Am Sabbat mit Bus, Bahn oder Taxi zur Gemeinde?

  • Oky, das kann mal vorkommen, ich habe mir das Ziel gesetzt, Freitag ist der letzte Einkaufstag und das funktioniert einfach, denn ich treffe meine Entscheidungen dem Sabbatgebot gemäß dann selber.
    Natürlich kann es vorkommen das was nicht da ist, ausnahmen gibt es immer.
    Und man wächst ganz allmählich rein und Gott verlangt sicher nicht von uns, das wir von heute auf morgen unser Leben total auf den Kopf stellen.
    Aber alles was wir geschafft haben, das wir dem Sabbat gerecht werden, so wie unsere Situation ist, da spüren wir dann Kraft und Segen.

    Ist alles ok, aber man sollte aufpassen, dass man sich nicht selbst den Sabbat derart mit Gesetzen zupflastert, dass man am Ende einen grossteil seiner Energie in die Einhaltung dieser Regeln investieren muss, das kommt für mich dann der Arbeit auch schon sehr nahe und ist alles andere als Ruhe und Erholung.

    Gruss
    DonDomi

  • [...] man sollte aufpassen, dass man sich nicht selbst den Sabbat derart mit Gesetzen zupflastert, dass man am Ende einen grossteil seiner Energie in die Einhaltung dieser Regeln investieren muss, das kommt für mich dann der Arbeit auch schon sehr nahe und ist alles andere als Ruhe und Erholung.


    Noch 'n Beispiel:
    Am Montag sollten die Tische in einem Raum der Adventgemeinde für einen bestimmten Zweck auf bestimmte Weise stehen. Ich schlug vor, es diesmal mit einem anderen Mann, der auch in der Angelegenheit engagiert ist, Samstag direkt nach dem Gottedienst zu erledigen. Die Arbeit ist eine Sache von 6 bis aller höchstens 20 Minuten. Der Gemeindeleiter und seine Frau waren dagegen, weil Sabbathgebot, nicht arbeiten, du nicht, dein Fremdling nicht, eben diese Leier. Ich hatte eine Anwandlung von religiöser Übertoleranz und habe mich bereit gefunden am Sonntag extra deswegen zu kommen, gleichermaßen der andere Helfer. Was bedeutete das konkret? Ich kam nochmals nach dem Sabbath am Sonntag zur Adventgemeinde - wie immer zu Fuß, wofür ich 20 Minuten hin und 20 Minuten zurück benötige. Der andere Mann, mit dem ich die Tische aufbaute, kommt sogar aus einem anderen Stadtteil und braucht für Bus- und Fußweg sicher etwa 30 Minuten oder mehr.

    Dazu drängt es mich ironisch zu fragen: War es nicht ein gewisser Jesus, der einmal erklärte: "Der Sabbath ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbath"?

    Optimal menschenfreundlich kommt mir so eine Gesetzlichkeit nicht vor.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Ja, Daniels: da kann ich Dir nur zustimmen.Man kann vieles überstrapazieren,das ist das moderne Pharisäertum.
    Was ist eigentlich am Sabbat mit:"glauben-einfach".Muss da nichts am Sabbat gearbeitet werden.?Oder leisteten die Priester des AT am Sabbat keine Arbeit?
    Es kommt doch darauf an,es für den HERRN zu tun.

  • Es kommt doch darauf an,es für den HERRN zu tun.


    Glaube ich auch. Hinzukommt bei der obigen Geschichte, dass die Tische für eine Lebensmittelausgabe einer Tafel aufgestellt wurden und Jesus ja auch am Sabbath geheilt hat. Die Tische mußten zwar nicht unbedingt am Sabbath aufgestellt werden; aber damals wäre das die einfachste und am wenigsten aufwendige Lösung gewesen.

