Bedingungen für Jesu Kommen

  • „Jesus wäre sehr schnell gekommen, wenn die Gemeinde das ihr zugewiesene Werk getan hätte. Die Gemeinde hat kein Recht den Herrn zu erwarten, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt hat.“ (So EGW im ABC VII 729 See EV. 694-697)

    Jesus stellt Bedingungen an seine Gemeinde ? Nützt es einfach zu warten bis er kommt, oder hängt da mehr dran ? Welche Bedingungen stellt er uns ?

  • Jesus sagt: Das Evangelium muss auf der ganzen Erde gepredigt werden, und dann wird das Ende kommen!

    Wie weit das eine Rolle spielt, ob Jesus nun früher oder doch nicht kommt, mag ich nicht beurteilen. Tatsache ist, dass dieser Auftrag - eine Bedingung? - gegeben wurde.

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    • Offizieller Beitrag

    Also gehört habe ich immer, -genauso wie du, Nachtperle- dass Jesus erst dann wieder kommen wird, wenn alle Völker dieser Welt von Jesus und seinem Rettungsplan erfahren und sich dafür oder dagegen entscheiden können.

    Ich denke, dass es noch viele Menschen und unentdeckte Stämme im Urwald oder so gibt, die noch nie etwas von Jesus gehört haben.

    • Offizieller Beitrag

    „Jesus wäre sehr schnell gekommen, wenn die Gemeinde das ihr zugewiesene Werk getan hätte. Die Gemeinde hat kein Recht den Herrn zu erwarten, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt hat.“ (So EGW im ABC VII 729 See EV. 694-697)

    Jesus stellt Bedingungen an seine Gemeinde ? Nützt es einfach zu warten bis er kommt, oder hängt da mehr dran ? Welche Bedingungen stellt er uns ?

    Ich glaube das nicht. Jesus kommt dann wieder, wenn es GOTT für richtig hält.
    .

  • HeimoW, du weißt schon, dass EGW das geschrieben hat. Und sie hat noch viele andere solcher Zitate gebracht. Ist Ellen White jetzt eine Prophetin, laut offizieller adventistischer Lehre, gewesen oder nicht? Oder waren nur diese Aussagen von ihr selber gewesen wogegen andere von Gott inspiriert waren?

    Du schreibst, Jesus kommt dann wieder, wenn Gott es für richtig empfinden. Kann ja sein, dass Gott es für richtig empfindet wenn seine Bedingungen erfüllt sind, die ER sich selber auferlegt hat? ER ist ja allmächtig und kann das machen.

    Das sind wirklich Fragen die mich interessieren wie du darüber denkst.

    LG Jonajim :)

    • Offizieller Beitrag

    ... Ist Ellen White jetzt eine Prophetin, laut offizieller adventistischer Lehre, gewesen oder nicht?

    Laut "offizeiller Lehre" jedenfalls. Es geht hier wohl mehr darum,was ich meine. Ich denke, dass EGW eine Prophetin Gottes ist, deshalb muss ich aber nicht alles glauben, was sie geschrieben hat (siehe 1.Kor 4,26ff). So habe ich auch kein Problem mit Dingen, die als Widersprüche gesehen und von Apologeten verwendet werden sie abzulehnen.

    Du schreibst, Jesus kommt dann wieder, wenn Gott es für richtig empfinden. Kann ja sein, dass Gott es für richtig empfindet wenn seine Bedingungen erfüllt sind, die ER sich selber auferlegt hat? ER ist ja allmächtig und kann das machen.

    Ich denke es ist in Gottes Hand und weiss nicht an welche Kriterien er es bindet oder auch nicht. Der biblische Befund ist vielschichtig, wenn man z.b. auch an Mt 24,22 denkt.


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  • Ich habe mir auch schon die Frage gestellt, ob Ellen Withe ernst genommen wird ? Man kann ja nicht auf der einen Seite sagen, wir haben eine Prophetin und auf der anderen Seite sie ablehnen und zwar da wo sie nicht reinpasst.
    Ellen Withe schreibt auch bzw. sieht wo die Menschen stehen und vertieft die Aussagen der Bibel, die immer wieder Veränderungen fordern, von jeden einzelnen.

