Gott - ein Gott des Experimentes?

  • Shalom!

    Eben bei meiner Morgenandacht ist mir eine Frage gekommen.

    1 Mo 1,4

    [bibel]Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis[/bibel]

    Gott macht es, schaut was passiert, sieht, dass es gut ist, und handelt erst danach entsprechend? Finde ich etwas merkwürdig. Wie seht ihr das? Am ersten Tag ist dies am deutlichsten erkennbar, an dn anderen Tagen in abgeschwächter Form.

    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

    AviThomas.jpg

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    Stell Dir einen Maler vor. Er malt ein Bild, Schritt für Schritt, - macht ein paar Striche, geht 2 Schritte zurück, guckt drauf, schmunzelt zufrieden, macht weiter. Irgendwann ist das Bild fertig, er betrachtet es von einiger Entfernung, in ihm breitet sich freudiges, wohliges Gefühl aus, er ist zufrieden mit seiner Arbeit. Er genießt sein Werk. Ihm gefällt es.

    Unser Gott ist ein Schöpfer, Er schafft immer und immer weiter, immer neue "Sachen". Er hat FREUDE am Schaffen, deshalb. Ist auch irgendwie spannend für die anderen zu zuschauen. Ich freu mich schon, wenn wir dann live zusehen werden, wenn Gott die Neue Erde schaffen wird. :D

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  • Das finde ich auch merkwürdig. Was Du aus dem Text heraus liest, hört sich so an, als sei Gott nicht allwissend, sondern müsster herum experimentieren und mal sehen, wie sich das macht.

    Das passt aber zu dem Bild, welches die Bibel von Gott zeichnet, überhaupt nicht.

    Schlussfolgerung: Deine Vorstellung stimmt nicht mit dem überein, was die Bibel sagen will. Trage sie ganz schnell zu Grabe und suche nach einer anderen Lösung..

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Lieber sanfterengel

    dies ist und war eine Redewendung, was du da zitiert hast. Die Bibel schreibt sehr oft solch merkwürdige Sätze, über die man dann stolpert, und wenn sie einem nicht erklärt werden, dann versteht man sie falsch. Man darf hier nicht chronologisch lesen. Eigentlich grundsätzlich nicht in der Bibel. Weshalb man dann nämlich besonders bei der Offenbarung Gefahr läuft, Dinge hintereinandergeschehend zu beschreiben, was die Bibel aber nicht tut. Sehr oft wird eine grundsätzliche aussage vorweg gemacht, wie in diesem Fall, und dann eine nähere Erläuterung abgegeben. Da bekommt man des öfteren den Eindruck, es wäre falsch herum geschrieben worden. Dies ist für uns etwas fremdartig und schwierig nachzuvollziehen.

    Denn allein die Logik besagt schon, dass man das Licht erst bewerten kann, wenn es die Finsternis scheidet, und nicht vorher. Doch für Gott passiert dies ohnehin gleichzeitig also ohne Zeitunterschied.

    Aber darüber hinaus hat er am ersten Schöpfungstag noch wesentlich mehr geschaffen - das Licht selbst war so zusagen der Schlussakt. Der erste Schöpfungstag umfasst die ersten vier Verse.

    Gruß
    Seeadler

  • hallo sanfterengel,

    wenn Gott experimentieren wollte so hätte er das Experiment Mensch wenn schon nicht bei Adam und Eva so doch spätestens bei der Sinnflut abbrechen müssen, auserdem bin ich überzeugt das Gott von anbeginn der Zeit ganz genau wusste wie rebellisch die Menschen sind und was er sich damit einhandelt.

    LG

    Hardy sta_hisf

  • Hallo sanfterengel.

    Das ist eine super spannende Frage, die du da gestellt hast. Das ist das erste Mal, dass ich diesen Vers unter diesem Lichtblick betrachte und alleine deswegen finde ich deine Frage einfach faszinierend und auf jeden Fall stellenswert.

    Es ist interessant, dass Gott am Anfang das Licht schafft und sagt, dass es gut ist. Dann schied er das Licht von der Finsternis. Ich stelle mir hier ganz ehrlich die Frage, wie es damals Finsternis geben konnte, denn überall dort, wo das Licht ist, gibt es keine Finsternis... Außerdem denke ich nicht, dass es unbedingt Finsternis geben musste bevor man beurteilen konnte, dass das Licht gut ist. Sonst bräuchte das Gute ja immer ihr Gegenteil, damit es gut sein kann.

