Macht uns unser Verständnis der Taufe ökumeneunfähig ?

  • Habe heute eine interessante Predigt von Frank Hasel gehört.
    Dort hat er aufgezeigt wo wir Probleme mit der Ökumene bekommen.
    Der Sabbat scheint demzufolge keinerlei Problem zu sein da er als positives Element Christlicher Tradition beiträgt. Jeder darf das glauben was er will und ausleben.
    Was nicht geht ist dass wir niemandem seinen Glauben bewerten bzw. nicht annerkennen.
    Das können wir aber nicht wenns ums Thema Taufe geht. (in meinen Augen wird aber die Sabbat Sonntag Diskussion früher oder später uns auch zum Problem)
    Ich bin froh dass sich unsere Gemeinde hier prinzipientreu zeigt. Unsere Gemeinde hat das Dokument zur gegenseiten Taufanerkennung nicht unterschrieben
    Hier geht es nicht darum die Taufe von Baptisten nicht zu aktzeptieren sondern es werden keine Kindertaufen anderer Kirchen aktzeptiert .

    http://www.oekumene-ack.de/Glauben-und-Theologie.10.0.html dort einfach unter Taufannerkennung 2007 (irgendwas stimmte da nur grad nichtmit dem Link)

    Hier ist der Punkt erreicht der uns wirklich unfähig macht uns komplett mit diesem Ökumeneprinzip zu verbinden.

    Ist es für euch auch so wichtig dass wir nur einzig und allein die Erwachsenentaufe aktzeptieren?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    4 Mal editiert, zuletzt von Baptist (3. April 2012 um 22:26)

  • Ja .....nur finde ich es grad nicht im netz, ich weiß leider nichtmehr wo ich es geladen habe.
    Aber gib mir bitte deine Email unter PM bitte

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Hallo,

    die Kindertaufe ist keine Taufe, weil alle Vorausetzungen für eine Taufe (Lehre, Entscheidungsfähigkeit, Wille) bei einem Säugling dafür fehlen. Die Baptisten haben doch auch die Erwachsenentaufe. Deshalb können sie die Kindertaufe doch auch nicht anerkennen.

    Gruß Wartende

  • Die Kindertaufe ist in u n s e r n Augen keine Taufe, in den Augen der Befürworter schon.

    Man geht von zweierlei Taufverständnis aus, das ist die Krux. Kindertäufer akzeptieren auch Erwachsenentaufe. Das Taufverständnis besagt, dass in der Taufe Gott den Täufling als sein Kind annimmt. Deshalb auch Not-Taufen. Taufe ist so etwas wie eine magische Verwandlung vom Heiden zum Christen.

    Glaubenstaufe (Erwachsenentaufe ist das falsche Wort) besagt, dass der Täufling sich entschlossen hat, sein altes Leben mit Christus zu begraben (Wassergrab) und mit Christus zu einem neuen Leben unter seiner Leitung wieder auf zu stehen. Es ist also eine symbolische Handlung des Menschen, während die Kindertaufe als symbolische Handlung Gottes angesehen wird.

    Nichtanerkennung der Kindertaufe bedeutet, dass wir den also Getauften nicht als Mitchrist und Mitbruder anerkennen. Das gilt als extrem unfreundlicher Akt. Deshalb muss man bei dieser Frage besonders vorsichtig agieren. Im ACK gab es auf Ortsbasis darüber schon viele Debatten. Da wir aber dort niemand bekehren wollen, heißt es dann kluger Weise: Du siehst das so, ich sehe das anders. Aber deshalb verachte ich Dich nicht, sondern schätze <Dich als Bruder.
    Das handhabt man dort so wie bei allen unterschiedlichen Glaubensansichten.

    Die ersten Adventisten in Deutschland tauften sich gegenseitig in einer Kiesgrube oder einem Teich. Als dann Erzberger und Andrews von ihnen hörten, reisten sie nach Vohwinkel und besuchten die 46 Glieder der "Getauften Christengemeinde". Nach einer Reihe von Bibelstunden ging es um die Taufe. Einige wollten sich, da sie als Erwchsene schon getauft waren, nicht nochmal als Erwachsene taufen lassen. Die meisten aber stimmten einer erneuten Taufe zu. Die nicht 2 x Getauften wurden auch nicht in die Gemeinde aufgenommen..
    Da war wohl das Verständnis wieder anders.
    benSalomo.

