Die Dreieinigkeit Gottes

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte mal hören, wie es praktisch gehen soll, wenn man eigene Erkenntnis über die andere drüberstülpt?

    Das meint, wenn man die eigene Erkenntnis, die ja jeder haben kann und soll als allgemeinen Maßstab über alle drüberstülpt und sie dann danach beurteilt. Kurz gesagt: Jeder, der nicht meiner Meinung ist, gehört angeschrien/verbal fertig gemacht/denunziert/für abgefallen erklärt/vom falschen Geist besessen/...

    Ich empfinde das auch so mit einem Prediger, der jemanden vom Abendmahl ausschließt, weil er nicht an die Dreieinigkeit glaubt. Wenn es so war! Wenn man jemanden vom Abendmahl ausschließt, dann weil er streitsüchtig ist und sich:

    Mt.5,23: Wenn du deine Opfergabe auf den Altar bringst und es fällt dir ein, dass dein Bruder etwas wider dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder. Dann komm wieder und opfere deine Gabe.

    1 Kor 11,27 Wer also unwürdig [c] dieses Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Deshalb sind unter euch viele Schwache und Kranke, und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen.



    Ich erlaube mir sicher kein Urteil über diese Situation, die Sammy erwähnt hat...weil ich nicht dabei war, aber es gibt Gründe jemanden vom Abendmahl auszuschließen...die (Nicht-)Erkenntnis über die Dreieinigkeit gehört aus meiner Sicht sicher nicht dazu.

  • bzw. was der hebräische Text hergibt

    Buber / Rosenzweig dessen Schwerpunkt ihrer Übersetzung des Alten Testament auf dem hebräischen und literarischen Wert des Urtext liegt und den Urtext sinngemäß, überlegt, genau und abwägend übersetzen, geben in ihrer 29'er - Ausgabe 1. Mose 1, 26 wie folgt wieder :

    "Gott sprach: Machen wir den Menschen in unserem Bild nach unserem Gleichnis !"

  • Ich stecke zwar gerade voll in der Renovierung , möchte jetzt aber auch nochmal meinen Senf dazu geben ;) . Ich komm jetzt nicht mit Bibelstellen, davon sind schon genug hier gepostet worden. Könnte man sich nicht dahin einigen : Gott ist Allmacht, Jesus ist seine erste Schöpfung( daher vielleicht der Spruch : Lasset uns Menschen machen als Jesus da war .. so als Idee) oder Sohn , der H.Geist die Kraft und das Wissen Gottes. Daher .. alle sind sich einig im Handeln und denken, einig heißt aber nicht unbedingt eins sein. Würde ich aber vielleicht die Trinität in einem anderen Licht sehen können. Der Geist schwebte .. das ist für mich so wie meine Gedanken sahen es zuerst . Die ist meine persönliche Erklärung und bitte nicht steinigen :laugh1: , ich fühle es mehr als das ich es studiert habe !

    Bei den Elohim, die ja dann Adam und Eva aus dem Paradies wiesen, damit den Beiden nicht auch noch in den Sinn käme, vom Baum des Lebens zu nehmen, damit sie auch noch unsterblich würden, hatten sie nun ja schon Erkenntnis von gut und böse erlangt wie sie, handelt es sich doch keineswegs um den Schöpfer-Gott, sondern um Gottessöhne. Jene liessen ja den Baum des ewigen Lebens strengstens bewachen.

    In der Offenbarung wird dann ja seltsamerweise all jenen, welche am Wort Gottes aus Christi Mund festhielten/getreulich umsetzten die Frucht des Baumes des Lebens in Aussicht gestellt. Also keine bewaffneten Bewacher mehr?

    Zudem war ja die Weisheit schon zugegen, bevor Gott die Welt gemacht hat. Und ausserdem finde ich noch wichtig, dass Jesus mal den Jüngern gesagt hat, dass wenn sie in Bedrängnis kämen, keine Bange haben sollten, was zu sagen sei, der Hl. Geist des Vaters würde ihnen dann entsprechende Sätze in den Mund legen. Wer sagt denn, dass dies auch geschah, als Jesus dann sagte, Bevor Abraham war war ich? und dergleichen. Das sind mal meine Gedanken hier.

    Ruapehu schrieb: Daher .. alle sind sich einig im Handeln und denken, einig heißt aber nicht unbedingt eins sein. Würde ich aber vielleicht die Trinität in einem anderen Licht sehen können.

