Verbot der Bluttransfusion bei den Zeugen Jehovas

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Thema wurde extra-erstellt vom Ausgangsthread: Heutige Gottesdiensterfahrung bei den Zeugen Jehovas und eine bitte an euch.

    bitte hier weiter zur Blutfrage (aber bitte ohne Blutgrätsche) diskutieren.

    Danke, Tricky


    Nachtperle

    Zitat

    Ich denke, dass diese Aussagen der Leute eben auf "das habe ich mal so gehört/gelesen" beruht. Meist kennen solche "Hasser" gar keinen ZJ persönlich.


    Deine Fragen sind berechtigt, die Menschen kennen die ZJ meistens nicht persönlich.

    Aber, ist das wirklich ganz relevant, sie persönlich zu kennen, um eine richtige oder ungefähr richtige Meinung über die Umstände zu bilden?

    Schaue dir in den Nachrichten nur einen einzigen Fall, wo ein(e) junge(r) ZJ aufgrund des Bluttransfusionsverbots gestorben ist. Und schaue dir dann die Kommentare der Leser. Allein dieser einziger Fall reicht schon aus, um eine Wutwelle über diese Lehre und damit über diese christliche Gemeinde zu produzieren. Und selbst wenn nur ein einziger Mensch aufgrund dieser Lehre gestorben wäre, ist die Existenz dieser Lehre immer noch ein potenzieller Mörder vieler vieler Menschen heute. Was, wenn eine Katastrophe oder eine Massenkrankheit kommt, die viele Zeugen erwischt? Meine Mutter sorgte schon lange Zeit um meinen Großvater, der ZJ ist. Und als die Ärzte mal von der Notwendigkeit einer OP mit Blut sprachen, und der Großvater meinte, er würde dem nicht zustimmen, hat meine Mutter richtig Panikattacke und Wut bekommen: sie rettet meinem Großvater seit Jahren das Leben, und "diese Idioten, die ihm auf keine Weise geholfen haben, schicken ihn in den Tod".

    Zeugen Jehovas können unsere Söhne, unsere Töchter, unsere Verwandten werden. Ich betrachte es unangenehm und gefährlich, dass eine solche christliche Gemeinde mit einer solchen Lehre existiert. Und diesem bin nicht nur ich bewußt, sondern auch viele Menschen, die ZJ persönlich kennen oder nicht kennen.

    Und es ist völlig egal, wie herzlich die ZJ sind. Ich habe auch mehrere ZJ kennengelernt, ja viele sind gute Menschen. Aber hilft mir das, wenn ein ZJ eine Blut-OP braucht? Nein, hilft mir nicht. Der beste, herzlichste Pastor auf der Welt, der auf seiner Schulter eine Axt trägt und jederzeit einen Schwung machen kann - den betrachte ich für mich als unangenehm und gefährlich.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

    Einmal editiert, zuletzt von tricky (7. Februar 2012 um 08:15)

  • Jacob der Suchende


    Aber, ist das wirklich ganz relevant, sie persönlich zu kennen, um eine richtige oder ungefähr richtige Meinung über die Umstände zu bilden?


    Ich denke schon, dass es wichtig ist, sich aus 1. Hand zu informieren. Die Medien sind natürlich daran interessiert, Storys zu bringen, die die Leserzahl hochschrauben.

    Schaue dir in den Nachrichten nur einen einzigen Fall, wo ein(e) junge(r) ZJ aufgrund des Bluttransfusionsverbots gestorben ist. Und schaue dir dann die Kommentare der Leser. Allein dieser einziger Fall reicht schon aus, um eine Wutwelle über diese Lehre und damit über diese christliche Gemeinde zu produzieren.


    Wenn wir jetzt mal die Sensationslust und die einseitige Berichterstattung ausschalten und zur Realität kommen, wirst du feststellen, dass evenutell mal ein ZJ stirbt, weil er die Bluttransfusion verweigert - was das Recht eines jeden Menschen ist - aber ... es sterben viel mehr Menschen, weil sich Ärzte irren, weil bei der Behandlung Fehler unterlaufen oder sogar, weil Hilfe verweigert wurde. Das ist alles nicht so sensationell, wie die Vermutung, dass ein ZJ gestorben ist, weil er Blut verweigert hat. Ob er mit Blut überlebt hätte, steht ja in den Sternen. Man weiß es nicht.