    Grüße
    Daniels

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    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

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    • Offizieller Beitrag

    Ein Sabbat-Halten ist nicht die Erfüllung einer Liste festdefinierter Gebote und Verbote. So eine Liste ist gar nicht möglich. Die Juden haben es ohne Erfolg versucht. Was hier zählt, ist allein die Motivation. Die Motivation bewirkt, dass man selbst erkennt, was Gott von mir am Sabbat erwartet, und somit seinen Arbeitsplan langsam umstellt. Wie schon gesagt wurde, kann immer was dazwischen kommen, dass man entgegen dem Plan einkaufen fahren muss oder andere Dinge erledigen. Das wäre aber nicht etwas Sabbat-typisches, sondern Ausnahmefälle. Und wer den Sabbat wirklich halten will und sich die Mühe dabei gibt diesen zu halten - wie Gott es geboten hat - bei ihm werden solche Ausnahmefälle immer seltener vorkommen, sodass der Sabbat ein Tag völliger Ruhe werden kann.

    Zitat

    man sollte aufpassen, dass man sich nicht selbst den Sabbat derart mit Gesetzen zupflastert, dass man am Ende einen grossteil seiner Energie in die Einhaltung dieser Regeln investieren muss, das kommt für mich dann der Arbeit auch schon sehr nahe und ist alles andere als Ruhe und Erholung.

    Eine Energie-Investition ist nur dann notwendig, wenn man sich mit Beschäftigungen am Sabbat belastet, die man vorher bewußt geplannt hat. Sabbat soll ein Tag der Ruhe werden - wie kann man da viel Energie aufwenden? Energie für was? Ich habe schon einige Jahre mit meinen Geschwistern zusammen den Sabbat als einen Tag der Ruhe erlebt, und ich musste gar keine Energie investieren. Ruhe und Entspannung waren das Ergebnis eines vorher gewollten und geplannten Sabbat-Haltens.

    Zitat

    Am Montag sollten die Tische in einem Raum der Adventgemeinde für einen bestimmten Zweck auf bestimmte Weise stehen. Ich schlug vor, es diesmal mit einem anderen Mann, der auch in der Angelegenheit engagiert ist, Samstag direkt nach dem Gottedienst zu erledigen. Die Arbeit ist eine Sache von 6 bis aller höchstens 20 Minuten. Der Gemeindeleiter und seine Frau waren dagegen, weil Sabbathgebot, nicht arbeiten, du nicht, dein Fremdling nicht, eben diese Leier. Ich hatte eine Anwandlung von religiöser Übertoleranz und habe mich bereit gefunden am Sonntag extra deswegen zu kommen, gleichermaßen der andere Helfer. Was bedeutete das konkret? Ich kam nochmals nach dem Sabbath am Sonntag zur Adventgemeinde - wie immer zu Fuß, wofür ich 20 Minuten hin und 20 Minuten zurück benötige. Der andere Mann, mit dem ich die Tische aufbaute, kommt sogar aus einem anderen Stadtteil und braucht für Bus- und Fußweg sicher etwa 30 Minuten oder mehr.

    Dazu drängt es mich ironisch zu fragen: War es nicht ein gewisser Jesus, der einmal erklärte: "Der Sabbath ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbath"?

    Optimal menschenfreundlich kommt mir so eine Gesetzlichkeit nicht vor.

    Mmn solltest du vorher gewusst haben, wie ernst Adventisten dem Sabbat-Gebot gegenüber stehen und was sie dir auf deinen Vorschlag antworten würden. Dein Vorschag, die Arbeit am Sabbat zu erledigen, und das mit anschließender Gesetzlichkeit-Unterstellung empfinde ich als reine Provokation und unbegründete Beschuldigung. Ein Adventist versucht das Sabbatgebot eben sehr konsequent zu halten, und das aus seinem bibischen Verständnis und dem Gefühl der Treu zu Gott. In dem von dir erzählten Fall handelten die Adventisten nach ihrem Gewissen und taten damit nichts falsches. Dich hat dabei niemand gezwungen, die Arbeit am Sonntag zu machen. Um später keine unangenehme Situation zu schaffen und anschließend einem Adventisten die Gesetzlichkeit zu unterstellen, rate ich dir, in solchen Situationen lieber auf die Unterstützung zu verzichten. Wenn du aber helfen möchtest, dann tue es unter der Berücksichtigung der im Haus herrschenden Regeln.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Man kann vieles überstrapazieren,das ist das moderne Pharisäertum.
    Was ist eigentlich am Sabbat mit:"glauben-einfach".Muss da nichts am Sabbat gearbeitet werden.?Oder leisteten die Priester des AT am Sabbat keine Arbeit?
    Es kommt doch darauf an,es für den HERRN zu tun.

