Fortschreitende Erkenntnis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen.

    Man kann in vielen Threads solche Äußerungen beobachten, wo man so etwas ähnliches sagt:

    "sowas hat man damals nicht geglaubt und nicht gewußt. Deshalb muss diese oder jene neue Lehre falsch sein..."

    Ich möchte deshalb alle bitten, nach allen möglichen Beispielen zu suchen und diese hier zu posten, wo eine Lehre eine gewisse Zeit früher nicht gewusst wurde, später jedoch durch eine neue Offenbarung durch Gott als richtige Lehre bestätigt wurde.

    Die Zeit, wo man über die Lehre noch nicht wusste, und die Zeit danach, wo Gott später etwas neues als Wahrheit offenbarte, sind frei wählbar: beginnend von Genesis und bis heute.

    Diese Beispiele sollen dazu dienen, damit keiner mehr sagen kann "damals hat man dies und jenes nicht gewußt und geglaubt, also muss es falsch sein, was heute dies und jenes geglaubt wird".

    Das Ziel des Threads ist also zu zeigen, dass die Erkenntnis einen wachsenden Charakter hat und durch Gott immer weiter offenbart wird.

    Natürlich können auch die Zitate von E.White angeführt werden, wo sie sagt, dass Gott in der Endzeit viel Neues Licht geben wird.

    Ich fange mit einem Beispiel an:

    Im Alten Testament hat man über den Heiligen Geist und seine Rolle in der Erlösung noch nichts gewußt. Im neuen Testament offenbarte sich die Wirkung des Heiligen Geistes und Seine hohe Bedeutung für die Endzeit.

    Eure Beispiele?

    :)

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Zumindest David hat etwas vom heiligen Geist gewusst, sonst hätte er im PS 51:13 nicht sagen können:"Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir."

  • Hes 18,32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muß, spricht Gott, der Herr. So kehrt denn um, und ihr sollt leben!

    Heute ist offenbar, das Gott damals sowie auch heute, kein Gefallen hat am Tod von Tieren.
    Erkenntnis ist der Tierschutz, Tiere sind Lebewesen, Umgang mit Tieren, Das Tiere fühlen, Vegetarismus, Tiere leben lassen und wir werden leben.

  • Meiner Meinung müsste könnte der Threadtitel auch folgendermaßen heißen:

    >> Fortschreitende Erkenntnis durch neue Offenbarungen und Wiederentdeckungen biblischer Glaubenslehre <<
    ----------------------------


    Fortschreitende Erkenntnis
    Faktisch eine Wiederentdeckung: Die Erwachsenen- bzw. Glaubenstaufe.

    Zitat

    "Und er (=Jesus) sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden." (Markus 16,15-16; Elberfelder1985)

    Selbst die große Reformatoren wie Martin Luther, Phillip Melanchton, Johannes Bugenhagen ("Doctor Pomeranus"), Johannes Calvin, Ulrich Zwingli, uvm. haben diese biblische Wahrheit nicht erkannt. Ja sind sogar gegen die "Täufer" bzw. "Wiedertäufer" zu ihrer Zeit hart vorgegangen, nicht nur mit deftiger Sprache, sondern auch physischer Verfolgung, so das die "Täufer" bzw. "Wiedertäufer" von römisch-katholischer wie evangelisch-protestantischer Seite schwer verfolgt wurden.

    Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Kindertau…eformationszeit und http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe

    Eine unvollständige Auflistung der "Wiederentdecker" (bekannt sind heute noch u.a. die Hutterer Brüder und die Mennoniten): http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4ufer
    Später auch die Baptisten: http://de.wikipedia.org/wiki/Baptisten
    ----------------------------

    Lg, franz

    ps: Ja zum Heiligen Geist und über Jesus gibt es im AT einige Texte, die im NT wesentlich erweitert dargelegt werden. - Die Frage ist aber: Müssen wir jetzt schon wieder ein solches "Gottheits(bild)thema" haben oder beschäftigen wir uns auch (noch) mit anderen Themen?