    Irgendwie war am Anfang jedoch das Licht mit der Finsternis verbunden und dann trennt er beides. Danach trennte er ja auch die oberen von den unteren Wassern, dann das Trockene vom Flüssigen. Am Ende erschafft er den Menschen, männlich und weiblich. Im weiteren Verlauf jedoch sehen wir, dass zuerst der Mann alleine da war und erst später, das Weibliche, die Frau dazukam. Also auch hier gibt es viele Parallelen. Bei der Sintflut hat er dann z.T. wieder alles zusammen gebracht. Er hat das Umgekehrte von dem gemacht, was er bei der Schöpfung machte. Die oberen und unteren Wasser kamen wieder zusammen. Das Trockene wurde wieder mit dem Flüssigen vermischt. Hier erkennen wir, wie Gott alles zurücksetzt und wieder von Neuem anfängt. Was dann auch noch interessant ist, ist, was wir in der Offenbarung über das Licht und die Finsternis lesen können. Also in dem Moment wenn Gott endgültig alles wieder neu geschaffen hat.

    (Offenbarung 22:5) 5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

    Ich lass die Frage mal offen stehen. Den meisten Gedanken von Seeadler kann ich jedoch gut zustimmen.

  • Es ist interessant, dass Gott am Anfang das Licht schafft und sagt, dass es gut ist. Dann schied er das Licht von der Finsternis. Ich stelle mir hier ganz ehrlich die Frage, wie es damals Finsternis geben konnte, denn überall dort, wo das Licht ist, gibt es keine Finsternis... Außerdem denke ich nicht, dass es unbedingt Finsternis geben musste bevor man beurteilen konnte, dass das Licht gut ist. Sonst bräuchte das Gute ja immer ihr Gegenteil, damit es gut sein kann.

    Der Schöpfungsbericht ist aus der Sicht unserer Erde geschrieben worde. Gott selber ist doch "Licht und ein verzehrendes Feuer", Er braucht das Licht als solches nicht schaffen. Im Universum sind durchaus dunkle Ecken. Unsere Erde musste anscheinend erst zum Reifen in so einer Ecke gesteckt worden sein. Bis Gott sie eines Tages zu sich gerufen hat, bzw. in die Nähe einer Lichtquelle....um sie weiter zu einem Bewohnbaren Planeten zu berarbeiten.

    Irgendwie war am Anfang jedoch das Licht mit der Finsternis verbunden und dann trennt er beides.

    Naja, Handaufsherz, glaubst Du das wirklich? Indem Gott die Rotation der Erde "angeschmissen" hat, war ja die Trennung automatisch gegeben. Licht zugewandte Seite nannte Er Tag, Licht abgewandte Seite nannte Er Nacht. Und ab da werden die Tage auf unserer Erde gezählt.


    (Offenbarung 22:5) 5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

    Diese Tatsache bezieht sich NUR auf die Stadt, auf das Neue Jerusalem, NICHT aber auf die ganze Erde.


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  • Zitat

    Gott selber ist doch "Licht und ein verzehrendes Feuer", Er braucht das Licht als solches nicht schaffen.

    Mit diesem Gedanken hast du natürlich recht Stofi. Jedoch muss man auch bedenken, dass es heißt, Gott hat am ersten Tag das Licht geschaffen. Vielleicht gab es davor das Licht nicht in der Form wie wir es kennen. Vielleicht hat Gott mal irgendwie die Grundbasis schaffen müssen auf der dann alles aufbauen konnte. Zuerst musste er das Licht definieren, bevor er behaupten konnte, er ist das Licht. Ich denke, man kann den Schöpfungsbericht auch so verstehen, weil Gott die ersten 3 Tage zuerst ein Fundament errichtet hat worauf er dann die 3 darauffolgenden Tage aufgebaut hat. Wenn man dieses Muster auf das Licht überträgt, dann denke ich, hat Gott irgendwie das Licht geschaffen, damit wir auch Gott selber verstehen können. Gott wurde ja auch Mensch, damit wir Gott besser verstehen können weil er sich uns in der Form offenbart hat in der wir IHN überhaupt verstehen können. Vielleicht kann man auch so den ersten Schöpfungsbericht verstehen. Aber ich will mich da nicht festsetzen. Dann sollen nur ein paar Gedanken sein.