    Ich gestehe jedem Menschen zu, Behandlungsmethoden zu verweigern oder auch anzunehmen. Ein Kind - wie es so gerne heißt - sterben lassen ist ja gar nicht möglich, weil unter solchen Umständen sofort das Sorgerecht in diesem Bereich entzogen wird und dem Kind das gegeben wird, was die Ärzte meinen, dass gut ist.

    Zitat

    Und selbst wenn nur ein einziger Mensch aufgrund dieser Lehre gestorben wäre, ist die Existenz dieser Lehre immer noch ein potenzieller Mörder vieler vieler Menschen heute. Was, wenn eine Katastrophe oder eine Massenkrankheit kommt, die viele Zeugen erwischt?

    Wenn Menschen durch Blut mit Krankheiten wie Aids, Hepatitis und änlichem angesteckt werden, wird das total tot geschwiegen. Ich sehe echt keinen Grund, das Blut so hochzujubeln, und Menschen deshalb zum Hassobjekt zu machen, weil sie etwas tun, was für die Masse unverständlich ist.
    Menschen, die elendig zu Grunde gehen, weil sie angesteckt wurden, wird als Risiko eingestuft, dass man in Kauf nehmen muss. Ich kann davon ein "persönliches Lied des Leides" singen. Es gibt nämlich auch eine zweite Seite der Bluttransfusion. Und die ist so gar nicht schön, aber akzeptierte Realität.


    Zitat

    Meine Mutter sorgte schon lange Zeit um meinen Großvater, der ZJ ist. Und als die Ärzte mal von der Notwendigkeit einer OP mit Blut sprachen, und der Großvater meinte, er würde dem nicht zustimmen, hat meine Mutter richtig Panikattacke und Wut bekommen: sie rettet meinem Großvater seit Jahren das Leben, und "diese Idioten, die ihm auf keine Weise geholfen haben, schicken ihn in den Tod".

    Halten wir da mal einiges auseinander:

    Dein Großvater ist großjährig und wahrscheinlich auch Herr seiner Sinne! Dein Großvater hat das Recht, etwas zu abzulehnen oder auch anzunehmen. Dein Großvater wird von niemanden in den Tod geschickt. Sein persönlicher Glaube lässt ihn so entscheiden, wie er entscheidet.
    Dein Großvater lebt immer noch, trotzdem er einer Operation mit Bluttransfusion nicht zugestimmt hat.

    Willst du deinen Großvater entmündigen? Sein persönliches Gewissen vergewaltigen? Können euch die Ärzte eine 100% Gewähr geben, dass eine OP, die ohne Blut zum absoluten Tod führt, mit Blut zum absolutem Überleben führt?


    Zeugen Jehovas können unsere Söhne, unsere Töchter, unsere Verwandten werden. Ich betrachte es unangenehm und gefährlich, dass eine solche christliche Gemeinde mit einer solchen Lehre existiert. Und diesem bin nicht nur ich bewußt, sondern auch viele Menschen, die ZJ persönlich kennen oder nicht kennen.


    Natürlich können sie. Und ich als Verwandter würde es akzeptieren, auch wenn ich nicht erfreut darüber wäre. Weil jeder erwachsene, mündige Mensch das Recht hat, sich für oder gegen etwas zu entscheiden.


    Und es ist völlig egal, wie herzlich die ZJ sind. Ich habe auch mehrere ZJ kennengelernt, ja viele sind gute Menschen. Aber hilft mir das, wenn ein ZJ eine Blut-OP braucht? Nein, hilft mir nicht. Der beste, herzlichste Pastor auf der Welt, der auf seiner Schulter eine Axt trägt und jederzeit einen Schwung machen kann - den betrachte ich für mich als unangenehm und gefährlich.

    Da bin ich eben auf Grund von persönlichen Erfahrungen anderer Ansicht, was die OP mit Blut betrifft! Und hat mit ZJ absolut nichts zu tun.