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (23. Januar 2012 um 23:36)

  • ps: Ja zum Heiligen Geist und über Jesus gibt es im AT einige Texte, die im NT wesentlich erweitert dargelegt werden. - Die Frage ist aber: Müssen wir jetzt schon wieder ein solches "Gottheits(bild)thema" haben oder beschäftigen wir uns auch (noch) mit anderen Themen.(franz)

    Finde das gut, den dadurch wird die Bibel erst richtig lebendig, den in jeden Text bzw. Wort ist auch die Offenbarung für die Zukunft enthalten. Dadurch entsteht Erweckung und Reformation. Der Inhalt ist die Essenz, die Kraft, das Licht. Was will Gott mit seinen Wort uns heute sagen, der Geist der Wahrheit, will wahrmachen und uns in alle Wahrheit führen.

  • da wäre unter anderem auch die "Heiligtumslehre", die ja eigentlich erst seit 1843 allmählich immer mehr verstanden wurde, wenn ich die Entwicklung da richtig interpretiere.
    Oder eben auch generell die prophetischen Zeiten, über die es ebenfalls bis dahin meistens Unklarheiten gab.
    Oder das Wirken Jesu Christis bereits im Alten Testament, sein Erscheinen als Erzengel Michael etc...
    Nicht zu vergessen vor allem all diejenigen Erkenntnisse zu Offenbarungen, die sich erst erfüllen mussten, und vorher nicht verstanden werden konnten. Das ist eine Eigenschaft der Prophetien grundsätzlich, dass sie erst im Lichte der Erfüllung verstanden werden können. So ja jetzt auch die Entstehung des neuen Europas....
    Seeadler

  • Lieber Seeadler!

    Du hast ja insbesondere geschrieben:

    Zitat

    da wäre unter anderem auch die "Heiligtumslehre", die ja eigentlich erst seit 1843 allmählich immer mehr verstanden wurde, wenn ich die Entwicklung da richtig interpretiere.

    Nun, lieber Seeadler, was heißt es denn entdeckt, nirgens wird so was in der Bibel nicht ein mal im leisesten Ansatz gelehrt. Nicht man ein Paulus. Ich sehe zu deutlich wie man versucht Gläubigen an das Gesetz zu binden, wo doch Jesus gestorben ist, denn er ist das Gesetzesende.


    Grüsse, Blume

  • Blume, bist du sicher, dass du weißt, was ich unter Heiligtumslehre verstehe? Da geht es nicht um Gesetze, da geht es um die Bedeutung des Heiligtums, damals wie heute, das irdische, wie auch das himmlische.

    Gruß
    Seeadler

  • Lieber Jakob,

    Im Alten Testament hat man über den Heiligen Geist und seine Rolle in der Erlösung noch nichts gewußt. Im neuen Testament offenbarte sich die Wirkung des Heiligen Geistes und Seine hohe Bedeutung für die Endzeit.

    ... obwohl das hier nicht das Hauptthema ist, kann ich dieses Beispiel leider nicht ganz so stehen lassen.

    Der Geist Gottes wird etwa 150x im AT erwähnt. Daraus kann man schon ziemlich genau wissen, wer oder was der Geist Gottes ist.

    Allein schon der Ausdruck "Geist Gottes" zeigt an, dass es Gott zugehörig ist, so wie der Geist des Menschen zum Menschen zu gehörig ist.
    Das Wort, welches im Hebräischen "Ruach" heißt, bedeutet "Hauch, Wind", denn es geht aus dem Mund Gottes.

    So etwas zu ignorieren, ist für mich ein Zeichen des Abfalls und einer damt verbundenen Konditionierung in geistlichem Verständnis. Gott bleibt immer derselbe, er wandelt sich nie

    Das Prinzip ist eigentlich immer, dass Gott schon sehr früh alles Wesentliche bekannt macht, aber sehr komprimiert, und nur für den, der aufrichtig sucht und Gottes Willen tun möchte.
    Die Widerspenstigen haben das Problem der "Decke".

    Mit zunehmender Unfähigkeit und Dummheit, Degenaration, abnehmender geistlicher und moralischer Kraft, werden die Offenbarungen Gottes immer deutlicher, konkreter und ausführlicher.
    In Zeiten des Abfalls ist auch wenig Wahrheit da, aber viel falscher Gottesdienst.
    In Zeiten der Reformation und der Anwendung des Prophetischen Wortes dagegen nimmt die Erkenntnis oft sprunghaft zu.