  • hallo Jonajim und Stofi
    Das mit dem Licht schaffen seitens Gottes wird verständlich, wenn man die ersten vier verse des schöpfungsberichtes als zum ersten Schöpfungstag gehörig betrachtet, und erkennt, dass Gott schlicht und einfach zunächst einmal den Raum, die Zeit und die Materie schuf = die Trinität unseres Seins. Denn wie ich sagte, Raum kann nicht ohne Materie und nicht ohne Zeit existieren, so auch nicht die Materie ohne den Raum und die Zeit oder gar die Zeit auch nicht ohne Raum und ohne Materie. Dies ist unsere physikalische Trinität unserer Existenz.

    Und dieser Raum, den Gott anfangs schuf, war nun mal abgelöst und isoliert von der endlosen Weite des "lichtdurchfluteten" Reiches Gottes. Denn wie Stofi schon andeutete, Gott selbst ist das Licht. und wie ich shcon einmal auf das Johannesevangelium verwies, wo es auch steht, am Anfang war das Wort und durch das Wort ist alles entstanden... und weiter heißt es, "Das Licht kam in die Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen!" Diese geistig zu verstehende Aussage kann auch parallel physisch verstanden werden, wenn wir beachten, was bei der Schöpfung geschehen musste am Anfang allen Seiens. Wenn man so will war das Licht die erste Reaktion auf einem elektrischen Impuls, der das Universum quasi "belebte", also dazu anregte, Atome zu bilden.

    Die Gesamtenergie des Universums besteht grundsätzlich aus drei Teilen (auch hier wieder eine vorhandene Trinität) : Der potentiellen Energie, also die Energie, die in der Materie selbst ruht; der bewegungsenergie, die Energie, die durch die Bewegung der Materie als Bewgeungsenergie vorliegt; und schließlich die Strahlungsenergie. Es ist jene Energie, die an stelle der Materie zwischen der Materie interagiert und zu Reaktionen veranlasst. Das Licht von dem hier bei der Schöpfung die Rede ist, ist, wenn man so will, nach meinen Überlegungen, der Augenblick, wo Raum, Zeit und Materie in Kontakt zueinander trat, also das elektrische Feuer des Universums, vergleichbar dann wiederum mit der Entstehung von Wasserstoff zu Helium, die energie, die dabei frei gesetzt wurde.

    Allein am ersten Schöpfungstag dehnte sich das Universum von 0 bis zu einer relativen Zeitzone, die man mit 120 Lichtjahren beziffern könnte, am 2.Tag waren es bereits 480 Lichtjahre. man kann hier unschwer erkennen, dass hier die "Lichtgeschwindigkeit" nicht als Maß der Raumausdehnung verwendet werden kann. nach 7 schöpfungstagen wurde der Grenzradius unseres biblischen Zeitrahmens von 5880 jahren erreicht....... Wenn man hier auch noch die dichte berücksichtigt, und die Möglichkeit, dass laufend neue Materie von außen im Prinzip der Schöpfung hinzukommt, dann ist es auch nicht schwierig, ein Modell zu entwickeln, in dem bereits am ersten tag alle kosmischen Grundsysteme fertig waren, also dem biblischen Spruch entsprechend: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde... aber wie gesagt, dies sind persönliche Gedanken und Erkenntnisse; da wird es für mich schwierig, irgendwelche Quellen dazu vorzulegen.

    Gruß
    Seeadler

  • Mit diesem Gedanken hast du natürlich recht Stofi. Jedoch muss man auch bedenken, dass es heißt, Gott hat am ersten Tag das Licht geschaffen. Vielleicht gab es davor das Licht nicht in der Form wie wir es kennen.


    Ich möchte, noch ein mal betonen, dass der Schöpfungsbericht aus der Sicht unserer Erde geschrieben ist. Nicht aus der Sicht Gottes oder des ganzen Universums. Die Bibel erklärt uns nicht Gott, sondern die Schöpfung unseres bewohnbaren Planeten.

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  • Zitat

    Ich möchte, noch ein mal betonen, dass der Schöpfungsbericht aus der Sicht unserer Erde geschrieben ist. Nicht aus der Sicht Gottes oder des ganzen Universums. Die Bibel erklärt uns nicht Gott, sondern die Schöpfung unseres bewohnbaren Planeten.

    Ich frage nur mal neugierig wie du auf diese Schlussfolgerungen kommst? Welche Beobachtungen aus der Bibel erkennst du, die dich das schlussfolgern lassen?