    Überstrapazieren ist immer relativ zu verstehen. Für jemanden ist die Mischung aus dem christlichen Glauben und dem Besuch eines porno Pubs eine alltägliche Normalität. Eine negative Äußerung darauf würde die Reaktion auslösen: "es ist pharisäerhaft zu verbieten, dies als Christ zu praktizieren". Wann beginn ein "pharizäersches" Verhalten? Mit welchen Verboten?

    Pharizäer waren deshalb schlimm, weil ihnen die Menschenliebe fehlte. Solche Werke, die auf einen anderen Tag nicht verlegt werden konnten (z.B. Menschen heilen bzw. vom Tod auferwecken), wurden am Sabbat trotzdem verboten. Genau gegenüber diesem Vorgehen der Pharizäer war Jesus immer sehr kritisch.

    Jesus sagte über Pharizäer unter anderem, dass sie Gottesgebote durch Menschengebote ersetzt haben. Aus der Sicht eines Adventisten könnte man dich ebenso als Pharizäer bezeichnen, weil du die ursprünglich gegebenen Gebote nicht hälst (gemeint das Sabbatgebot). Kein Adventist tut es aber dich als Pharizäer zu bezeichnen, deine Meinung und daraus resultierendes christliches Verhalten wird toleriert. Dann bitte ich dich, niemanden als Pharizäer zu beleidigen.

  • Mmn solltest du vorher gewusst haben, wie ernst Adventisten dem Sabbat-Gebot gegenüber stehen und was sie dir auf deinen Vorschlag antworten würden. Dein Vorschag, die Arbeit am Sabbat zu erledigen, und das mit anschließender Gesetzlichkeit-Unterstellung empfinde ich als reine Provokation und unbegründete Beschuldigung. [...]


    Ich finde Deine Feststellung, meine Bemerkung oder mein Vorschlag sei eine "reine Provokation" schlichtweg dummdreist. Es wäre damals die einfachste und praktischste Vorgehensweise gewesen´, weil ich und der andere am Sabbath sowieso in die Gemeinde kamen und nur für ein paar Minuten in den Veranstaltungsraum neben dem Foyer hätten gehen müssen, um die Angelegenheit zu erledigen. Statt einer harmlosen, lustigen Arbeitseinlage von wenigen Minuten wurde der Sonntag zerschossen, wofür wir jeweils mindestens eine Stunde Lebenzeit vergeben haben. Das kann doch nicht die Ruhe sein, die Gott und Jesus meinten! Sonst hätte der Lahme, den Jesus heilte, wirklich seine Matte liegen lassen und am nächsten Tag holen müssen.

    Wenn Adventisten den Sabbath konsequent halten wollen, dann geht nach dem Stand meiner bisherigen Einsicht darum dem Sinn des Gebots zu folgen. Wenn eine Handlungsweise den Sinn eines göttlichen Gebots geradezu konterkariert, es von den Füßen auf den Kopf stellt, dann ist das Gesetzlichkeit, ohne dass auf die Umstände und die beteiligten Menschen geachtet wird. Das kann jedem mal passieren; aber man sollte es nicht völlig dogmatisch schönreden.

    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

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    5. Mose 30, 19

  • Jacob der Suchende:
    Ich stimme Dir großteils zu.Wenn wir uns darin einig sind,dass alles,was wir (am Sabbat) tun,zur Ehre des HERRN geschieht.