    Wieviele ZJ aus deinem Bekanntenkreis sind eigentlich schon gestorben auf Grund von Blutverweigerung? Ich kenne keinen. Ich kenne aber einige Personen, die trotz Blut gestorben sind. Und leider auch eine Person, die auf Grund von Bluttransfusion gestorben ist. Und ich kenne eine Person, die mit Hepatitis angesteckt wurde. Ebenfalls auf Grund einer Bluttransfusion.

    So gesehen muss ich sagen: Wären all diese Personen ZJ gewesen, eventuell würden sie noch leben und gesund sein.

    Wie gesagt: Die Bluttransfusion hat zwei Seiten.... eine davon verschweigt man sehr gerne.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Nachtperle

    Zitat

    Ich denke schon, dass es wichtig ist, sich aus 1. Hand zu informieren. Die Medien sind natürlich daran interessiert, Storys zu bringen, die die Leserzahl hochschrauben.

    Wenn in den Medien berichtet wird, dass ein junger ZJ aufgrund der Ablehnung der Bluttransfusion gestorben ist, wo er ein Problem hatte, welches mit der Bluttransfusion ganz leicht behoben werden kann (weil dieses Problem viele Menschen haben und durch die Bluttransfusion gerettet werden), dann glaube ich dem. Es ist eine Tatsache und keine erfundene "Story". Welchen Unterscheid macht es, ob ich mich aus der 1. Hand informiere, oder über die Nachrichten? Die Tatsache, dass es aufgrund der ZJ-Lehre geschehen ist, bleibt Tatsache.

    Zitat

    ...wirst du feststellen, dass evenutell mal ein ZJ stirbt, weil er die Bluttransfusion verweigert - was das Recht eines jeden Menschen ist - aber ... es sterben viel mehr Menschen, weil sich Ärzte irren, weil bei der Behandlung Fehler unterlaufen oder sogar, weil Hilfe verweigert wurde. Das ist alles nicht so sensationell, wie die Vermutung, dass ein ZJ gestorben ist, weil er Blut verweigert hat. Ob er mit Blut überlebt hätte, steht ja in den Sternen. Man weiß es nicht.

    Natürlich kommt es vor, dass die Ärzte Fehler machen. Aber das sind nur Ausnahmefälle, die Regel ist aber, dass der Arzt dir mit allen möglichen, ihm zustehenden Mitteln helfen würde. Bei den ZJ aber wird schon mal diese lebenswichtige Regel ausgeschlossen. Man darf nicht die Regel mit den Ausnahmen vermischen.

    Zitat

    Ich gestehe jedem Menschen zu, Behandlungsmethoden zu verweigern oder auch anzunehmen. Ein Kind - wie es so gerne heißt - sterben lassen ist ja gar nicht möglich, weil unter solchen Umständen sofort das Sorgerecht in diesem Bereich entzogen wird und dem Kind das gegeben wird, was die Ärzte meinen, dass gut ist.

    Laut "Leitlinie - Transfusionsmedizin für Minderjährige Zeugen Jehovas" (siehe <hier>) dürfen Minderjährige ihre eigene Erklärung dazu abgeben, dass sie bewußt und willentlich auf eine Bluttransfusion verzichten. Denkst du, ein minderjähriges Kind würde einfach so auf mögliche Wege seiner Lebensrettung verzichten? Dies ist nur dann der Fall, wenn diesem Kind die Eltern mit ewiger Hölle gedroht haben, wenn es diese überaus große Sünde begeht. Und natürlich, wird das Kind beim Einreichen des Formulars zum Verbot der Bluttransfusion niemals erwähnen, dass die Eltern auf irgendeine Weise das Kind beeinflusst haben.

    Prinzipiell ist es so, dass jeder Mensch sein Recht hat zu wählen. Aber jeder Mensch läßt sich auch leicht und stark beinflussen, dass er das falsche wählt. Nicht alle Menschen sind imstande, diese Lehre zu überprüfen, ob sie biblisch korrekt ist - insbesondere junge und alte Menschen. Diese Menschen befinden sich unter dem Einfluss der ZJ-Lehre. Und was passiert, wenn ein Mensch seine Einwilligung zum Tod seines Kindes gegeben hat, später jedoch feststellt, dass diese Lehre falsch ist? In solchen und ähnlichen Fällen kehren die Menschen den Rücken zu Gott, weil er sowas zugelassen hat, dass sie die ZJ kennengelernt und ihnen vertraut haben.