    Ein Beispiel, welches mich besonders persönlich angesprochen hat, ist die Begebenheit von König Josia, der sehr negative Vorgänger hatte, sich aber dennoch für die Ausbesserungsarbeiten am Tempel eingesetzt hat.
    2. Kön, 22
    Auch wir sollten nin unserer Zeit Menschen sein, Nachfolger Jesu, die die "Risse" in der Mauer, also in seinem Gesetz und in der Lehre vermauern helfen sollen.

    In der Zeit Manasses (er regierte 55 Jahre), kam das Buch der Gesetze einfach in Vergessenheit und war nicht auffindbar. Der König und die Priester kannten das Gesetz nur noch vom Hörensagen!
    Bei den Bauarbeiten wurde dieses Buch wieder entdeckt und der König sorgte mit ganzem Einsatz dafür, dass Gottes Geboten wieder die nötige Ehre erwiesen wurde. Die Götzenpriester, die Götzenaltäre und alles was damit zusammen hing, wurden nach und nach aus dem Volk Gottes entfernt.

    Auch in unserer Zeit möchte Gott uns über die Maßen viel Licht und Einsicht und Erkenntnis vermitteln, die wir wirklich nötig haben. So viel ist über Generationen unter Verschluss gehalten worden, aber gerade in unserer Zeit tut der Herr auch hier ein großes Werk.

    LG

    Jeremia 6:16
    16. So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht [darauf] wandeln!«

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    DerEwigeStudent

    Zitat

    Zumindest David hat etwas vom heiligen Geist gewusst, sonst hätte er im PS 51:13 nicht sagen können:"Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir."

    @Elia

    Zitat

    Der Geist Gottes wird etwa 150x im AT erwähnt. Daraus kann man schon ziemlich genau wissen, wer oder was der Geist Gottes ist.

    Allein schon der Ausdruck "Geist Gottes" zeigt an, dass es Gott zugehörig ist, so wie der Geist des Menschen zum Menschen zu gehörig ist.
    Das Wort, welches im Hebräischen "Ruach" heißt, bedeutet "Hauch, Wind", denn es geht aus dem Mund Gottes.


    Dass der Geist oder der Heilige Geist in den Büchern des AT erwähnt wird, ist mir klar. Mir ging es aber nicht nur um die Erwähnung des Heiligen Geistes, sondern um die Erwähnung seiner aktiven Arbeit in unserem Erlösungsprozess. Und hier können wir eine aktive Teilnahme des Heiligen Geist erst im NT vollumfänglich entdecken:

    Heiliger Geist führt zur Sündenerkenntnis, macht einen wiedergeboren, gibt die Heilsgewissheit, steht eng mit der Gemeinschaft, Lehre, Evangelisation, teilt Geistesgaben aus, offenbart die Zukunft, inspiriert...

  • Guten Abend Bemo!

    Du hast ja geschrieben:

    Zitat

    Stichwort Evangelisation. Wie sah diese im AT aus, und wie im NT? Sind die Reisen der Apostel etwas Neues oder eine Wiederentdeckung?

    Ja Lieber Bemo, ich weis nicht warum du diese Frage stellst, Sicherlich hatten sie was neues gehabt, ja was ungeheuerliche, denn Gott wurde Fleisch und Blut, und dieser starb für uns, das wir die die an ihn glauben an den Namen Jesus Christus, erlösst sind. Das war das neue gewesen, wo von viele Juden gewartet haben, das Jesus der Messias ist.


    Grüsse, Blume

  • Bemo:

    Sind die Reisen der Apostel etwas Neues oder eine Wiederentdeckung?

    Das ist eine interessante Frage. Zumindest war das auch der Vorwurf, den man den Aposteln machte, sie würden das Gesetz verwerfen usw. Aber was sagt Paulus selbst dazu?

    Der Hohepriester Ananias mit seinen Ältesten klagen Paulus vor dem Statthalter Felix an:

    Apostelgeschichte 24:5-9 (Sch2000)
    5. Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, als einen, der Aufruhr stiftet unter allen Juden in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener.
    6. Er versuchte sogar, den Tempel zu entheiligen; doch wir ergriffen ihn und wollten ihn nach unserem Gesetz richten.
    7. Aber Lysias, der Befehlshaber, kam dazu und entriss ihn mit großer Gewalt unseren Händen;
    8. und er befahl, dass seine Ankläger zu dir kommen sollten. Von ihm kannst du selbst, wenn du ihn verhörst, alles erfahren, dessen wir ihn anklagen!
    9. Und auch die Juden stimmten dem zu und behaupteten, es verhielte sich so.