    Ja, eines Sinnes sein können mehrer Personen, also sich einig sein, über eine Begebenheit. Wie beispielsweise, sich bezüglich wahrem Gott in der Bibel einzig an Jesus Christus Darstellung zu orientieren statt sich von einem Tertullian seine Trinitätslehre sich aufschwatzen, zu lassen, (wobei ja dann jene die das tun sich auch einig sind :shanking: )

    Jesus kam ja, um den damaligen Verlorenen Schafen des Hauses Israel ein Guter Hirte zu sein, waren sie ja verunsichert, was man nun soll, was nicht, da sich nicht alle Gesetze mit gewissen Geboten einwandfrei
    vereinbaren liessen.

  • Buber / Rosenzweig dessen Schwerpunkt ihrer Übersetzung des Alten Testament auf dem hebräisch - literarischen Wert des Urtext liegt und den Urtext überlegt, genau und abwägend übersetzen, geben in ihrer 29'er - Ausgabe 1. Mose 1,26 wie folgt wieder :
    "Gott sprach: Machen wir den Menschen in unserem Bild nach unserem Gleichnis !"

    Mir wurde gesagt, James Gabriel, es habe sich um Elohim gehandelt bei diesen und nachfolgenden Texten wo einer zu solchen in seiner Nähe sich befindend gesprochen hat. ) Und es ist ja sowieso seltsam, dass wenn Jesus sagte: Ihr sollt vollkommen sein, wie der Vater im Himmel vollkommen ist....dass es dann falsch gewesen sein sollte vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, was ja immens wichtig ist um den Gegensatz von GUT und BÖSE zu erkennen.

    Und da mit der Frucht vom Holz des Lebens belohnt wird, wenn man sich entsprechend verhält, dann ist ja klar, dass unsereins auch den Unterschied von gut und böse wissen sollte. Was bei stark auf die Bibel fixierte ja auch schon mal zu wünschen übrig liess. Da hat nämlich jemand in der Bibel vollkommene Narrenfreiheit, oder anders ausgedrückt (diplomatische Immunität). Also den Gott der Hebräer kann ich mir schlecht in der Rolle des Vaters Jesus vorstellen. Die waren meiner Ansicht nach, also nach intensivem Studium der Wüstengeschichte des Volkes Israel gar nicht einig. Sicher nicht was Auge um Auge, Zorn um Zorn anblangt etc. Doch das eine andere Geschichte.

    Gesegnete Grüsse, renato23

  • Woraus schliesst Du, Pfingstrosen, dass Gott und Jesus Christus erst nach Vollendung dieser Erdgeschichte wieder "verschmelzen" sollen? Wichtig war es Gott und Jesus doch , dass die Menschen, die Jesus zuhörten, ihm glaubten und sich so mit Gott verschmelzen, also dank dem unermüdlichen, lebensbedrohlichen Einsatz von Jesus eine geistliche Einheit bilden, EINS werden mit dem Vater, wie Jesus eins war mit ihm.

    Eigentlich habe ich an das Bild in Hesekiel gedacht und dass "Gott ist einer" für mich darstellen kann. Ich überlege eben und versuche die verschiedenen Bibeltexte zusammen zu bringen.
    Mein Gedankengang hatte jetzt nicht mit der Verschmelzung und Versöhnung "wir in Jesus im Vater" zu tun gehabt.....
    sondern mit so einem Text z.B.

    Offb 21,3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Leider ist es Tatsache, dass der hebräische Grundtext, welcher peinlichst genau überliefert wurde, für antitrinitarische, monotheistische oder duotheistische Theologien keinerlei Grundlage abgibt. Daher muss auch die rabbinische-jüdische Lehre seit dem babylonischen Exil als antimosaisch-monotheistisch gesehen werden. So musste auch Jesus mit jener Lehre in Konflikt geraten.

    Die "Philosophien", vor denen die Apostel, bes. Paulus und Johannes warnten, gehen auch in die genannten Richtungen. Sowohl Arius als auch Athanasius waren von Philosophie beeinflusst. Beide müssen als antichristlich gelten.

    Im 19. Jahrhundert kamen diese Ideen übers Freimaurertum zu Adventisten und "Zeugen Jehovahs". E. White reformierte ihre frühen Ansichten nach 1860 "zurück" zu den Aposteln.