    Jesus sagt, derjenige, der einen anderen zur Sünde verleitet, macht sich noch mehr schuldig. Es geht nicht nur um die eigene Entscheidung eines Mensches, es geht um die falsche Lehre, die verbreitet, als Wahrheit verkauft wird, die Menschen dieser vertrauen und manchen von ihnen sie später das Leben kostet, wo man den Tod verhindern konnte.

    Zitat

    Wenn Menschen durch Blut mit Krankheiten wie Aids, Hepatitis und änlichem angesteckt werden, wird das total tot geschwiegen. Ich sehe echt keinen Grund, das Blut so hochzujubeln, und Menschen deshalb zum Hassobjekt zu machen, weil sie etwas tun, was für die Masse unverständlich ist.

    Du sprichst wieder von Ausnahmefällen. Ja, es ist so, der Einsatz von Blut ist nicht hoch ausgereift und fehlerfrei, dass er einwandfrei funktioniert. Aber genau diese Methode hat schon Milliarden von Menschen das Leben gerettet. Was soll man tun, wenn man direkt vor dem Tod steht? Hat man etwa eine Auswahl? Zähl mal diese Probleme mit Bluttransfusion einem kranken Menschen auf und frag ihn danach, ob er sich eine OP mit Blut immer noch wünscht. In den meisten Fällen wirst du die Antwort "Ja" bekommen.

    Zitat

    Wieviele ZJ aus deinem Bekanntenkreis sind eigentlich schon gestorben auf Grund von Blutverweigerung? Ich kenne keinen. Ich kenne aber einige Personen, die trotz Blut gestorben sind. Und leider auch eine Person, die auf Grund von Bluttransfusion gestorben ist. Und ich kenne eine Person, die mit Hepatitis angesteckt wurde. Ebenfalls auf Grund einer Bluttransfusion.

    So gesehen muss ich sagen: Wären all diese Personen ZJ gewesen, eventuell würden sie noch leben und gesund sein.

    Qwatsch ist ein solcher Vergleich. Vergleichen muss man verhältnismäßig:

    - Wieviele OP's wurden an den ZJ ohne Bluttransfusion gemacht, wo man das Blut einsetzen wollte : wieviele ZJ starben dadurch.
    - Wieviele OP's wurden an anderen Menschen mit Bluttransfusion gemacht : wieviele Menschen starben davon.

  • Summa summarum:

    Auch DAS ist ein Ausnahmefall, wenn ein ZJ stirbt, weil er kein Blut bekam. Viele ZJ werden operiert, verweigern Blut und leben trotzdem.

    Erkundige dich doch mal, wie viele Ärzte heute ohne Blut operieren. Und nicht der ZJ Willen, sondern aus Überzeugung. Ich habe da persönliche Erfahrungen und weiß daher eventuell einiges mehr.

    Da dich dieses Thema anscheinend emotional sehr bewegt, lassen wir es einfach. Wir haben verschiedene Ansichten. Du aus der Medienwelt, ich aus persönlicher Erfahrung. Lassen wir es dabei.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Nachtperle

    Ich möchte noch im Abschluss deinen letzten Beitrag eingehen.

    Zitat

    Auch DAS ist ein Ausnahmefall, wenn ein ZJ stirbt, weil er kein Blut bekam. Viele ZJ werden operiert, verweigern Blut und leben trotzdem.

    Erkundige dich doch mal, wie viele Ärzte heute ohne Blut operieren. Und nicht der ZJ Willen, sondern aus Überzeugung. Ich habe da persönliche Erfahrungen und weiß daher eventuell einiges mehr.

    Man muss berücksichtigen, dass:

    - diese Technologie, die OP ohne Blut zu machen, ziemlich neu ist, wogegen die OP's mit Blut schon viel länger gemacht werden.

