Das Haschen nach neuer Erkenntnis

  • Hallo

    habe mir heute und die letzte Zeit die Frage gestellt wie wichtig es ist nach immer neuerer und noch neuerer Erkenntnis zu suchen.
    Wie wichtig ist es für euch nach neuem zu suchen?
    Läuft man nicht Gefahr das Bewährte irgendwie in den Hintergrund geraten zu lassen wenn man immer nur nach neuem sucht?

    Mir ist es nur aufgefallen als ein gewisses Thema hier seit Wochen aktuell war, viel mir auf dass alles und jeder im Prinzip von dieser Thematik gefangen genommen wurde und andere Themen komplett nichtmehr aufgekommen sind.

    Ich will hier nicht das Suchen nach Neuem schlecht darstellen denn es ist eins der wichtigsten Dinge die wir im Bibelstudium bekommen und erreichen können aber wie steht ihr dazu wie wichtig ist hier ein gesundes Gleichgewicht?

    Wie gewichtet ihr es für euch?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Wo such ich die neuen Erkenntnisse , bei mir selber und zwar das ich erkenne zB. durch eine Situation in der ich gestellt bin, warum die so ist, da hab ich zwei Möglichkeiten, ich schiebe alles dem Nächsten zu mit dem ich konfrontiert bin, oder ich such neue Erkenntnisse bei mir selber, was ist mein Anteil daran.
    Dann kann ich auch auf den nächsten zugehen und sagen eigentlich bin ich sauer, auf dich und auf mich, weil ich mich auf das eingelassen habe.......

    Ich hatte heute solch eine Situation, aber gehe ich zu Christus dann schenkt er mir immer neue Erkenntnisse, den er kennt mich und er weiß besser Bescheid über mich, als ich selber über mich.

    • Offizieller Beitrag

    Ich stelle mir bei diesen Themen die Frage wie oft es in der Geschichte der Bibel und in der Geschichte des Volkes Gottes so war, dass eine neue Wahrheit eine alte Wahrheit komplett verdrängt hat? Und an diesem Maßstab messe ich neue Erkenntnis. Ist diese neue Erkenntnis etwas, das mein bisheriges Glaubensgebäude zum Einstürzen bringt? Wenn dem so ist, dann bin ich sehr skeptisch und verwerfe die neue Erkenntnis recht schnell. Und ich spreche hier nicht von Kleinigkeiten, Wissensfragen, sondern wirklich von Fundamenten meines Glaubens. Als Beispiel: Erlösung, Gebote, Prophetie, Gottesbild, ...

    Bei kleineren Dingen bin ich gern bereit zu diskutieren, aber bei Grundsatzfragen weiß ich einfach was Sache ist. Und das soll nicht überheblich wirken, da ich es für mich selbst so verstehe und nicht anderen das Denken verbieten will.

    Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte dazu ein Zitat von Sr. White bringen:

    Zitat von Counsels to Writers and Editors, p. 37.


    “We have many lessons to learn, and many, many to unlearn. God and heaven alone are infallible. Those who think that they will never have to give up a cherished view, never have occasion to change an opinion, will be disappointed. As long as we hold to our own ideas and opinions with determined persistency, we cannot have the unity for which Christ prayed.”

    Leider habe ich es nur in Englisch. Meine freie Übertragung:
    "Wir müssen Vieles lernen und mehr noch aufgeben. Gott im Himmel ist alleine unfehlbar. Die, die denken sie müssten nie eine geschätze Ansicht aufgeben, sie müssten nie eine Meinung ändern, werden enttäuscht sein. Solange wir an unseren eigenen Ideen und Überzeugungen mit bestimmter Hartnäckigkeit festhalten, werden wir die Einheit, für die Christus gebetet hat nicht erreichen."

    Im Gegensatz zu den Adventisten, die Sr. White heute zu einer unfehlbaren Quelle nicht modifizierbarer Doktrinen machen, war sie sich bewußt, dass eine lebendige Gemeinde stets nach neuer und wachsender Erkenntnis suchen muss. Das hat sie auch praktiziert, und wo es notwendig war ihre eigenen vorher geäusserten Positionen aufgegeben bzw. geändert.

    Also brauchen wir neue Erkenntnis? Ja - sollten wir das so subtil negativ bezeichnen "haschen" - weiss nicht....

  • Ja, wir brauchen neue Erkenntnisse, die aber immer Hand in Hand gehen, einmal in uns und dann wieder von außen, Gotteswort hat Inhalt und hat Tiefe, der Geist Gottes schenkt uns die tieferen Erkenntnisse. Eine Gemeinde die nur am Wort hängen bleibt, wird stagnieren und mit ihr auch die Gemeindemitglieder. Und wenn die Gemeindeglieder keine neuen Erkenntnisse haben, dann ist nur mehr ein dahin vegetieren bzw. alles nur mehr Wiederholung und wird zur Tradition.
    Sie wird starr und unbeweglich und der Geist Gottes kann nicht mehr durch sie wirken.
    Gott ist ein lebendiger Gott, er möchte auch das wir sein Wort in uns bewegen und nicht zu allen JA und Amen sagen.
    Er möchte das wir aus seinen Wort und aus ihm heraus wachsen, reifen und uns weiter entwickeln, und mündige Kinder werden an seiner Hand.