  • Ich wurde als Kind getauft (hatte keine andere Wahl :) ) spaas beiseite, ist es nicht vielmehr so, dass auch in der Adventgemeinde Kinder getaut werden, also natürlich keine Babys aber doch auch Kinder die 11oder 12 Jahre alt sind. Ich will diesen Kindern nicht ihre freie Willensentscheidung absprechen aber kann es nicht auch sein, dass viele oder einige dabei sind die sich taufen lassen weil es gerade Chic ist, oder sich jemand in der Familie oder Freundeskreis hat taufen lassen. Ich denke die bewusste Entscheidung für die Taufe ist eine unser wichtigsten unseres Lebens. Das Kinder von Gott angnommen weden hängt meiner Meinung nicht davon ab ob sie gestauft sind .

    Hardy


  • Ich denke die bewusste Entscheidung für die Taufe ist eine unser wichtigsten unseres Lebens.

    Das Kinder von Gott angnommen weden hängt meiner Meinung nicht davon ab ob sie gestauft sind .


    Die bewusste Entscheidung für die Taufe als Erwachsener finde ich deshalb so positiv, weil sich da ein Mensch aus freiem Willen ganz bewußt für ein Leben mit Christus entscheidet, das er jetzt einschlagen möchte. Wenn man das wirklich so ernst nimmt, wie es ist, ist das ein großer, feierlicher Akt, der einen ganz anderen Stellenwert hat als eine Taufe im Säuglingsalter. Hier sollte es dann auch nicht das Phänomen geben, welches beispielsweise in der katholischen Kirche vorhanden ist, nämlich dass man von "Taufscheinchristen" spricht, von Menschen, die im Säuglingsalter irgendwann getauft wurden und sich danach aber nicht entsprechend verhalten. Ich habe ganz bewusst "sollte" geschrieben, weil es scheinbar überall Blender und Täuscher gibt.

    Beim zweiten Satz, ob es davon abhängig ist, dass Kinder nur von Gott angenommen werden, wenn sie getauft wurden, erinnere ich mich an den Religionsunterricht in der Handelsakademie. Unsere Religionslehrerin meinte damals, dass sie sich während ihres Theologiestudiums tagelang den Kopf darüber zerbrochen hat, dass sie das nicht glauben kann, dass Gott ein verstorbenes Kind nicht annimmt, bloß weil es nicht notgetauft wurde. Das ist etwas, was ich mir auch gar nicht vorstellen kann.

  • Die Ökumene ist nach meiner Überzeugung ein Mittel des Vatikans, die Protetanten wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. Und sie ist eine Falle: Sobald der Vatikan sich stark genug fühlt, wird er die Durchsetzung seiner Interessen mit Gewalt erzwingen. Zu dieser Zeit werden sich die Protestanten, wenn überhaupt, dann nur noch durch enorme Opfer dem Vatikan widersetzen können. Aber die meisten werden den leichteren Weg wählen.

  • Nichtanerkennung der Kindertaufe bedeutet, dass wir den also Getauften nicht als Mitchrist und Mitbruder anerkennen. Das gilt als extrem unfreundlicher Akt.


    Ich glaub diese Definition ist falsch.
    Ein Christ wird nicht durch die Taufe zum Christ sondern der Glaube macht einen als Christen erkenntbar.
    Deswegen ist eine Nicht Annerkennung von Kindertaufen absolut nötig und legitim.
    Aber ich sehe auch Kindergetaufte als Christen an wenn sie "Gläubige" sind, gleiches gilt für (noch) nicht getaufte Christen.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Für mich ist die persönliche Entscheidung aus freiem eigenem Willen durch einen Menschen der reif dafür ist essentielle Voraussetzung für eine Taufe. Das kann aber bei einem Säugling oder Kleinkind nie der Fall sein. Daher lehne ich diese Art der Taufe ab. Nur die Glaubenstaufe ist eine wirkliche Taufe. Spannend wird allerdings die Frage sein, ab welchem Alter man eine Glaubenstaufe individuell ansetzen und anerkennen kann. Für mich wäre beispielsweise die Taufe eines geistig reifen und zur Übergabe an Jesus fest entschlossenen 12 jährigen durchaus eine gültige Taufe, die eines sagen wir mal 18 jöhrigen aus einer STA-Familie, der sich taufen lässt, weil es so üblich ist wäre hingegen für mich ein Witz... Vielleicht sogar schlimmer als die Kindstaufe, weil derjenige sich bewußt taufen lässt obwohl er eigentlich gar nicht glaubt.