    Apostelgeschichte 24:14-15 (Sch2000)
    14. Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, dass ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht;
    15. und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten, dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten.

    Apostelgeschichte 28:22-23 (Sch2000)
    22. Wir wollen aber gerne von dir hören, was du für Ansichten hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird!
    23. Nachdem sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten.

    Das ist nichts anderes, als was Jesus schon den Emmaus-Jüngern erklärte:

    Matthäus 5:17 (Sch2000)
    17. Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!

    Lukas 24:44-47 (Sch2000)
    44. Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.
    45. Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden,
    46. und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen,
    47. und in seinem Namen soll Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden unter allen Völkern, beginnend in Jerusalem.

    Also ich würde sagen: einerseits ist es eine Wiederentdeckung alter Wahrheiten, die durch menschliche Traditionen pervertiert oder verschüttet waren, aber andererseits ist natürlich durch Christus ein neuer Abschnitt in der Heilsgeschichte angebrochen, der allerdings schon lange vorgeschattet und vorhergessagt war.
    Aber dies war eigentlich nichts Neues. Wenn das Volk Gottes das Wort Gottes mit aufrichtigem Herzen gelesen hätte, dann hätten sie das verstehen können.

    Und hier sehen wir meiner Meinung nach auch das wichtigste Prinzip, das immer erfüllt ist, wenn Gott neue Offenbarungen gibt:
    Die neuen Offennbarungen widersprechen den alten Offennbarungen nicht, sondern stellen die alten Offenbarungen nur detaillierter dar. Das Alte ist immer mit dem Neuen in Harmonie.

    Jakobus 1:17 (Sch2000)
    17. Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.

    LG

    Jeremia 6:16
    16. So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht [darauf] wandeln!«

  • Und hier sehen wir meiner Meinung nach auch das wichtigste Prinzip, das immer erfüllt ist, wenn Gott neue Offenbarungen gibt:
    Die neuen Offennbarungen widersprechen den alten Offennbarungen nicht, sondern stellen die alten Offenbarungen nur detaillierter dar. Das Alte ist immer mit dem Neuen in Harmonie.
    +++++
    Neue Offenbarungen, vertiefen und erweitern, ergänzen die alten Offenbarung, sie können auch mahnen, aber niemals ganz was neues, was dem alten wiederspricht.
    Das heißt auch die Neuen führen mich tiefer in die Alten hinein und die alten erkenne ich wieder neu, mit neuen Aspekten.

  • Das heißt auch die Neuen führen mich tiefer in die Alten hinein und die alten erkenne ich wieder neu, mit neuen Aspekten.


    ... das kann ich genau so unterstützen.
    Aber das bedeutet auch, dass es niemals so sein kann, dass die neuen Aspekte die alten Erkenntnisse unwirksam machen, do dass diese dann zur Lüge werden oder zum Irrtum.

    Aber genau so machen es ja heute viele STA.
    Sie versuchen zu erklären, dass das Glaubensfundament der früheren STA falsch gebaut worden sei und auf Irrtümern und menschlichen Traditionen beruhen würden (oder fehlender Erkenntnis?), berufen sich aber gleichzeitig auf die Gründung der Organisation 1863. Wie passt das zusammen?

    Wenn unsere Adventpioniere die Wahrheit, wie sie diese sie damals erkannt und verstanden haben formuliert haben, obwohl sie keine Erkenntnis aus der Schrift dazu gehabt hätten, dann wäre das doch menschliche Tradition und menschliche Erfindung gewesen, oder nicht? Die vielen biblischen Begründungen, die sie für ihre Standpunkte hatten, die waren dann doch eigentlich nur fanatische Verblendung, oder?

    Aber waren sie das wirklich? Haben sie damals nicht gerade die lange vergessenen und unterdrückten Wahrheiten wieder ans Licht gebracht?