    Ich habe ja niemanden konkret persönlich als Pharisäer bezeichnet.Das kann eventuell so rüberkommen,wenn ich mich ungeschickt ausdrücke.Wobei ich auch der Auffassung bin,dass in der Regel der Besuch eines porno Pubs für einen Christen nicht angebracht ist.So ähnlich auch,wie Discos zu besuchen.Ich kenne allerdings einige Christen,die dies bewusst machen.Vorher handeln sie aus,dass sie ab und zu Gelegenheit bekommen,am Mikrofon das Evangelium CHRISTI zu verkündigen.

  • Als Gott das Sabbatgebot im Paradies vorstellte, gab es noch keine Gemeinde, die man besuchen konnte.
    Es gab auch zur Zeit Moses oder Davids keine Gemeinde. Das kam alles erst später, als man begann, am Sabbat Gottesdienste ab zu halten und dafür Synagogen zu bauen. Früher blieben die Menschen einfach zu Hause und ruhten samt allen Hausbewohnern und ihrem Vieh aus.

    Die frühen Adventisten in den USA fuhren bei weiten Wegen Sabbats in der Kutsche zur Gemeinde und ließen das Tier arbeiten..

    Als ich in der Lehre war, sollte an einem Freitag eine Betondecke gegossen werden. Alles war vorbereitet, rechtzetig fertig zu werden. Am Montag hätte man dann auf der inzwischen gut angehärteten Decke weiter arbeiten können. Dann fiel die Mischmaschine aus, vier Stunden arbeitete der Elektriker, bis sie wieder lief. Und so waren wir erst um 20 Uhr fertig, also gut im Sabbat Anfang. Es war keine Sozialarbeit, sondern harte Wirtschaftsleistung. Aber Beton kann man nicht absetzen, es muss an einem Stück geschüttet werden. Ich habe am Sabbat Erwerbsarbeit geleistet und keine Gewissensbisse gehabt. Es ging einfach nicht anders. Das war ein "Schaf", das in den Brunnen gefallen war.

    Aber es gibt auch Berufe oder Firmen, die Adventisten tunlichst meiden sollten, wie Lokführer. Ich kannte einen Adventisten, der Installateur war. Weil er der einzige Installateur im Ort war, musste er auch Notdienst machen. Am Sabbat morgen standen sie alle im schwarzen Anzug fertig zur Abfahrt zum Abendmahl. Da klingelte das Telefon. Bei einem Anwohner lief das Abwasser einschl. Toilette zurück in den Keller. Da fiel das Abendmahl aus.
    Ein STA-Student, Zahnmedizin, ließ zwei mal die Abschlussprüfung sausen, weil sie am Sabbat war. Der Prof berief sich darauf, dass er anders keine Zeit habe. Gott belohnte seinen Glauben. Bein dritten Versuch fand sich ein anderer Prüfer. Wäre er nicht gefunden worden, wäre das ganze Studium wohl vergeblich gewesen.
    Meine Oma, Adventistin, hatte jüdische Nachbarn. Die richteten sich genau nach der Bibel und machten Sabbats kein Feuer. Um ihr Essen zu wärmen, kamen sie dann immer zu meiner Oma., denn kalt essen mochten sie nicht.

    Ich denke, hier gilt das Pauluswort: Ein jeder sei seines Glaubens gewiss. Und die Tische hätte ich wohl am Sabbat getragen. Das fällt nach meinem Verständnis unter "Gutes tun"

    benSalomo.

  • Um später keine unangenehme Situation zu schaffen und anschließend einem Adventisten die Gesetzlichkeit zu unterstellen, rate ich dir, in solchen Situationen lieber auf die Unterstützung zu verzichten.