    Leider kommen immer wieder pauschal Antworten, so ist es und damit hat es sich getan, heute und morgen.
    Gott hat Bedingungen gestellt und nur er weiß es, wenn die Bedingungen erfüllt sind, das ergibt sich dann Hand in Hand.


    @Heimo, eine Frage noch, glaubst du nur Ellen Withe nicht alles bzw. glaubst du das die Propheten in der Bibel auch nicht alles. Oder gibt es da einen Unterschied für dich ?

    • Offizieller Beitrag

    Schau Inge, nimm nur das folgende EGW Zitat (lt. Armin) aus einem anderen Threead:

    Dennoch haben alle Adventisten die Weissagungen Gottes in Daniel als UNKONDITIONAL bezeichnet. Wenn aber Jesus schon vor 1844 gekommen wäre (Option 3) dann hätte es nie ein 1844 gegeben. Nicht umsonst schreibt Armin "Wenn das stimmt..." Wenn man den Dngen auf den Grund geht, dann merkt man schnell dass manche Dinge nicht so trivial sind, dass sie sich mit einigen EGW Zitaten oder auch Bibeltexten erledigen lassen.

    Was soll das? Wir spekulieren hier wieder unsinnig herum, statt voll und ernst in der Zeit und Welt zu leben, in der uns Gott eine Auftrag gegeben hat.

    Und dann "Unglauben" zu unterstellen ist in meine Augen nicht angemessen.


    Was die AT Propheten betrifft, gibt es auch sehr viele Stellen wo man gut überlegen muss, wie man sie verstehen oder auslegen kann. Jedenfalls ist für mich das Schriftgut von EGW NICHT der Bibel gleichzusetzen, denn es ist eine (nach meinem Glauben) unter dem Heiligen Geist von der Urchristenheit getroffenen Selektion vieler Texte (z.B. wissen wir dass es andere Briefe an die Korinther auch gab, sowie andere Paulusbriefe) die dann als Bibel Fundament unseres Glaubens sind. Das Schrifttum von EGW hat niemand selektiert, also muss ich selbst anhand der Bibel entscheiden was ich für wie verbindlich halte.

    .

  • Hallo Ingeli,

    E. White wird ja des öfteren mit einem SDatz zitiert um zu zeigen, was sie zu diesem oder jenen Thema gesagt hat, obwohl der Gesamtzusammenhang anderes zeigt.
    z.B.

    Zitat

    Zitat von »ingeli«
    „Jesus wäre sehr schnell gekommen, wenn die Gemeinde das ihr zugewiesene Werk getan hätte. Die Gemeinde hat kein Recht den Herrn zu erwarten, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt hat.“ (So EGW im ABC VII 729 See EV. 694-697)

    Sind das "Bedingungen die Wiederkunft Jesu betreffend" die von E. White in diesem Satz angesprochen werden :!:

    Ingeli, mich würde interessieren in welchem gedanklichen Gesamtzusamenhang Du diese Aussage von E. White mit unserem Thema hier siehst,denn----

    aus diesem einen Satz kann ich nur etwas über die Erwartungen der Gemeinde (zu Recht oder zu Unrecht) lesen, aber keinen Grund dafür, daß deswegen die WKJ " ev. verzögert" würde.
    Kannst Du die Gedankenzusammenhang in welchem dieser Satz steht ein wenig erläutern?
    l.gh.Y.