    Im Anhang noch einmal der Vergleich der 28 Glaubenspunkte damals und heute. Da sind doch Widersprüche, die sich gegenseitig ausschließen. Wie kann das beides Wahrheit sein?

    LG

    • Offizieller Beitrag

    @Elia

    Zitat

    Aber das bedeutet auch, dass es niemals so sein kann, dass die neuen Aspekte die alten Erkenntnisse unwirksam machen, do dass diese dann zur Lüge werden oder zum Irrtum.

    Aber genau so machen es ja heute viele STA.
    Sie versuchen zu erklären, dass das Glaubensfundament der früheren STA falsch gebaut worden sei und auf Irrtümern und menschlichen Traditionen beruhen würden (oder fehlender Erkenntnis?), berufen sich aber gleichzeitig auf die Gründung der Organisation 1863. Wie passt das zusammen?

    Wenn unsere Adventpioniere die Wahrheit, wie sie diese sie damals erkannt und verstanden haben formuliert haben, obwohl sie keine Erkenntnis aus der Schrift dazu gehabt hätten, dann wäre das doch menschliche Tradition und menschliche Erfindung gewesen, oder nicht? Die vielen biblischen Begründungen, die sie für ihre Standpunkte hatten, die waren dann doch eigentlich nur fanatische Verblendung, oder?

    Aber waren sie das wirklich? Haben sie damals nicht gerade die lange vergessenen und unterdrückten Wahrheiten wieder ans Licht gebracht?

    Im Anhang noch einmal der Vergleich der 28 Glaubenspunkte damals und heute. Da sind doch Widersprüche, die sich gegenseitig ausschließen. Wie kann das beides Wahrheit sein?


    Ich sehe nur, dass man dir vergeblich zu erklären versucht hat, wie das zu verstehen ist. Denn du wiederholst deine Argumente erneut, auf sie wurde schon die Antwort gegeben.

    Du fragst, ob die Pioniere damals alle Wahrheiten ans Licht gebracht haben? Ich kann dir hierzu sagen: es ist sehr möglich, dass sie damals viele falsche Lehren als Wahrheit akzeptiert haben. Wie willst du diesem widersprechen? Welchen Sinn macht der Vergleich von Glaubenspunkten von damals und von heute? Wieso gehst du davon aus, dass alle Glaubenspunkte damals richtig sein müssen?

    Es ist richtig, dass neue richtige Erkenntnisse den alten richtigen Erkenntnissen nicht widersprechen können. Aber warum meinst du, dass alle Erkenntnisse, die Pioniere gemacht haben, wirklich der Wahrheit entsprachen? Vielleicht wurde eine oder andere Lehre als richtige Erkenntnis angenommen, aber diese könnte doch falsch sein? Wie willst du das beurteilen?

    Zitat

    Sie versuchen zu erklären, dass das Glaubensfundament der früheren STA falsch gebaut worden sei und auf Irrtümern und menschlichen Traditionen beruhen würden (oder fehlender Erkenntnis?), berufen sich aber gleichzeitig auf die Gründung der Organisation 1863. Wie passt das zusammen?

    Man sagt nicht, dass die früheren STA's auf Irrtümern und menschlichen Traditionen gebaut worden sind, sondern dass sie die Irrtümer enthalten könnten bzw. enthalten hatten - nach heutigem Erkenntnisstand. Dir wurde ja schon mehrmals der Sinn der fortschreitenden Erkenntnis erklärt. Warum meinst du, dass genau mit dem Jahr 1863 die STA keine Irrtümmer mehr hatten? Aus welchen Erkenntnissen kommst du auf diese Schlussfolgerung? William Miller meinte Anfang der 40-ger Jahre, wo er die bevorstehende Wiederkunft Jesu erwartete, wahrscheinlich auch, dass sie damals eine völlige Erkenntnis über Gott hatten. Aber sie haben damals weder den Sabbat gehalten, noch die Speisegebote. Und die Prophetie - wie sie damals buchstäblich gepredigt wurde - zeigte sich als unwahr. Warum bist du der Meinung, dass mit dem Jahr 1863 oder 1874 die Pioniere zu der fehlerfreien Erkenntnis gekommen sind und somit keine Irrtümmer mehr hatten? Wer oder was gibt dir diese Zuversicht?