  • Baptist,

    ich möchte hier mit den Worten meines Sohnes antworten, der den Vergleich mit dem breiten und den schmalen Weg zog. Denn wir Christen laufen auch hierin Gefahr, den breiten weg zu wählen, weil uns der schmale zu gefahrvoll erscheint. Dies soll heißen: Das was die breite Masse an Christen, oder sagen wir mal viele Christen gleichermaßen als Erkenntnis akzeptieren, dies wird auch bereitwillig angenommen und adaptiert und damit zu eigen gemacht. Gleichzeitig stellt sich die Haltung ein, dass man dann auch in der Lage ist, alles was neu ist durch den Filter des alten und bewährten zu betrachten und zu behaupten, dass dies nicht sein kann, weil es im Raster eben durchfällt. Was heimo geschrieben hat in Punkto Ellen G. White ist leider nur allzu wahr. Statt sich selbst um neuer Erkenntnis zu bemühen, wird eisern an Ellen G. White festgehalten und sie immer und immer wieder von neuem gekocht.
    Dabei gibt es soviel neues zu erkennen, zu entdecken, man muss es nur wollen.

    Das mit dem schmalen Weg, auf den mein Sohn hinweist, soll letztlich soviel heißen, dass es immer weniger werden, die immer mehr erkennen werden, weil die anderen abspringen und lieber auf den breiten Weg wandern - du selbst, Baptist hast zum Beispiel in meinem thread über Jupiter die hierfür zutreffende Bemerkung gemacht: "dass es dir geradezu schwindlig werden würde ob dieser vielen Thesen" - das Problem hierbei ist, jemand, der darin zu hause ist, wie ich es bin, der empfindet dies nicht so (Ich gehe mal davon aus, dass du die Aussage weder negativ und damit auch nicht ironisch gemeint hast) - und genauso trifft dies auch auf Erkenntnisse zu, die mit der Prophetie der Bibel zu tun haben in unserer gegenwärtigen Zeit. Und es wird dann auch viele geben, die sich als Anführer auf der breiten Straße anbieten, die natürlich ganz genau wissen, dass diese Erkenntnisse auf dem schmalen Weg nicht sein können - sie sind Irrlehre und führen vom Glauben weg. Im Wahrheit ist, dass sie vom breiten Weg weg führen....

    Gruß
    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (28. Oktober 2011 um 23:02)

  • Schon allein durch das Lesen von Ellen White und der Bibel, haben wir wenn wir offen sind neue Erkenntnisse, aber wenn man sie nicht annimmt oder umsetzt ist es wie ein Haschen nach Windhauch und bleibt beim aha.

  • Schon allein durch das Lesen von Ellen White und der Bibel, haben wir wenn wir offen sind neue Erkenntnisse, aber wenn man sie nicht annimmt oder umsetzt ist es wie ein Haschen nach Windhauch und bleibt beim aha.

    Ingeli, Ellen White hatte uns nur den Weg gezeigt, gehen müssen wir ihn schon selbst. Und genau das können viele nicht; Sie lassen sich da lieber von Ellen White an die Hand nehmen und bleiben folglich in ihrem Erkenntnisstand bei dem stehen, wo Ellen White damals stand - aber eben dies wollte sie nicht.

  • Der breite Weg ist der, wo ich mit der Masse mitgehe, unerkannt bleibe und sagen kann ich bin Doch auch ein Christ.
    Der schmale Weg erfordert von jeden einzelnen mehr, einzustehen für seinen Glauben, Mut zu haben neue Wege zu gehen und trotzdem Christus treu bleiben, wenn er die Mitte ist und wir ihm nachfolgen, alles stehen lassen, dann kann der Weg sehr schmal werden, den dann ist er auch noch steinig dazu, denn viele Steine werden dann einen in den Weg gelegt.
    Und der schmale Weg bedeutet auch, die Bergpredigt Ernst zu nehmen und sie in Wort und Tat umzusetzen. Es heißt auch Christus die Treue halten und Gehorsam zu sein.
    Das heißt wenn Christus mein Herr ist, da ich ihm nachfolge, werde ich das tun, was seine Lehre ist und Christus ist das Gesetz in mir und verstehe was es heißt <<Christus ist das Gesetzes Ende>>
    Wir werden gegen den Strom schwimmen und erkennen der schmale Weg ist der bessere Weg. Wir werden den bösen wiederstehen, einzig in Christus ist Heil und Rettung.

    Und wir werden nicht haschen nach neuen Erkenntnissen, sondern die neuen Erkenntnisse schenkt uns der hl.Geist, man kann dann sagen, das Bewußtsein erweitert sich, Wolken lösen sich auf, wir sehen klarer, sehen mehr, wir verstehen mehr, und wir zitieren den Inhalt der Bibel bzw. die Worte sind keine Floskeln, sondern haben Kraft aus der Verwirklichung.

    Einmal editiert, zuletzt von ingeli (29. Oktober 2011 um 19:01)