    Einmal editiert, zuletzt von Yokurt (1. April 2012 um 15:44)

  • Die Frage ist doch auch, ob die Aussagen der Prophetie und der damit in Zusammenhang zu setzende Erfüllung der selben den Gedanken zulässt, ob Jesus Christus schon zu einem früheren Zeitpunkt kommen konnte. Dies war schon im Alten Testament so, wobei hier offen steht, ob seine erste Ankunft nicht wirklich schon früher sein konnte, was aber durch die Prophetie Daniels schon mal um 490 Jahre in die Zukunft versetzt wurde. Also, wenn schon dann hätte Jesus bei seiner ersten Ankunft noch vor Daniel kommen müssen...
    und seit Daniel wissen wir auch, dass schon die zweite Ankunft Jesu ebenfalls zeitlich festgelegt war, zumal es hier um den Unterschied zwischen dem Erscheinen Jesu ausschließlich für sein Volk und dann auch für alle anderen Menschen der Erde gilt. Somit ist die Wiederkunft Jesu, also sein zweites Kommen für uns, die wir nicht zum physischen Volk Israel gehören die erste Ankunft, so, wie damals für das physische Israel. So ist dann die erste Ankunft für das Heidentum, welches sich bekehrt gleichzusetzen mit der ersten Ankunft für das Volk Israel damit; für das Volk israel ist dies aber bereits das zweite Kommen und somit für jene physischen Juden, Israeliten, die sich nicht zu ihm bekehren auch zugleich das Ende, so, wie auch für die nicht bekehrten Heiden später nach den 1000 Jahren ihr physisches Ende kommt. So gesehen kann man für die Juden den Gedanken da "Amilleniums" ebenso anwenden, wie die Katholiken ihn verwenden, während er auf die übrige nicht bekehrte Heidenschaft nicht gilt, für sie zählt der prämillianistische Gedanke, also die kommenden 1000 jahre. Denn eines dürfte wohl sicher sein, dass bei der 2. Auferstehung nach den 1000 Jahren kein Jude oder Israelit sein wird, der bis zur Wiederkunft Christi Christus trotz seines zweitens Ercheinens abgelehnt hat. denn das Gericht an die Gläubigen hängt mit der Wiederkunft Christi vor den 1000 Jahren zusammen. Das Gericht für die Heiden findet dagegen vor der zweiten Auferstehung statt.

    Allein die Aussage mit den 2300 Jahren, wenn es denn wirklich nach unserem Verständnis 2300 jahre sind, was andere christliche Gruppen ablehnen, setzt einen Termin für das früheste wiederkommen an. Doch die 600 jahre später entstandene Offenbarung setzt auch für diesen Zeitraum nach den 2300 Jahren erneut mehrere Bedingungen, also zuvor erfüllende prophetische Aspekte, von denen viele sich nach dem allgemeinen Verständnis noch nicht erfüllt haben.

    Sollte nun aber, wie hier ausgesagt wurde, sowohl das erste wie auch das zweite Kommen Jesu eventuell sich ohnehin schon verschoben haben können, dann wären die Interpretationen der zeitlichen Aussagen in der Schrift, und damit zugleich auch die Interpretation des Geschehens an sich falsch und müsste komplett neu überdacht werden. Wie ich in einem anderen thread schrieb, meinen die Katholiken sowieso, dass alles in der Schrift sich in der jeweiligen Gegenwart des Lesenden und Studierenden der Schrift erfüllt, und somit grundsätzlich alles auch in erster Linie geistig zu verstehen ist.


    Jedoch, der Gedanke, dass Jesus früher kommen könnte, wenn der Glaube und somit die Erwartungshaltung und die entsprechende subjektive Erfüllungsbereitschaft größer ist, also auch zugleich eine verstärkte Sehnsucht und Bitte nach den Kommen Jesu - und damit einhergehend selbstverständlich auch die persönliche Bereitschaft sich selbst im sinne des Lebens Jesu zu vervollkommnen, dieser Gedanke ist mir nicht fremd er wurde auch schon vor mehr als zwanzig Jahren etliche Male in meiner Gemeinde angesprochen, und ich finde ihn auch berechtigt. Denn ich denke hier auch an die Macht des Glaubens, und diese ist um so größer, je mehr Menschen dies in Harmonie und Einheit verkörpern und ausleben und demonstrieren.

    Ich denke also auch, dass es möglich ist, seine Wiederkunft zu beschleunigen, wenn man das seinige tut, damit dies auch geschehen kann - ansonsten gilt ja die Devise in 2.Petrus 3,9:

    Zitat

    Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.