    - diese Technologie nicht in jedem Krankenhaus zugänglich ist. Bei Notfällen, wo ein Mensch schnellstens operiert werden muss, gibt es oft nur die eine Möglichkeit zur Verfügung. Und wie sieht es aus in den wenig industrialisierten Ländern? Steht eine Auswahl einer OP ohne Blut auch zur Verfügung wie hier in Europa?

    - diese Technologie vielleicht nicht in jedem möglichen Fall als Ersatz dienen kann, weil die Plasma kein richtiger Ersatz für das Blut ist.

    - wahrscheinlich eine extra Ausbildung für die Ärzte notwendig ist, die mit solcher Technologie umgehen können. Heute können das wahrscheinlich nur wenige Ärzte.

    Man kann also nicht pauschal sagen, uns stehe eine Auswahl zur Verfügung.

  • Ich möchte noch im Abschluss deinen letzten Beitrag eingehen.


    Dann muss ich wohl abschließend auch noch etwas dazu sagen:

    - diese Technologie, die OP ohne Blut zu machen, ziemlich neu ist, wogegen die OP's mit Blut schon viel länger gemacht werden.

    Ist so nicht richtig! Diese Technologie ist einige Jahrzehnte alt. Natürlich wurde früher schneller Blut verwendet. Aber Alternativmittel (bis auf einige Ausnahmen) gibt es schon seit "kleinen Ewigkeiten".


    - diese Technologie nicht in jedem Krankenhaus zugänglich ist. Bei Notfällen, wo ein Mensch schnellstens operiert werden muss, gibt es oft nur die eine Möglichkeit zur Verfügung. Und wie sieht es aus in den wenig industrialisierten Ländern? Steht eine Auswahl einer OP ohne Blut auch zur Verfügung wie hier in Europa?


    Alternativen zum Blut sind im Gegensatz zum Blut sehr lange Haltbar. Sie können auf Vorrat angelegt und bei jeder Blutgruppe verwendet werden. Ein großer Vorteil.

    Natürlich gibt es auch Krankenhäuser, die nicht mal die einfachsten Hygienevorschriften einhalten können. Aber da liegt es dann auch selten daran, dass der ZJ stirbt, weil er kein Blut genommen hat. Wir sollten Realistisch bleiben. Es stirbt nicht jeden Tag ein ZJ weil er Blut verweigert. Und nochmals: Es ist das Recht eines Menschen, jegliche Behandlung an oder abzulehnen. Egal, wie wir persönlich dazu stehen.


    - diese Technologie vielleicht nicht in jedem möglichen Fall als Ersatz dienen kann, weil die Plasma kein richtiger Ersatz für das Blut ist.

    Du bist mit einen Kenntnissen etwas hinten nach... Erkundige dich doch mal, du wirst staunen.

    Was meinst du wohl, wird ein Arzt dem Patienten geben, wenn z.b. bei einem Unfall der Blutverlust sehr hoch ist? Blut in der richtigen Blutgruppe wird die Rettung wohl kaum mitführen. Alternativen sehr wohl.


    - wahrscheinlich eine extra Ausbildung für die Ärzte notwendig ist, die mit solcher Technologie umgehen können. Heute können das wahrscheinlich nur wenige Ärzte.

    Du sprichst vom "Wahrscheinlich" und nimmst dieses Wahrscheinlich in deine Recherchen als Tatsache mit hinein? Stimmt nicht, dass das nur wenige Ärzte können.


    Man kann also nicht pauschal sagen, uns stehe eine Auswahl zur Verfügung.

    Auch das scheint deine "Wahrscheinlichkeitsvermutung" zu sein.

    Ich als Adventist bin ein überzeugter Bluttransfusionsverweigerer. Und das aus gutem Grund!

    OK, wir sind von dem Thema ZJ weit weg. Lassen wir das Thema. Wir können gerne im Privaten darüber weiter diskutieren. Hier schreddern wir das eigentliche Thema.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Nachtperle

    Ob eine OP ohne Blut gegenüber einer OP mit Blut besser ist, stand meinerseits gar nicht in Frage. Wenn ich eine Auswahl hätte, wobei die OP ohne Blut mit weniger Komplikationen verlaufen würde, natürlich würde ich mich für diese Variante entscheiden. Mir geht es aber - von Anfang an - um Situation, wo man keine Alternativen hat. In solchen Situationen gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder eine OP mit Blut, oder gar keine OP.