  • Irgendwo im NT steht, dass die Juden Land und Meer durch ziehen, um einen Judengenossen zu finden. (ich finde den Text jetzt nicht)
    Zur Zeit der Apostel und auch schon einige Zeit davor, waren Teile der Juden auch sehr missionseifrig. Hinzu kam, so berichten antike Quellen, dass der hohe moralische Stand der Juden für manche Heiden sehr anziehend wirkte.

    Durch die Umwälzungen des Orientes seit der Zeit Nebukadnezars entstanden dann auch in vielen Gebieten Babylons, Persiens, Ägyptens und im Mittelmeer-Raum eine ganze Reihe von jüdischen Gemeinden.

    Die Einsetzung Israels in Kanaan durch Gott verstehe ich so: Im Altertum galt ein Fremdling sehr, sehr wenig. Er hatte kaum Rechte. In den 10 Geboten wird er deshalb besonders unter Gottes Schutz gestellt. Deswegen war eine Mission im Sinne der Apostel früher fast unmöglich

    Das änderte sich aber mit der Etablierung des römischen Weltreiches mit einheitlicher Staatsgewalt, Rechtsprechung, Sprache, befestigten "Autobahnen" (die römischen Heerstraßen) im ganzen römischen Reich usw.

    Deswegen hatte Gott Israel genau in den Mittelpunkt der damaligen Welt gesetzt. Die Haupt-Handelswege verliefen durch Israel. Jeder Reisende konnte so vom geplanten "blühenden" Gottesstaat seine Eindrücke mit heim nehmen. So war es jedenfalls von Gott beabsichtigt.

    Wir alle wissen aber, dass es anders kam und Israel mit dem Ablauf der 70 Jahrwochen seinen Status als Missions Zentrale der Welt verlor. Diese Aufgabe ging jetzt an ein neu formiertes "Israel", die Gemeinde Gottes aus Juden und Heiden, über.

    Auch in diesem Sinne sehe ich eine Art von Weiterentwicklung und Weiter-Entfaltung des Reiches Gottes. Sie wurde ja von Jesus im Missionsbefehl selber an gestoßen und durch das direkte Eingreifen des Hl. Geistes vor Damaskus in die Tat um gesetzt.

    Liebe Grüße von benSalomo

  • Ich glaube, mein Lieder, Dein Problem liegt nicht an der Gemeinde, sondern in Dir, in Deinem Kopf, in Deiner Denkungsart. Für mich entsteht der Eindruck, dass Du dazu neigst, nur in schwart-weiß zu denken

    Also:
    Entweder hatten die Pioniere früher mit ihrer Erkenntnis Recht und die stammte von Gott. Dann ist unsere heutige Erkenntnis vom Teufel
    Oder:
    Die heutige Erkenntnis stimmt, und dann stammte die frühere Erkenntnis der Pioniere vom Teufel.

    Es gibt leider eine ganze Reihe von Gläubigen, die nur in der Kategorie "Entweder - Oder" denken können.Obwohl das Leben und auch der Glaube sich in ganz anderen Bahnen bewegt.

    Wenn Jacob diesen Thread eröffnet hat, um die Entwicklungen im Bereich des Glaubens auf zu zeigen, so sagst Du praktisch: Alles falsch, alles vom Teufel. Wir müssen unbedingt zurück zu den Wurzeln. Wobei offen bleibt, ob Du die Wurzeln auch richtig verstehst oder meinst, Dein Verständnis sei maßgeblich.

    Man kann ein solches Verhalten, wie Du es hier vor führst, natürlich auch anders benennen, Doch das verkneife ich mir mal vorerst.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Wenn ich mich recht erinnere, kennt das AT keine Wiederkunft Christi ( Schock !)
    Das AT weist nur auf das Erscheinen des Messias zur Erlösung der Welt hin. Noch bei Daniel werden über die Wiederkunft Jesu, so, wie wir sie erwarten, keine Angaben gemacht.

    Aber schon in den Sprüchen steht: 18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag.


    Je näher die erste Ankunft Jesu kam, desto klarer wurde das Verständnis, bis dann Jesus selbst von seiner Wiederkunft sprach.
    Die Apostel erwarteten sie zunächst sehr bald, doch allmählich wurde auch darüber das Licht heller.