  • Was Du schreibst über die Taufe, sehe ich durchaus als richtig an. Andere, Kind-Getaufte, aber nicht.
    Das ist der Unterschied.
    Wer in der Taufe ein Sakrament sieht (und das tun die Evangelischen und die Katholiken), für den ist die Taufe und nicht der persönliche Glaube wichtig..
    Das muss man verstehen, um das Verhältnis in der ACK zu verstehen. Das sieht dann so aus: Die Kindertäufer (die Kirchenleute, Methodisten und manche Freikirchler) akzeptieren unsere Glaubenstaufe, wir aber nicht ihre Kindertaufe als gültige Handlung.. Auch deswegen sind wir auf den verschiedenen Ebenen nicht Vollmitglied
    benSalomo

  • "Auch deswegen sind wir auf den verschiedenen Ebenen nicht Vollmitglied"


    wie würde der Berliner dazu sagen?

    und das ist auch gut so.....

    8)

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Was meint Ihr, warum in meinem Profil auf die Frage „Sind Sie getauft?“ „Keine Angabe“ steht?

    Ich habe nur diese Auswahl:

    Zitat

    Ja, in der Adventgemeinde!
    Ich will mich taufen lassen!
    Nein.
    Ja, freikirchlich.
    Ja, nur als Kind.
    Ich gehöre nicht der Freikirche an.

    Ich bin getauft! Ich bin nicht bereit zu antworten: „Ja, nur als Kind“. Das würde bedeuten, dass ich meine Taufe als minderwertig sehe! Dem ist aber nicht so! Da gibt es nichts schön zu reden, „Du siehst es so, ich sehe es anders…“, „Ich erkenne Dich trotzdem an“ …

    Hier geht bei mir gar nichts!

  • Naja ein Adventist wird niemals im Leben die Kindertaufe irgendwie annerkennen aber das ist auch nicht das Problem.
    Ich denke Respekt ist das A und O auf das es in dieser Frage ankommt.

    Man kann ja sachlich darüber reden aber wenn eine Seite nun mal auf seiner Sicht beharrt dann wirds eng und dann muss so denke ich sich mit Respekt eher schon aus dem Weg gegangen werden(Bei dem Thema).

    Ich denke das "nur" kann man aus der Definition auch streichen und dennoch klar stellen dass Adventisten keine Kindertaufe anerkennen, so wären beide Seiten glaube ich besser verstehbar.
    Denn die Profilinformation sollte der Ausfüllende bewerten und nicht die Vorgabe.

    ok? pupillenefwd

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Ich denke das "nur" kann man aus der Definition auch streichen und dennoch klar stellen dass Adventisten keine Kindertaufe anerkennen, so wären beide Seiten glaube ich besser verstehbar.
    Denn die Profilinformation sollte der Ausfüllende bewerten und nicht die Vorgabe.

    ok? pupillenefwd

    Ja, damit kämen wir einander näher!

    LG Christel

  • Wenn die beiden Standpunkte in der Tauf-Frage gegenüber stehen, so kann jeder seinen Standpunkt erklären und begründen. Auf diese Weise erfährt der Gesprächspartner die jeweiligen Gründe der Gegenseite.
    Ob sie sich dann evtl. auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen, ist eine ganz andere Frage. Diese Einigung wird aber bei der ACK nicht angestrebt, sondern nur das Verständnis der Begründung der Gegenseite..
    Wenn Christel hier hinter ihrer Kindertaufe ein "Punktum" setzt, so kann ich das akzeptieren, denn ich habe ja den Taufbefehl nicht gegeben.. Er ist in meinen Augen der Herr der Taufe, und was ER dazu sagt, ist maßgeblich.

    benSalomo.