    - Es ist die Tatsache, dass die OP's ohne Blut heute nur in wenigen Kliniken gemacht werden können. Und das sogar in Deutschland. Und wie sieht es in anderen Ländern aus?

    - Es ist die Tatsache, dass diese Technologie praktisch erst seit kurzer Zeit eingesetzt wird. Die Menschen konnten vor 40 Jahren mit dieser Technologie so gut wie nicht operiert werden.

    Auch heute noch sterben die ZJ's, weil sie auf eine OP mit Blut verzichtet haben.

  • @ Jacob d. S.
    Ich nehme dir deine Ansichten nicht. Ich teile sie nur nicht. Weil ich anderes weiß.

    Wenn ZJ sterben, weil sie kein Blut nehmen wollen, ist es ihr persönliches Recht! Wenn dein Großvater zum Blut nein sagt, ist es sein absolutes Recht. Ebenso ist es bei allen anderen ZJ. Wenn sie sich entschieden haben, Blut abzulehnen, dass steht ihnen das Recht zu.

    Auch mir stellt sich da nicht die Frage, welche OP besser ist. Mir stellt sich nur die Tatsache, dass man Behandlungsmethoden auch ablehnen kann und darf. Egal mit welchen Folgen. Und... dass mir persönlich die Risikolosere OP wichtig ist.

    Und ich weiß, dass es viele Ärzte - keine ZJ - gibt, die sich auf die Behandlung und OP ohne Blut einlassen. Nicht weil sie Risikofreudig sind, sondern weil sie ihr Wissen und ihr Können einsetzen. Ich glaube nicht, dass Österreich da den Deutschen so viel voraus ist. Möglich ist allerdings alles.

    Wieviele ZJ sind eigentlich letztes Jahr in Deutschland gestorben, weil sie Blut verweigert haben und hätten sicher überlebt, wenn sie JA zum Blut gesagt hätten?

    Lassen wir es gut sein! Es ist, wie es ist. Wir haben verschiedene Ansichten. Akzeptieren wir sie.

    ***

  • In der heutigen Ausgabe der "Frankfurter Rundschau" steht ein dazu passender Bericht (Tod einer 29jährigen).
    Ich nehme kaum an,dass bezüglich der ZJ eine derartige Statistik geführt wird.

  • Meine Frage warum Blutverweigerer ?
    Was hat das für Gründe ? Einfach so, ich bin Blutverweigerer, ist einfach zu wenig.

    Natürlich hat das Gründe! Die mögen verschieden sein. Bei mit ist es keine Glaubenssache, sondern eine Erfahrungssache.

    Aber selbst wenn jemand "einfach so" Blutverweigerer" ist, müssen wir es akzeptieren. Wem wollen wir dieses Recht streitig machen?

    ***

  • Die Zeugen Jehovas geben folgende BIBELstellen an:3.Mo.17,11 sowie Apg. 15,28-29;1.Mo.9,3-4;Hebr. 9,11-14.22;Eph. 1,7.
    Sie sehen die Hoffnung in Joh. 11,25.

  • Natürlich hat das Gründe! Die mögen verschieden sein. Bei mit ist es keine Glaubenssache, sondern eine Erfahrungssache.

    Aber selbst wenn jemand "einfach so" Blutverweigerer" ist, müssen wir es akzeptieren. Wem wollen wir dieses Recht streitig machen?

    ***


    Einfach so, was geschieht da im Menschen, kann jemand beides zusammen bringen, Glaube, Bibel und Auswirkungen, auf den Menschen.Es heißt ja,<< Blut rettet Leben>>

  • In der heutigen Ausgabe der "Frankfurter Rundschau" steht ein dazu passender Bericht (Tod einer 29jährigen).
    Ich nehme kaum an,dass bezüglich der ZJ eine derartige Statistik geführt wird.