    Noch heller schien es dann in der Offenbarung. Und heute, in der Endzeit, hat Gott uns wieder eine Erkenntnisquelle geschenkt in Ellen White, die das Licht kurz vor dem Ereignis noch einmal heller scheinen lässt.


    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Mich würde interessieren, was adventistische Theologie seit dem Tod unserer Pioniere und seit dem Tod von Ellen White (1915) sonst noch für entscheidende neue Erkenntnisse gewonnen haben. Die Trinitätsfrage gehört da nicht mehr dazu, denn Ellen White hat zwischen 1896 und 1898 schon deutlich von den göttlichen Trion geschrieben. Das ist also heute schon alte Wahrheit, die damals von der Adventgemeinde erst nach 1896 erkannt wurde.

    Welche anderen fortschreitende Erkenntnisse haben wir seither noch dazugewonnen, und welche anderen Irrtümer gab es nach dem Tod von Ellen White noch in adventistischer Theologie und Schriftauslegung, von denen sie selbst schrieb, dass es solche noch in den damaligen Interpretationen der Schrift auch noch bei ihr selbst gab, die sie aber noch nicht erkannte? Ich berufe mich dabei z. B. nur auf folgende Aussagen von Ellen White:


    "...und indem wir jedes Jotta (jot) und jeden Buchstaben (title), die wir als etablierte Wahrheit ansehen, näher untersuchen, indem wir die Schrift mit der Schrift vergleichen, würden wir in unserer Interpretation der Schrift Irrtümer entdecken. Christus will, daß der Erforscher seines Wortes, seinen Spaten tiefer in das Bergwerk der Wahrheit eindringen läßt. (RH, 12. July 1898)

    „Satan hat jede nur mögliche Vorsorge getroffen, dass unter uns als Volk nur ja nichts komme, was uns tadeln, zurechtweisen und ermahnen könnte, unsere Irrtümer aufzugeben.“ (ZP 354)

    „Wir sind in großer Gefahr, wenn wir uns nicht sorgfältig davor hüten, unsere Vorstellungen für unfehlbare biblische Lehren zu halten, nur weil wir schon immer so gedacht haben, und es wäre ganz falsch, alle anderen mit diesem Maß zu messen. Wir stehen tatsächlich in dieser Versuchung, und es wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte, wenn wir ihr erlägen.“ (MS 37, um 1890)

    Wir müssen vieles lernen und sehr, sehr vieles vergessen. Gott und allein der Himmel sind unfehlbar. Wer da glaubt, er brauche nie eine geschätzte Auffassung aufzugeben, oder nie seine Meinung zu ändern, der wird enttäuscht werden.
    So lange wir mit entschiedener Beharrlichkeit an unseren eigenen Vorstellungen und Meinungen festhalten, können wir nie zu der Einheit gelangen, um die Christus betete. Ich habe nie von mir behauptet unfehlbar zu sein. Gott allein ist unfehlbar. Sein Wort ist wahrhaftig, und bei IHM gibt es keinen Wechsel und keine Spur von Veränderung.” (E.G.White in 1AB. S.36 / RH 1892)


    "Menschen sollten nicht denken, daß sie bevorzugt seien, der Welt das zu geben, was sie als Wahrheit betrachten, während sie die Verkündigung alles dessen, was nicht ihrer Meinung entspricht, ablehnen. Das ist nicht ihre Aufgabe.Viele Dinge werden sich als Wahrheit erweisen, die jenen, die ihre eigene Auslegung der Schrift für unfehlbar halten, als nicht annehmbar erscheinen. Betreffs Ansichten, die einige als fehlerlos betrachtet haben, werden ganz entschiedene Änderungen vorgenommen werden müssen. " (ZP 62)

    Welche Irrtümer haben wir also seit 1892 vergessen und ausgeräumt und wo sind entschiedene Veränderungen in der Erkenntnis gemacht worden, und sehr, sehr viele neue Einsichten und Erkenntnisse gewonnen worden? Diese Frage stellte ich schon paar mal hier im Forum, bis jetzt warte ich auf konkrete Beispiele. Wäre schön, wenn wir auch dem etwas Interesse widmen.

    Armin