    Gruß
    Seeadler

    2 Mal editiert, zuletzt von Seeadler (1. April 2012 um 18:54)

  • Ich denke auch dass die Verkündigung des Evangeliums und der 3-Engels-Botschaft auf der ganzen Welt Bedingung für die Wiederkunft ist. Voraussetzung für die Wiederkunft kann doch nur sein, das alle Menschen die Möglichkeit haben, sich für oder gegen Gott aus eigenem Entschluss zu entscheiden. Dies geht aber eigentlich nur dann, wenn weltweit die Menschen das Evangelium und die 3-Engels-Botschaft überhaupt kennen.

    Ich glaube allerdings das EGW mit ihrer o.g. Aussage weniger mitteilen wollte, das Christus tatsächlich früher hätte wiederkommen können als vielmehr ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck zu verleihen, wie passiv aus ihrer Sicht die STA in der Erfüllung ihres Auftrags war (sind?). Ungefähr so wie wenn eine Ehefrau, wenn sie sagt "immer kommst du zu spät" nicht meint, das ihr Mann immer zu spät kommt sondern "ich bin so enttäuscht darüber, das du gerade heute, als es so wichtig war, zu spät kamst". Es sollte aufrütteln und ihrer Ermahnung unseren Auftrag zu erfüllen, Nachdruck verleihen und das sollte es auch und gerade heute tun. Leider ist es aber so, das viele alles was EGW gesagt hat 100% wortwörtlich nehmen und zu falschen Schlüssen kommen. EGW war neben Prophetin auch eine Frau und sie hat sich auch so ausgedrückt.

  • Hallo Ingeli,

    Nochmals meine Bitte:

    wo genau hast Du dies gelesen:

    Zitat

    Zitat von »ingeli«
    „Jesus wäre sehr schnell gekommen, wenn die Gemeinde das ihr zugewiesene Werk getan hätte. Die Gemeinde hat kein Recht den Herrn zu erwarten, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt hat.“ (So EGW im ABC VII 729 See EV. 694-697)

    Im ABC Band 7, Seite 729 finde ich diese Aussage dort von E. White nicht.

    Bitte gib die Originalaussage --Seite 729 ?--die Du dort zitierst (in Englisch) oder übersetzt wieder.
    Danke
    Y.

  • Lk 13,27 Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
    Joh 5,42 aber ich kenne euch, dass ihr nicht Gottes Liebe in euch habt.
    Yokurt
    Das sind meine Gedanken dazu, Jesus möchte die seinen abholen, natürlich soll die Botschaft hinaus getragen werden. Man könnte aber damit nie fertig werden, den es gibt immer wieder Menschen die geboren werden, heranwachsen, da wäre Ende nie.

    An ihren Früchten werdert ihr sie erkennen, das ist eine Bedingung das Jesus kommen kann. Kann es sein das 1844 noch wenig oder keine Früchte zu sehen waren. Wird er die seinen finden ?

    Wahrscheinlich denken Adventisten bzw. ist das kein adventistisches Gedankengut.

    Yokurt ich habe dies aus den Buch " Christus kommt bald" zitiert, allerdings im Internet abrufbar, ich habe das Buch auch selber, muß da noch nachschauen. Ein bisschen später, muß noch Gassi gehen mit meinen Hunden.

  • Hallo Ingeli,
    Die Quellenangabe zu deiner Behauptung
    „Jesus wäre sehr schnell gekommen, wenn die Gemeinde das ihr zugewiesene Werk getan hätte. Die Gemeinde hat kein Recht den Herrn zu erwarten, wenn sie die Bedingungen nicht erfüllt hat.“
    lautete:
    : (So EGW im ABC VII 729 See EV. 694-697)
    +)Ich fand in ABC nichts dergleichen, wieso nicht?
    +) Kannst Du dazu ev.in EV das diesbezüglicche Zitat von EGW präzise angeben?