    Ich habe solche ähnlichen Erklärungen schon einmal gehört. Da hat man dann einem probiert weiß zu machen, dass der Schöpfungsbericht einem eigentlich nichts über die Schöpfung selber sagt. Am Anfang hat, Moses in einer Vision, eben nur das Licht gesehen, dann die oberen und unteren Wasser, dann das Trockene, usw. Es wäre nur eine Reihenfolge von Dingen gewesen, die Mose Stück für Stück erkannt hätte und dann in Tage aufgeteilt hätte aber in Wirklichkeit wäre schon alles da gewesen. Siehst du das auch bisschen so oder schätze ich dich hier völlig falsch ein? Wenn das so stimmen würde, kann ich leider deiner Auffassung davon nicht zustimmen weil ich nicht die nötigen Anker in der Bibel finde um das auch so sehen zu können. Aber ich lasse mich gerne belehren. ;)

  • Jonajim, nein, so sehe ich das nicht. Die Bibel ist aber für Menschen geschrieben und Gott ist viel größer und weiter und, und, als wir uns das vorstellen können. VOR Adam und Eva waren schon Engel da und Luzifer und der Kampf im Himmel, es waren schon Planeten da und sogar irgendwann "in den Anfängen" auch unsere Erde. Gott schafft andauernd, auch heute noch. Wir sind nicht der Mittelpunkt des ganzen Universums. Unser Sonnensysthem ist im Verhältnis sowas von mickrig klein....dass Du es "kaum findet kanst".
    Der Schöpfungsbericht, wie alles andere in der Bibel ist für Menschen auf der Erde geschrieben, aus der Sicht eines Menschen (z.B. der 4.Tag) und so, wie ein Mensch es begreifen KANN.

    VG

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  • Ist der Garten Eden ein Experiementiergarten gewesen, mit einer Versuchsanordnung wie bei Labormäuse ? Man stelle einfach in der Mitte eine Falle mit verlockenden Früchten auf und sehe was passiert. Werden die Menschen davon essen ?

    Der Garten Eden war kein Gefängnis. Die Menschen waren frei. Er hatte einen Ausgang. Die Menschen hatten jederzeit die Freiheit, sich von Gott loszusagen und unabhängig ihre eigenen Wege zu gehen, was sie dann auch taten mit allen Konsequenzen und was bis heute einen sehr schmerzlichen Lernprozess in Gang gesetzt hat, der die Menschen reifen ließ. Einige kehrten wieder zu Gott zurück. Durch Jesus Christus ging Gott ihnen nach auf sie zu und bot die versöhnende Hand an. Einige Menschen nahmen die Hand an und kehrten zurück wie verlorene Söhne und Töchter. Sie wußten: Wenn sie eines Tages wieder bei Gott ihren Wohnsitz auf einer Neuen Erde nehmen würden, wird das Unglück nicht ein zweites Mal kommen, denn sie haben dazugelernt. Die zurückgekehrten Menschen sind der Garant für Stabilität und Vorbild für die anderen Geschöpfe im Universum.

  • Der Schöpfungsbericht, wie alles andere in der Bibel ist für Menschen auf der Erde geschrieben, aus der Sicht eines Menschen (z.B. der 4.Tag) und so, wie ein Mensch es begreifen KANN.

    Die für mich spannende Frage in diesem Zusammenhang ist, wieso Gott immer "Mittler" in Menschengestalt eingesetzt hat, die alles für uns überliefert und aufgeschrieben haben. Ich denke, der Sinn liegt eben darin, dass es erst ein Mensch "begreifen" muss, damit er es anderen Mitmenschen vermitteln kann. Auch wenn dieses "Begreifen" nicht wortwörtlich gemeint sein kann, sondern im Sinne von glauben und vertrauen darauf, dass das so ist. Gott hat auch Jesus nicht auf die Erde geschickt, um für uns alles aufzuschreiben, sondern er hat ihn zum "Leben und Wirken" zu uns geschickt, aufgeschrieben haben auch hier andere, aus ihrer Sicht und in ihrer Sprache. Das ist gleichzeitig die Kritik derer, die nicht an Gott und Jesus glauben. Ich wurde schon öfters gefragt warum Jesus nicht während seines Lebens auf der Erde das Neue Testament selbst geschrieben hat, dann könnten sie eher daran glauben, dass alles authentisch ist, was darin steht.