Huhu,
ich wollte ich mal meine Anspiele, die ich bis jetzt geschrieben habe, zeigen und würd gern mal Eure Meinungen dazu hören, falls ihr die habt.
Wichtig: Das Urheberrecht unterliegt allein mir!
Ein Weihnachtsanspiel
ZitatAlles anzeigenDas Weihnachtsgeschenk
nach einer Kurzgeschichte von O. HenryPersonen:
Erzähler
Della
Jim
Madame Sofronie
Mr. Ben Smith
Fam. Sneider – Mr., Mrs. KindDellazählt Geld
80...81...82...83...84..85...86...87... 1 Doller, 87ct .. seufzt Und morgen ist schon Weihnachten.Erzähler Das war es also. Ihr ganzes Vermögen. 1 Dollar, 87ct. Davon 60ct in Pennystücken – alles mühsam zusammengekratzt und erspart. Und morgen war Weihnachten. Nichts blieb übrig, als sich auf die kleine, schäbige Couch zu werfen und zu heulen. Das tat Della denn auch, und es beweist uns, daß sich das Leben eigentlich aus Schluchzen, Seufzen und Lächeln zusammensetzt, wobei das Seufzen unbedingt vorherrscht.
Della Weihnachten.... das Fest der Liebe, das Fest der Freude, das Fest der Geschenke. Und ich habe nichts, um Jim ein Geschenk zu kaufen. Wirkt betrübt – Blick fällt auf den Spiegel mit dem Sprung in der Wand Oh ja, das könnte es sein. Wenn wir etwas wertvolles haben, dann das. Löst ihr Haar
Erzähler Im Besitze des jungen Paares gab es zwei Dinge, in die sie ihren ganzen Stolz setzten. Das eine war Jims goldene Uhr, die vor ihm seinem Vater und seinem Großvater gehört hatte. Das andere war Dellas Haar.
Della Ich muss mich beeilen, damit ich noch rechtzeitig alles schaffe. Schnell mein Mantel, wo ist er doch h gleich? Ah, und dort ist auch der Hut. Nun schnell die paar Straßen weiter, zu Madame Sofronie.
Steht vor einem Geschäft
Madame, kaufen Sie mein Haar?Madame Sofronie Na, dann zeigen Sie mal, was sie haben. Den Hut können Sie dort ablegen!
Dellalegt den Hut ab und löst abermals ihr Haar
Madame Sofronie Oh, das ist aber eine tolle Haarpracht, darauf können Sie stolz sein! Das wird sich gut verkaufen lassen. Hm.... 20 Dollar bekommen Sie dafür.
Della In Ordnung, nur machen Sie bitte schnell. Ich muss noch ein Geschenk für meinen Jim kaufen. Sonst überleg ich es mir noch anders...
Madame Sofronieschneidet die Haarpracht ab Bei diesem tollen Haar würd' ich es mir auch zweimal überlegen, ob ich es verkaufen möchte, Miss. Es zeugt von großer Liebe, dass Sie es für ihren Jim abgeben. Lächelt Aber es wächst ja wieder nach.
Della Ja, Madame, das ist mein einziger Trost dabei. Aber für meinen Jim ist es mir das wert!
Madame Sofronie So, das wars auch schon. Schöne Festtage wünsche ich Ihnen.
Della Vielen Dank! Ihnen auch eine frohe Weihnachtszeit
in einem weiteren Laden
Was nur wäre das perfekte Geschenk für Jim? Dieser Hut vielleicht? Zeigt hoch Nein, seiner ist zwar abgetragen, aber erfüllt noch gut seinen Zweck. Oh, oder diese warmen Fäustlinge? Hält hoch Die könnte er sehr gut gebrauchen. Und was ist das da hinten? Dreht sich um Oh, Wein, ein guter Jahrgang. Ja, das würde Jim gefallen. Aber das ist so vergänglich, davon hat er nichts Dauerhaftes. Nein, Jim soll etwas bekommen, was er als Mann mit Stolz tragen kann, wovon er lange etwas hat. Was wäre das nur? Geht unschlüssig im Laden herum – kramt in einer Wühlkiste... ihr Blick fällt in ein Regal, etwas abseits, schnell geht sie darauf zu
Oh, wie wundervoll. Hält eine zarte Kette hoch Eine Platin-Uhrenkette. Die ist wie für Jim gemacht. Damit kann er endlich seine Uhr befestigen. Ich seh ja immer, wie peinlich ihm das alte Lederband ist, und wie ungern er deswegen in der Öffentlichkeit darauf schaut. Aber damit müsste ihm nichts mehr peinlich sein. Endlich käme der richtige Glanz der Uhr zum Vorschein. Ja, das ist das richtige Geschenk für Jim. Geht zum TresenMr. Ben Smith Guten Abend, Mrs. Haben Sie sich entschieden? Ah, ich sehe schon, diese Uhrenkette. Ein sehr schönes Stück, damit haben Sie eine gute Wahl getroffen, das ist echte Qualitätsware. Das macht 21 Dollar, bitte.
Della Bitteschön, 21 Dollar. Könnten Sie mir die Kette noch einwickeln?