    Zitat

    Yokurt ich habe dies aus den Buch " Christus kommt bald" zitiert,

    wieso hast Du dann nicht diese Quelle angegeben ??----dann bitte ich dort um die entsprechende genaue nachlesbare Seite deines "Zitates" von EGW.
    liebe Grüße aus Wien
    Y.

  • Es tut mir leid, ich habe ja die Quelle angegeben und darum weiß ich auch nicht mehr wo es war, denn eigentlich müßte es ja genügen, aber habe mich aber geirrt das es aus Christus kommt bald ist, werde noch mal suchen.

  • Heimo,

    Schau Inge, nimm nur das folgende EGW Zitat (lt. Armin) aus einem anderen Threead:

    Dennoch haben alle Adventisten die Weissagungen Gottes in Daniel als UNKONDITIONAL bezeichnet. Wenn aber Jesus schon vor 1844 gekommen wäre (Option 3) dann hätte es nie ein 1844 gegeben. Nicht umsonst schreibt Armin "Wenn das stimmt..."
    Wenn man den Dngen auf den Grund geht, dann merkt man schnell dass manche Dinge nicht so trivial sind, dass sie sich mit einigen EGW Zitaten oder aiuch Bibeltexten erledigen lassen.

    Was soll das? Wir spekulieren hier wieder unsinnig herum, statt voll und ernst in der Zeit und Welt zu leben, in der uns Gott eine Auftrag gegeben hat.

    Und dann "Unglauben" zu unterstellen ist in meine Augen nicht angemessen.

    Heimo, ich gebe Dir absolut recht, dass wir niemanden gleich "Unglauben" unterstellen sollten, nur weil er im Augenblick gewisse Dinge nicht gleich sieht, wie einer selbst. Denn jeder steht mal auf einem unterschiedlichen Ninveau der Information, doch was hier von gewissen Leuten ständig besonders auch mir gegenüber praktiziert wird, ist weit von dem entfernt, worum Du hier wirbst. Ich wünschte, wir könnten uns nur mal auf ein solches Niveau der Nachsicht einigen und dann aber die Dinge bis zu ihren Fundamenten prüfen.

    Diese Diskussion hier beweist jedenfalls die Richtigkeit der Aussage von Dr. Georges Knight, in seinem Buch über die Neutralisierung des Adventismus S 87 wo er schreibt: „dass der Adventismuss nur ein wirkliches theologisches Problem kennt: Den Verzug der Wiederkunft Jesu. Aber dieses Problem zieht alle anderen nach sich. Die Enttäuschung über diesen Punkt hat zu allen möglichen Verwirrungen in fast allen Richtungen geführt.“

    Diese Aussage fordert uns eigentlich alle heraus, dieses Problem sehr ernst zu nehmen und mit der gebührenden Sachlichkeit und nicht polemisch zu behandeln.
    Deshalb nun ganz konkret zu der von mir zitierten obigen Erklärung aus dem ABC7 S. 729 über eine reale Verzögerung nicht nur des zweiten Kommens Jesu, sondern auch schon des ersten Kommens und somit des gesamten Heilsplanes in AT- und NT-Zeit, was für Ellen White, die Pioniere und die führenden STA-Theologen bis in die 1960iger Jahre offensichtlich selbstverständlich und keine Frage gewesen zu sein scheint.

    Wenn Du folgende Aussagen von Ellen White in PP 496 -497 aufmerksam ließt, dann kannst Du die Überzeugung der Autoren mit obiger Erklärung im ABC nur noch bestätigt finden. Hier beschreibt EGW, wie die Adventgemeinde damals zu ihrer Zeit erst das Werk dabei war zu vollbringen, was eigentlich Gott schon durch Israel in Alter Zeit getan haben wollte.

