Keine Frauenordination im SDV und kein Beschluss zur Verbandsfusion

  • Zwei Wochen nach der Delegiertentagung des Norddeutschen Verbandes haben nun die Delegierten des Süddeutschen Verbandes getagt. Die Vertreter des SDV entschieden in zwei aktuellen Fragen anders als der NDV: Frauenordination und Schaffung eines gesamtdeutschen Verbands:

    "Die Delegierten des Norddeutschen Verbandes mit Sitz in Hannover, der die Adventisten in Nord- und Ostdeutschland umfasst, hatten bei ihrer Abgeordnetenversammlung am 22. und 23. April in Geseke bei Paderborn beschlossen, darauf hinzuwirken, dass sich bis 2017 der Nord- und Süddeutsche Verband zu einem einzigen deutschen Verband vereinigen solle. Die Delegierten des Süddeutschen Verbandes beschlossen jedoch in Darmstadt mit 135 Ja- und 129 Nein-Stimmen, dieses Anliegen nicht auf ihre Tagesordnung zu nehmen. 1992 hatte sich der damalige West- und Ostdeutsche Verband der Adventisten zum Norddeutschen Verband zusammengeschlossen. Bemühungen, einen gesamtdeutschen Verband zu bilden, sind bis heute gescheitert.

    Die Delegierten des Norddeutschen Verbandes hatten in Geseke mit 160 Ja- und 47-Nein-Stimmen außerdem den Beschluss gefasst, Pastorinnen, wie ihre männlichen Kollegen zu ordinieren. Auch den Delegierten des Süddeutschen Verbandes lag ein diesbezüglicher Antrag vor. Er wurde jedoch mit 101 Ja- und 128 Nein-Stimmen abgelehnt. Vor der Abstimmung hatte Tagungsleiter Tobias Koch, der an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg Rechtswissenschaften lehrt, die Delegierten in Darmstadt darauf hingewiesen, dass die Ordination von Geistlichen in der Freikirche weltweit gültig sei und darüber deshalb auch nur eine adventistische Weltsynode entscheiden könnte. Ein positiver Beschluss in dieser Sache würde daher durch die süddeutschen Delegierten nichts am Status von Pastorinnen ändern.

    Frauen können nach ihrem Theologiestudium in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zwar als Pastorin “gesegnet” werden und damit fast alle Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vornehmen; doch ordiniert werden nur männliche Geistliche. Damit ist Pastorinnen auch das Amt des Präsidenten und seines Stellvertreters einer regionalen oder überregionalen Freikirchenleitung verwehrt, das eine Ordination erfordert. Während die Ordination von Pastoren weltweit innerhalb der Freikirche Gültigkeit hat, können Frauen als Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung praktiziert. Die Weltsynoden der Adventisten 1990 in Indianapolis/USA und 1995 in Utrecht/Niederlande hatten die Ordination von weiblichen Geistlichen mehrheitlich abgelehnt. Die Zulassung von Frauen, die als ordinierte Pastorinnen amtieren, ist außerhalb von Nordamerika, Westeuropa, China und Australien/Ozeanien, wo nur etwa 13 Prozent der weltweit rund 17 Millionen erwachsen getauften Mitglieder leben, äußerst umstritten.

    Wie die norddeutschen Delegierten beschlossen aber auch die süddeutschen Abgeordneten, der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten Friedensau bei Magdeburg den Auftrag zu erteilen, eine Übersicht der adventistischen Forschung der letzten Jahre wegen der Ordination von Frauen zu erarbeiten."


    Der ganze Text:
    http://www.apd.info/2012/05/08/sud…kirchenleitung/