    Du vermischst hier offenischtlich zwei Dinge: Das, was die Adventisten für ein göttliches Gebot halten einerseits, und das, was ich heute darüber geschrieben habe, andererseits. Meines Erachtens muss man die Frage, ob es sich um Gesetzlichkeit handelt davon trennen, wie ich persönlich dazu stehe. Du tutst aber etwas anderes, Du argumentierst - kommt mir vor - in etwa so:

    [infobox]Wenn ich die Sache nur getan hätte, wenn ich ihr vorbehaltlos und und für alle Zeiten hätte zustimmen können, dann wäre die Frage nach der Gesetzlichkeit gar nicht aufgekommen. [/infobox]
    In gewisserweise argumentierst Du damit ad personam, das heißt Du weichst von der Sachfrage, ob dieses Beispiel in die Richtung von Gesetzlichkeit geht, aus auf eine Kritik an meiner Person oder meinen von Dir vermuteten Motiven. Das ändert aber nichts an den Tatsachen.

    Ich sage, dass es mindestens sonderbar ist, wenn jemand erklärt, er wolle jemandem ein paar Minuten Arbeit an einem Samstag um den Preis ersparen, dass dieser am folgenden Sonntag mindestens die dreifache Zeit aufwenden muss. Mir kommt das etwas unvernünftig vor.

    Wenn du aber helfen möchtest, dann tue es unter der Berücksichtigung der im Haus herrschenden Regeln.


    Du hast es vielleicht nicht gemerkt, aber im Gegensatz zu allen, die sich hier zu diesem Beispiel sonst geäußert haben oder noch äußern werden, habe ich genau dies als Einziger getan. Niemand außer mir und dem einen Kollegen hat hier Rücksicht genommen und diese konkrete Arbeit erledigt. Deswegen muss ich aber nun nicht bis ans Ende meiner Tage jeden Zweifel an solchem Vorgehen verschweigen oder verdrängen.

    Für mich ist das Gesetzlichkeit: Das Gesetz um des Gesetzes willen und buchstäblich befolgen, statt seinem Sinn und seinem Zweck nach.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

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    5. Mose 30, 19

  • Die Frage ist auch, warum hätten die Tische weggestellt gehört, wenn es zum Sabbat gehört hat, zum Gottesdienst, oder Potluk dann dürfte es kein Problem gewesen sein.

    Aber eine andere Frage, wie geht ihr dann vor wenn Potluk ist, lasst ihr dann auch alles stehn und liegen, und kommt am Sonntag zum Abwaschen des Geschirrs. Das essen muß ja auch teilweise erwärmt und hergerichtet werden.

    Wir haben einige Potluk`s gehabt im freien, da wunderschönes Wetter war, wo Tische und Bänke aus dem Keller rausgetragen wurden, und wir gemeinsam zusammen saßen und das Essen eingenommen haben.
    Aber da wäre keiner auf die Idee gekommen, das dürfen wir nicht tun, weil es unter Arbeit am Sabbat fällt.

    Ja, das ist halt auch von Land zu Land verschieden.

  • Vielleicht hätte ich das Beispiel nicht bringen sollen; ich möchte hier ja niemanden öffentlich anklagen. Gleichwohl halte ich die von mir gebrachten Beispiele für fragwürdiges Verhalten von Adventisten.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • ...
    Aber es gibt auch Berufe oder Firmen, die Adventisten tunlichst meiden sollten, wie Lokführer...

    Findest Du es nicht auch merkwürdig, wenn das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel gebilligt wird, der Lokführer aber als ungeeigneter Beruf angesehen wird?

    Gruss
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Findest Du es nicht auch merkwürdig, wenn das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel gebilligt wird, der Lokführer aber als ungeeigneter Beruf angesehen wird?

    Gruss
    DonDomi

    Nein DonDomi, denn wie schon - ich denke von Dir - zitiert, der Sabbat ist für den Menschen geschaffen.

    Die tiefe Bedeutung dieses Textes liegt nicht darin als Argument zu dienen, wenn es darum geht "was darf man am Sabbat", sondern es ist die Bedeutung des Sabbats schlechthin. Gott hat den Sabbat nicht als eine Gehorsamsprüfung für den Menschen geschaffen (das war schon der Irrtum der Pharisäer), sondern um eine besondere Lebensqualität zu ermöglichen.