    „Durch die Verkündigung der Wahrheiten des ewigen Evangeliums „allen Nationen und Geschlechtern und Sprachen und Völkern“ (Offenbarung 14,6) erfüllt Gottes Gemeinde auf Erden heute die alte Weissagung: „Es wird einst dazu kommen, daß … Israel blühen und grünen wird, daß sie den Erdkreis mit Früchten erfüllen.“ Jesaja 27,6. Die Nachfolger Jesu erobern im Zusammenwirken mit himmlischen Wesen rasch die vernachlässigten Plätze der Erde, und als Ergebnis ihrer Mühen reift eine reiche, kostbare Seelenernte heran. Heute wie nie zuvor bringt die Aussaat biblischer Wahrheit durch eine geweihte Gemeinde den Menschen die Segnungen, die vor Jahrhunderten in der Verheißung an Abraham und an das ganze Israel – an die Gemeinde Gottes aller Zeiten – angedeutet wurden: „Ich … will dich segnen …, und du sollst ein Segen sein.“ 1. Mose 12,2.

    Diese Segensverheißung hätte sich schon in großem Ausmaß während der Jahrhunderte erfüllen sollen, die auf die Rückkehr der Israeliten aus den Ländern ihrer Gefangenschaft folgten. Gott beabsichtigte, die ganze Erde auf die erste Ankunft Christi vorzubereiten, genauso wie heute der Weg für sein zweites Kommen geebnet wird. Am Ende der demütigenden Jahre der Verbannung gab Gott seinem Volk Israel durch Sacharja die freundliche Zusicherung: „Ich kehre wieder auf den Zion zurück und will zu Jerusalem wohnen, daß Jerusalem eine Stadt der Treue heißen soll und der Berg des Herrn Zebaoth ein heiliger Berg.“ Und über sein Volk sagte er: „Siehe …, ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit.“ Sacharia 8,3. 7. 8.

    Die Erfüllung dieser Verheißungen hing vom Gehorsam ab. Die Sünden, die die Israeliten vor der Gefangenschaft gekennzeichnet hatten, sollten sich nicht wiederholen. „Richtet recht“, mahnte der Herr jene, die am Wiederaufbau beteiligt waren, „und ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit, und tut nicht Unrecht den Witwen, Waisen, Fremdlingen und Armen, und denke keiner gegen seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen!“ Sacharia 7,9. 10. „Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet recht, schafft Frieden in euren Toren.“ Sacharia 8,16. Reicher zeitlicher und geistlicher Lohn war denen versprochen, die diese Grundsätze der Gerechtigkeit in die Tat umsetzen.“ (PK 496-497)

    Fortsetzung folgt .... 

  • Fortsetzung ....

    Die Segensverheißung, die in diesem obigen Textabschnitt gemeint ist, bezieht sich vordergründig auf 1. Mose 12,2. Doch in dem gesamten Text sind auch die Segensverheißungen von Jesaja 27,6 und Sacharia 8,3. 7. 8 angesprochen, die sich ebenfalls schon in den Jahrhunderten nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft erfüllen hätten sollen. Dementsprechend schreibt sie dann auch an anderer Stelle folgendes über die ursprünglichen Pläne Gottes (in Mehrzahl!), die Gott in diesem Fall nicht verwirklichen konnte:

    Weil Gottes Volk boshaften Unglauben hegte und sich gegen Gott auflehnte, konnte der Herr nicht zu seinen Gunsten eingreifen und damit seine Größe und seine Liebe zu seinem Volk unter Beweis stellen. Seine ursprünglichen Plänekonnten nicht verwirklicht werden. Soll in diesen letzten Tagen Ähnliches geschehen, bevor wir ins himmlische Kanaan einziehen? Sollte Gottes Volk etwa dem selben Geist nachgeben, der damals unter den Israeliten deutlich wurde? Männer und Frauen, die voller Zweifel und Kritikgeist stecken und über alles klagen, streuen Samen des Unglaubens und Misstrauens aus, die eine reiche Ernte hervorbringen.“ (Christus ist Sieger S. 117)

    Ich nehme an, dass Du und auch andere moderne STAs hier und überall auf der Welt mit solchen damaligen Aussagen von EGW „ursprünglichen Plänen“ Gottes“, die aufgrund des Unglaubens Israel nicht verwirklicht werden konnten, so ihre Probleme haben. Faktum aber ist, dass dies das damalige Verständnis einer Verzögerung des gesamten Heilshandeln Gottes in der gesamten Weltgeschichte innerhalb der gesamten Adventgemeinde war.

