Hallo Philo!
Zitat von PhiloalexandrinusDrei Textstsdellen sind aus dem AT, daher für Deutungen zur Satzstellung in einem Eangelium - vorsichtig gesagt - wenig interessant.
Ich habe diese Textstellen doch auch gar nicht „für Deutungen zur Satzstellung“ angeführt! Du hattest geschrieben, dass das „heute“ im ersten Satzteil (inhaltlich) "überflüssig" wäre und nur dann Sinn machen würde, wenn Jesus vorher etwas anderes (oder unklares) gesagt hätte. Die genannten Beispiele zeigen aber, dass es üblich war eine Aussage auf diese Art zu bekräftigen. Darum ging es mir! Du kannst das anerkennen, oder ignorieren. Stattdessen beziehst du es plötzlich auf etwas ganz anderes - um es als „uninteressant“ abzutun. Das ist entweder unsachlich oder unaufmerksam!!!
Zitat von Philoalexandrinus...hochkompetente Altphilologen fragen...
Zitat von Philoalexandrinus...einmal die Kirchenväter vergessen...
Die Kirchenväter sind natürlich nicht unfehlbar, das sind Altphilologen aber auch nicht. Fakt ist, dass viele der Kirchenväter selbst Griechisch gesprochen und geschrieben haben. Warum sollte man also ignorieren, was sie zu Lukas 23, 43 schreiben und stattdessen nur Personen zu Rate ziehen, die ihre Kenntnisse dieser Sprache erst an Schulen und Universitäten erlernt haben? Das eine ist für mich genauso interessant wie das andere! Ich habe übrigens unzählige Kommentare zu Lukas 23, 43 gelesen. In den meisten wird die von dir favorisierte Variante als die richtige bezeichnet. Allerdings wird das so gut wie nie sprachlich / grammatisch begründet. Viele begründen ihre Ansicht gar nicht. Andere behaupten (ähnlich wie du), dass das Wort „heute“ im ersten Satzteil überflüssig wäre (was nicht stimmt). Tatsächlich gibt es aber auch Kommentatoren und Übersetzer, die die Ansichten der Adventisten (oder ZJ) gar nicht teilen, in Lukas 23, 43 aber trotzdem das „heute“ zum ersten Satzteil ziehen (oder beide Varianten als möglich bezeichnen). Könnte man diese Leseart tatsächlich aus sprachlichen Gründen ausschließen, wäre das wohl kaum der Fall!
Zitat von PhiloalexandrinusAiuf welche Bitte des Schächers anwortrt Jesus nach Lukas?
Gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst! (Lukas 23, 42)
Wenn man das Wort „heute“ in Jesu Antwort zum ersten Satzteil zieht, dann ergibt sich sinngemäß die Antwort: „Ich verspreche dir heute: Das werde ich tatsächlich tun! (Nämlich wann? Wenn ich in mein Reich komme!)“ Wenn man hingegen das Wort „heute“ zum zweiten Satzteil zieht, so ergibt sich sinngemäß die Antwort: „Ich verspreche dir: das werde ich tun (und das wird bereits heute sein)“!
Ich wüsste nicht, warum die zweite Antwort besser zur Bitte des Schächers passen sollte, als die erste. Immerhin stellt die erste Variante eine einfache und ausdrückliche Bestätigung dessen dar, was der Schächer von Jesus erbeten hat. Diese Bestätigung ist im Einklang mit dem, was der Schächer sich wünschte, aber auch im Einklang mit dem, was die Bibel über die Auferstehung der Toten, sowie über Jesu Zeit im "Hades" (= drei Tage!) sagt...
Zitat von PhiloalexandrinusMan wird es so oder so deuten können...
Das können wir gerne so stehen lassen, mehr behaupte ich auch gar nicht. Deine Deutung von Lukas 23, 43 ist zweifellos möglich...
Gruß, GMacS