    Dazu gibt es eine Grundregel: Du sollst am Sabbat ruhen und Du sollst diese Ruhe allen in Deinem Hause (allen direkt von Dir Abhängigen) ermöglichen. Je besser man das leben lernt, umso grösser der Segen, den man durch den Sabbat erfährt. Letztlich gibt es dann keine starre Regeln, die man dem Anderen überstülpen könnte oder sollte, man kann nur das Eigene leben und damit eventuell ein Vorbild sein - vor allem aber das von Gott geschenkte geniessen.

    Konkret zu Deiner obigen Anfrage (und das gilt im Sinne des obigen für mich und nicht als "Regel" für STA), ich würde am Sabbat nicht in den Urlaub reisen, allerdings nicht wegen des Lokführers oder Flugzeugpiloten, sondern weil ich

    • am Sabbat den Gottesdienst besuche
    • eine Urlaubsreise (wie auch eine Geschäftsreise) nicht "ruhen" ist - d.h. ich würde auf die mir von Gott angebotene Ruhe verzichten.


    Natürlich ist damit weder Lokführer noch Pilot, noch Polizist ein Beruf den ich angestrebt hätte.

    .

  • ok

    das habe ich schon verstanden. Aber spinnen wir dieses Beispiel mal ein wenig weiter: Was ist besser die Umwelt mit Abgasen zu verpesten, weil ja sonst jemand für mich arbeiten muss, oder den Zug zu nehmen?

    Gruss
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Daniels

    Ich möchte etwas klären. Anfangs versuchte ich keine Regel aufzustellen, ob am Sabbat das Aufstellen von Tischen erlaubt ist oder nicht. Jeder Mensch muss hier rein aus seinem Gewissen handeln. Bei dem von dir genannten Fall geht es gar nicht darum, ob die genannten Adventisten mit ihrem Verbot nach dem Gebot gehandelt haben oder nicht. Ein Adventist sieht es als Übertretung des Gebots, ein anderer hätte damit kein Problem. Auch der Vorwurf der Gesetzlichkeit spielt hier gar keine Rolle, wie ich in meinem Schreiben an binich zu erklären versuchte. Gesetzlich ist immer relativ zu verstehen. Und wenn du jemandem sagst, er handle gesetzlich, erreichst du damit nichts positives. Also kann man sich solche Ausdrücke von vornerein sparen.

    Paulus ist das Thema nach den Taten aus dem Gewissen in seinen Briefen eingegangen. Der eine sah im Verzehr des Opferfleisches kein Problem, ein anderer bekam nur beim Anblick solcher Menschen ein schlechtes Gewissen. Der eine durfte den anderen deshalb aber keinesfalls der Gesetzlichkeit beschuldigen. Wenn jemand nach seinem Gewissen handelt, muss dies von einem anderen toleriert werden. In dem Fall mit den Tischen am Samstag haben die Adventisten genau aus ihrem Gewissen heraus ihre Meinung geäußert. Für sie war es wahrscheinlich höchst wichtig, nichts Arbeit-ähnliches am Sabbat in der Gemeinde geschehen zu lassen. Deine Unzufriedenheit kann ich natürlich sehr gut nachvollziehen, an deiner Stelle wäre ich genau so empört. Aber man darf deshalb nicht diesen beiden die Gesetzlichkeit unterstellen, nur weil ihre Meinung nicht der deinen passt. Sie haben dich mit deinem Vorschlag ja nicht einer möglichen Gebotsübertretung (des vierten Gebots - aus ihrer Sicht) bezichtigt. Und weil du kein Adventist bist und in einer Advent-Gemeinde deine Hilfe anbietest, muss du mit solchen Fällen wie dieses immer rechnen, sie sind quasi vorprogrammiert. Wichtig ist aber, ob man die Konfliktsituationen mit Verständnis löst.

    Ich hoffe, damit die Klarheit gebracht zu haben. Ansonsten gehe ich gerne weitere Fragen und Antworten ein.

