt.


    Wie gesagt, Hymenäus und Philetus waren auch Gläubige (2. Timotheus 2, 17-18). Wenn in den Briefen des Paulus von „Sekten“ die Rede ist, dann ist ja immer von Gläubigen die Rede, nur dass diese Gläubigen sich eben abgesondert haben, weil sie in irgendwelchen Punkten ein anderes Verständnis hatten. Trotzdem haben diese Gläubigen Gott keineswegs repräsentiert.

    Zitat von Elli59

    Wie kann überhaupt eine Kirche von sich behaupten, nur sie hätten die absolute Wahrheit...gerade auch mit dem Wissen, dass sie ihre Theologie immer mal wieder korrigieren müsse.


    Die „absolute Wahrheit“ kann niemand haben, das beanspruchen die ZJ auch nicht. Ich (für mich!) glaube aber, dass die ZJ näher dran sind, als alle anderen Kirchen. Deshalb bin ich ein ZJ geworden. Letztendlich geht es aber um die Frage, ob Gott durch unterschiedliche Kirchen mit unterschiedlichen Lehren wirkt, oder ob er „ein Volk“ hat, so wie er in alter Zeit nur „ein Volk“ hatte. Es geht nicht um die Frage, welche Kirche aus eigener Kraft die Beste ist, sondern wen Gott heute gebraucht und durch seinen Geist läutert und leitet!

    Zitat von Elli59

    Nun denke ich aber an Menschen, die im Moment ihrer Entscheidung für die ZJ nicht richtig verstanden haben worauf sie sich da eingelassen haben.


    Woran könnte so etwas denn liegen? Die ZJ machen es einem nicht gerade einfach ein ZJ zu werden. Dazu hatte ich bereits etwas geschrieben:

    Zitat von Gane MacShowan

    Man wird nicht zuerst ein ZJ, um hinterher erzählt zu bekommen, wie das Ganze zu laufen hat. Bevor jemand ein ZJ wird, muss er sich mit deren Lehren auseinandersetzen. Er lebt auch vor seiner Taufe bereits wie ein ZJ und weiß letztendlich sehr gut, wie die ZJ ihren Glauben ausleben und was eine Taufe für ihn bedeutet. Wer der Meinung ist, dass an Geburtstagsfeiern nichts verkehrt ist, der wird natürlich kein ZJ. Wer der Meinung ist, dass Bluttransfusionen für einen Christen kein Problem darstellen, der wird kein ZJ. Wer der Meinung ist, dass eine tatsächliche Umsetzung von 1. Korinther 11, 5 „unchristlich“ sei, der wird kein ZJ. Wer der Meinung ist, dass es „die eine Kirche“ nicht mehr gibt, und Gott auch ganz sicher nicht durch eine menschliche Organisation wirkt, der wird kein ZJ. Wer sich doch den ZJ anschließt, tut das normaler Weise aus Überzeugung und fühlt sich dementsprechend wohl bei denen.


    Wie gesagt. Wenn jemandes Gewissen ihn dazu drängt einen anderen Weg einzuschlagen, dann muss er das tun. Die Gemeinde die er zurücklässt muss aber ebenfalls in Übereinstimmung mit dem Gewissen handeln.

    Zitat von Elli59

    Natürlich gibt es nur eine Wahrheit. Niemals können Menschen die ganze Wahrheit erfassen. Wenn es so wäre, dann wären sie Jesus.


    Stimmt. Aber wenn es nur eine Wahrheit gibt, dann kann der heilige Geist den Gläubigen auch nur eine Wahrheit vermitteln. Gott ist ja nicht schizophren. Wenn der eine Christ beim Lesen der Bibel zu dem Schluss gelangt, dass Gott aus Vater, Sohn und heiligen Geist besteht, ein anderer Christ jedoch beim Lesen der Bibel zu dem Schluss gelangt, dass Gott nicht „dreieinig“ sein kann, dann ist definitiv nur einer von beiden vom heiligen Geist geleitet worden. Das sage ich völlig unabhängig davon, welcher von beiden nun tatsächlich Recht hat. Wenn verschiedene Gläubige völlig unterschiedliche Ansichten, Gottesbilder und Vorstellungen vertreten, dann kann man schlecht behaupten, dass sie alle vom heiligen Geist geleitet werden. Gott ist ein Gott der Ordnung (siehe 1. Korinther 14, 33), er wünscht die Einheit seiner Anbeter (siehe Epheser 4, 1-5). Er möchte nicht nur „in Geist“, sondern auch „in Wahrheit“ angebetet werden (siehe Johannes 4, 23-24). Die Annahme dass sich der Leib Christi aus Christen zusammensetzt, die sich kaum in zwei Glaubenspunkten einig werden, würde ja darauf hinauslaufen, dass Gott nicht in der Lage ist, durch seinen heiligen Geist eine Einheit in Verständnis, Lehre, Glauben und Handeln herbeizuführen.

    Gruß, GMacS

  • Wenn verschiedene Gläubige völlig unterschiedliche Ansichten, Gottesbilder und Vorstellungen vertreten, dann kann man schlecht behaupten, dass sie alle vom heiligen Geist geleitet werden.

    Wenn man an den HL Geist nicht glaubt, wie will man auf ihn hören und sich von ihm leiten lassen....?

    Es heisst doch taufet sie auf den Namen des Vaters,Sohnes und HL Geistes!

    Einer Gottheit, das als 3er Team wirkt. Da macht Liebe auch Sinnn!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16