    Du kannst sicher sein, dass das groß in den Medien steht, wenn ein ZJ stirbt und irgenwie im Entferntesten Blutverweigerung dahinter stecken könnte.

    Da wird in der Regel Arzt und Patient als "Verbrecher" verurteilt!


    meinst du den Fall, der sich 2008 zugetragen hat?

  • ingeli

    Einfach so, was geschieht da im Menschen, kann jemand beides zusammen bringen, Glaube, Bibel und Auswirkungen, auf den Menschen.Es heißt ja,<< Blut rettet Leben>>

    Was meinst du mit dem "Einfach so"? Was soll im Menschen geschehen, wenn er etwas ablehnt, was er meint, dass für ihn nicht gut ist?

    Ich denke, die Lehre der ZJ besteht ja nicht nur aus Bluttransfusionsverweigerung. Dass sie Blut ablehnen wissen wir. Wir können es noch so zerreden, es ändert nichts. Sie verweigern aus Glaubensgründen Blut. Ob wir nun meinen, sie müssen oder sie dürfen nicht ist eigentlich nicht relevant und entspricht wahrscheinlich auch nicht der Realität.

    Was wisst ihr sonst noch von den Lehren der ZJ? Oder ist das vermeintliche Wissen auf Bluttransfusion begrenzt?

    ***

  • @Nachtperle:Du hast Recht mit Deinem Beitrag Nr.85.Der FR-Artikel bezog sich auf den Fall 2008.
    Ich hatte nur das Datum oben beachtet.

  • Nachtperle, es geht gar nicht um die ZJ, sondern warum soll man trotzdem, wenn es irgend wie möglich ist keine Bluttransfusion annehmen.
    Natürlich wenn der Glaube so im Vordergrund steht, dann kann sein, das man es verweigert.

  • Liebe Ingeli,

    es mag viele Gründe geben, warum man eine Behandlungsart ablehnt. Aber das ist ja hier nicht das Thema.

    Ich habe nirgends behauptet, dass man nicht soll. Würde ich auch nie machen. Ich kann nur für mich entscheiden. Und für mich habe ich entschieden.

    Was gibt es sonst noch für Lehren der ZJ, außer Bluttransfusionsverweigerung? Da kommt ja nicht grad viel..... Scheint ja wirklich auf das Blutverbot beschränkt zu sein, das Wissen über die ZJ-Lehre.

    ***

  • @Nachtperle:Du hast Recht mit Deinem Beitrag Nr.85.Der FR-Artikel bezog sich auf den Fall 2008.
    Ich hatte nur das Datum oben beachtet.

    Und wenn dich jetzt noch die Tatsachen interessieren, die zum Tod der 29jährigen führten, solltest du die Stellungnahme des Mannes der ZJ lesen. Der Mann ist übrigens kein ZJ. Eventuell gibt es diese ja auch noch zu finden.

    Wie Jacob geschrieben hat: Natürlich kann auch dem Arzt ein Fehler passieren. Eine Fehlentscheidung oder ähnliches. Nur wiegt das anscheinend nicht so schwer, wie wenn der Patient selbst etwas verweigert.

    Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft würden herausstellen, inwieweit die
    Ablehnung von Bluttransfusionen bei dem "tragischen Verlauf" eine Rolle gespielt
    habe.
    Schrieb dieses Blatt. Warum wohl ist dieses Ergebnis nicht so in die Schlagzeilen gekommen, wie die Erstvermutung?


    ***

  • Ich habe weder mit den Zeugen ein Problem, noch mit den Mormonen oder anderen, den die Glaubensgemeinschaften trennen, nur in der Begegnung kann man spüren, das auch der ein Sohn oder eine Tochter Gottes ist, Begegnungen, Gespräche verbinden, wenn sie nicht gegeneinander sind, sondern wenn sie füreinander sind.
    Es kann ein postiver Austausch stattfinden, wo jeder vom Nächsten auch was mitnehmen kann.

    Denn alle gemeinsam haben einen Teil der Wahrheit und zusammen getragen kann es sehr fruchtbar sein. Jeder kann von jeden lernen.