  • @Heimo du sagst je besser es man lernt, so ist es, man kann da nur ganz langsam reinwachsen, und man macht auch mal was nicht in Ordnung ist.
    ich bin einmal beim nach Hause fahren von der Gemeinde müde gewesen und dachte mir ich vergönne mir einen Cafe, und als er mir gebracht wurde, wurde mir bewußt, das da jemand für mich arbeitet, das war ganz am Anfang.
    Aber ich wurde einmal von Gemeindegeschwistern zu Mittag eingeladen und wir machten dann noch einen Ausflug und gingen in einen gastgarten und tranken einen Cafe.
    ich fragte dann den Bruder wegen Sabbat und er sagte, das hat sich heute so ergeben.

    • Offizieller Beitrag

    ok
    das habe ich schon verstanden. Aber spinnen wir dieses Beispiel mal ein wenig weiter: Was ist besser die Umwelt mit Abgasen zu verpesten, weil ja sonst jemand für mich arbeiten muss, oder den Zug zu nehmen?
    Gruss
    DonDomi

    Ich kann zu Fuss in die Gemeinde gehen und benutze praktisch nie öffentliche Verkehrsmittel, ausser dem Flugzeug.

    Kann Dir daher dazu wenig sagen, jedenfalls aus meinem Leben. Generell denke ich, muss das jeder nach seinem Gewissen entscheiden...

    .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber spinnen wir dieses Beispiel mal ein wenig weiter: Was ist besser die Umwelt mit Abgasen zu verpesten, weil ja sonst jemand für mich arbeiten muss, oder den Zug zu nehmen?

    Mmn sind solcher Art Fragen immer falsch gestellt. Es geht nicht darum, feste allgemeinde, für alle Christen gültige Regeln aufzustellen mit "erlaubt" und "nicht erlaubt". Sondern jeder muss mit der richtigen Motivation an die Frage herangehen: was will Gott von mir, wie ich ihn am Sabbat verbringe? Soll ich am Sabbat in die Gemeinde? Wenn Ja, mit dem Auto oder mit dem Zug? Oder gibt es anderen Möglichkeiten? Und dann wird Gott eine Antwort geben.

    Jetzt dein Beispiel aufzugreifen. Wenn jemand die Gemeinde unter normalen Umständen zu Fuß erreichen kann, sollte er diese Möglichkeit nutzen. Wenn jemand mit dem Zug fahren kann, fahre er mit dem Zug. Wenn jemand keine dieser Möglichkeiten hat, soll er mit dem Auto ankommen. Jeder soll aber in seinem Gewissen überzeugt sein, dass er richtig handelt.

    Schliesslich sollen alle danach streben, keine Arbeit am Sabbat zu tun. Wenn es aber keine Auswahl gibt, zum Beispiel etwas auf einen anderen Tag zu verschieben, dann wird es halt am Sabbat getan.

    • Offizieller Beitrag

    @Heimo du sagst je besser es man lernt, so ist es, man kann da nur ganz langsam reinwachsen, und man macht auch mal was nicht in Ordnung ist.
    ich bin einmal beim nach Hause fahren von der Gemeinde müde gewesen und dachte mir ich vergönne mir einen Cafe, und als er mir gebracht wurde, wurde mir bewußt, das da jemand für mich arbeitet, das war ganz am Anfang.
    Aber ich wurde einmal von Gemeindegeschwistern zu Mittag eingeladen und wir machten dann noch einen Ausflug und gingen in einen gastgarten und tranken einen Cafe.
    ich fragte dann den Bruder wegen Sabbat und er sagte, das hat sich heute so ergeben.

    Ich kann nur wiederholen für mich ist das eine Sache des persönlichen Gewissens.

    Ich persönlich verstehe die Aussage Gottes hinsichtlich dessen, der in meinem Haus wohnt, nicht so, dass dies ein Grund wäre jedenfalls nicht in eine Café zu gehen. Was mich eher abhalten würde ist der Rauch und die Musik dort. Es ist meist keine Atmosphäre zum "Sabbat-Ruhen". Aber wenn dort das Umfeld passt...