    Nun wäre nur mehr zu fragen, wie wir eine solche Sicht auch biblisch begründen können und auf welcher hermeneutischen Grundlage das nur möglich ist. Und da muss ich Dir sagen, dass dies nur möglich ist, wenn damals eben nichtalle Adventisten die Weissagungen Gottes in Daniel als UNKONDITIONAL bezeichnet haben.“
    Unsere Pioniere und auch Ellen White konnten also bei einer solchen Vorstellung von einer Verzögerung der Heilsgeschichte niemals die Meinung vertreten haben, dass die Prophezeiungen von Daniel und Offenbarung und so auch die Zeitweissagungen in diesen beiden Büchern zur absoluten und unkonditionalen Prophetie gehören, wie es aber heute der Großteil der Adventisten aber nicht unbedingt alle glauben.

    Daher meine Frage an Dich, was gibt Dir Grund, eher das in Frage zu stellen, was Ellen White und unsere Pioniere und die führenden adventistischen Theologen im ABC7 S.729 zur Verzögerung schrieben, als das in Frage zu stellen, was heute ein großer Teil (jedoch nicht alle) STA-Theologen sagen????? 

    Danke für Deine weitere Bereitschaft, das Thema doch noch etwas ernsthaft weiterzuführen.

    Mit Grüßen, Armin

  • Worte sind Worte und können leicht missverstanden oder falsch gedeutet werden, besonders dann, wenn da so ein einzelner Satz ohne Bezug auf seinen Kontext steht.

    Liebe Ingeli, ich stelle mir vor, dass die Gemeinde und einzelne Geschwister behauptet haben: Jesus kommt bald (demnächst) wieder. Aber der Behauptung folgten keine Taten. Dadurch wurde die Aussage unglaubwürdig. Und nun sagt Ellen White: Ja er kommt bald. Aber wenn Du mit Deinem (weltlichen ?) Leben so weiter machst, wird er so schnell nicht kommen. Da musst Du schon etwas mehr tun.

    Man darf eine solche Aussage nicht isoliert betrachten, sondern immer im Zusammenhang aller Aussagen, die darüber gemacht wurden. Sowohl von Ellen White als auch der Bibel. Und dann wird klar: Gott allein kennt Zeit und Stunde und macht sich dabei nicht von uns Menschen abhängig. Aber eine solche Ermahnung will uns andererseits an sprornen, nicht müde und matt zu werden.
    benSalomo.

  • Leider ist es aber so, das viele alles was EGW gesagt hat 100% wortwörtlich nehmen und zu falschen Schlüssen kommen. EGW war neben Prophetin auch eine Frau und sie hat sich auch so ausgedrückt.

    Bitte haltet meine Frage nicht für dumm, aber wenn ich das lese, überlege ich mir folgendes: Ich habe zwar noch nichts von EGW direkt gelesen, weiß aber natürlich wer sie ist bzw. habe ich mich schon im Internet damit auseinandergesetzt, was sie inhaltlich geschrieben hat. Während meines Studiums habe ich mich intensiver mit Kommunikation/weiblicher Kommunikation auseinandergesetzt, wenn ich nun ihre Schriften zu lesen beginnen würde, müsste ich dann alles über einen Filter laufen lassen und mich immer fragen, wie ich die Dinge mit dem Wissen, das ich über weibliche Kommunikation gesammelt habe, auslegen würde? Bisher hätte ich gesagt, dass EGW sicher ihrer Zeit entsprechend geschrieben hat, und ich hier Rücksicht darauf nehmen müsste, dass eben damals anders geschrieben wurde als heute. So ist es ja mit allen Dingen aus der Bibel auch, wo ich mich in die Zeit von damals zurückversetzen muss, um gewisse Dinge verstehen zu können.