Mr. Ben Smith Natürlich. Hier, bitte sehr und frohe Weihnachten.
Della Danke, Ihnen auch.
Eilt heim – stellt sich vor den Spiegel, versucht die kurzen Haare ansehnlich zu gestalten
Oh, was hab ich da nur angerichtet? Diese Fransen, wie ein Lausbub schau ich aus. Gar nicht mehr wie eine Dame. Aber, ach, das war mir Jim wert. Hm... naja, so muss es reichen, mehr kann ich da nicht mehr rausholen. Wenn Jim mich nicht tötet bevor er mich ein zweites Mal anschaut, so wird er sagen, ich sehe aus wie ein Chormädchen von Coney Island. Aber was konnte ich tun - oh, was konnte ich tun mit 1 Dollar und 87 Cent?
So, nun muss ich mich aber sputen, bald kommt Jim nach Hause. Schnell die Koteletts auf den Herd, das Brot schneiden, und ja, heute ist heilig abend, da wollte ich eine schöne Soße machen. So, fertig. Nun muss Jim aber auch bald heimkommen, sonst brennt es alles an. Ah ja, ich hör ihn schon, er kommt. Klar, pünktlich wie immer. Hm... wie mach ichs? Ich setz mich hier einfach auf den Tisch an der Tür, vielleicht sieht er aus den Augenwinkeln nicht gleich, dass die Haare fehlen.JimKommt rein, bleibt stehen, schaut entsetzt auf Della
Della springt vom Tisch, rennt weinend auf ihn zu Jim, Lieber schau mich nicht so an. Ich ließ mein Haar abschneiden und verkaufte es, weil ich es nicht ausgehalten hätte, ohne dir ein Geschenk zu Weihnachten zu geben. Es wird wieder nachwachsen. Du bist nicht böse, nicht wahr? Ich mußte es einfach tun. Mein Haar wächst unheimlich schnell. Sag >Fröhliche Weihnachten<, Jim, und laß uns glücklich sein. Du weißt ja gar nicht, welch schönes - wunderbar schönes Geschenk ich für dich habe."
Jim Du hast Dein Haar abgeschnitten?
Della Nein, abschneiden lassen und verkauft, an Madame Sofronie. Verkauft ist es, sag' ich dir, verkauft und fort. Heute ist doch Heiliger Abend, du. Sei lieb, es ist doch für dich. Sei lieb, ich gab es ja für dich weg. Es kann ja sein, daß die Haare auf meinem Kopf gezählt waren plötzlich ernster aber niemand könnte je meine Liebe zu dir zählen. Soll ich jetzt die Koteletts auftun, Jim?
Erzähler Nun schien Jim rasch aus seinem Trancezustand zu erwachen. Er nahm Della in seine Arme. Für zehn Sekunden wollen wir mit diskreter Genauigkeit irgendeinen belanglosen Gegenstand in entgegengesetzter Richtung eingehend betrachten. Acht Dollar in der Woche oder eine Million im Jahr - was ist der Unterschied? Ein Witzbold und ein Mathematiker würden uns beide eine falsche Antwort geben.
Jimzieht ein Päckchen aus der Tasche und wirft es auf den Tisch Du mußt dir über mich nichts Falsches vorstellen, Della. Ich glaube, da gäbe es kein Haarschneiden, Dauerwellen oder Waschen in der Welt, das mich dazu brächte, mein Frauchen weniger zu lieben. Aber wenn du das Paket da auspackst, wirst du sehen, warum ich mich zuerst eine Weile nicht erholen konnte.
Dellapackt fahrig das Päckchen aus als sie den Inhalt sieht, Oh Jim, wie schön! klagend, weinend Oh nein, nein, Jim, warum nur? Diese tollen Kämme, aber mein Haar.... ich hab doch mein Haar nicht mehr... Jim, die können wir uns doch nicht leisten, wieso hast Du so viel Geld ausgegeben, für meine Haare, die ich ja gar nicht mehr hab. Warum hab ich nur meine Haare verkauft?
Jimberuhigend Ruhig Della, ruhig. Es ist doch alles gut. Man kann die Kämme doch umtauschen. Und Deine Haare wachsen doch wieder. Ruhig Della, ruhig. Es ist doch Weihnachten, da wirst Du doch wohl nicht so trübselig sein, ruhig, alles gut, Della.
Du hast diese Kämme doch immer wieder im Schaufenster bewundert, schon seit Wochen, da musste ich sie Dir einfach schenken, es ist doch Weihnachten, Della. Komm, das wird schon wieder.Dellaruhiger, lächelnd. Ja, mein Haar wächst ja so schnell, Jim. Plötzlich Oh, oh Jim, Du hast ja noch gar nicht das Geschenk gesehen, oh, es wird wundervoll zu Dir passen, schau es Dir an, schau nur, schau, was ich für Dich gefunden habe!
Jimpackt aus – schaut verdattert auf den Inhalt
Della Ist es nicht großartig - das einzig Wahre? Ich habe danach gejagt, bis ich es fand. Du wirst jetzt jeden Tag hundertmal sehen müssen, wieviel Uhr es ist. Gib mir deine Uhr, ich muß sehen, wie die Kette daran aussieht.
Gleich gehts weiter.