  • Aber ich kenne keine einzige Übersetzung, die mit "lass uns Menschen machen" übersetzt. Haben sich alle Übersetzer gegen die Antitrinitarier verschworen?
    Es wäre für mich schon interessant, ob und wie hier die Übersetzer argumentieren bzw. was der hebräische Text hergibt.

    Bei der Suche nach dem Text wo die Elohim sagen, der Mensch ist nun wie unsereiner und weiss was gut und böse ist, Tricky, da stiess ich auf eine interessante Aussage eines[quelle]Martin Becker - 2011 - ‎Self-HelpMose 3,22–24) „Adam ist geworden wie unsereiner.“ Das ist sehr bedeutungsvoll. Der Baum der Erkenntnis machte den Menschen zu einem göttlichen Wesen. Der Baum des Lebens wird anfangs aber nur nebenbei erwähnt und ist nicht weniger bedeutungsvoll, da er den Menschen unsterblich machen würde.[/quelle]

    Ist mir früher überhaupt nie auf diese Weise aufgefallen. Gott, also den Jesus Vater im Himmel nannte, will ja, dass man nurmehr das Gute tut, Da muss man ja schon auch wissen, was es damit auf sich hat und was man lassen, allenfalls sich davon trennen sollte, was der allfälligen Verbindung mit Gott im Wege stehen könnte.

    Gesegnete Grüsse renato23

    EIN Gott würde sagen, nun ist der Mensch/Adam WIE ICH geworden. So wie EIN Gott sagen würde, ICH werde Menschen erschaffen.

  • Mir wurde gesagt, James Gabriel, es habe sich um Elohim gehandelt bei diesen und nachfolgenden Texten wo einer zu solchen in seiner Nähe sich befindend gesprochen hat.

    Hallo renato,

    ich habe keine Ahnung zu "wem" Gott gesprochen hat, da der Text keinerlei Hinweise hergibt, zu wem Gott da gesprochen haben könnte. Persönlich bringe ich den Vers weder mit "Trinität" noch mit "Anti - Trinität" in Verbindung. Mit meinem Post ging es mir mehr um den sachlichen Fakt wie dieser Text möglichst nah am Hebräischen in's Deutsche übersetzt wurde.

    Liebe Grüße

  • Eigentlich habe ich an das Bild in Hesekiel gedacht und dass "Gott ist einer" für mich darstellen kann. Ich überlege eben und versuche die verschiedenen Bibeltexte zusammen zu bringen.Mein Gedankengang hatte jetzt nicht mit der Verschmelzung und Versöhnung "wir in Jesus im Vater" zu tun gehabt.....
    sondern mit so einem Text z.B.

    Offb 21,3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;

    Seltsam finde ich das mit der Hütte in der Offenbarung 21.3. Gott, also so wie ihn zumindest Jesus auf Erden, absolut glaubwürdig repräsentierte ist ja Geist und braucht keine Hütte. Die Stimme Gottes kam bei Jesus immer aus dem Himmel, wie auch der Heilige Geist, also die geistliche Verbindung zwischen dem ALL-EINIGEN Schöpfer und seinem geistlich erstgezeugten Sohn unter vielen Nachkömmlingen.

  • Hallo renato,
    ich habe keine Ahnung zu "wem" Gott gesprochen hat, da der Text keinerlei Hinweise hergibt, zu wem Gott da gesprochen haben könnte. Persönlich bringe ich den Vers weder mit "Trinität" noch mit "Anti - Trinität" in Verbindung. Mit meinem Post ging es mir mehr um den sachlichen Fakt wie dieser Text möglichst nah am Hebräischen in's Deutsche übersetzt wurde.

    Liebe Grüße

    Hallo James Gabriel, ich sehe hier auch kein pro oder contra Trinität. Aber es könnte sich durchaus um Gottessöhne gehandelt haben. Denn Gott, also der Schöpfer von Himmel und Erde, ist ja wohl absolut interessiert daran, dass Menschen das Richtige tun. Und dies bedingt, die Erkenntnis von Gut und Böse, findest Du nicht?

    Gesegnete Grüsse

  • Seltsam finde ich das mit der Hütte in der Offenbarung 21.3. Gott, also so wie ihn zumindest Jesus auf Erden, absolut glaubwürdig repräsentierte ist ja Geist und braucht keine Hütte. Die Stimme Gottes kam bei Jesus immer aus dem Himmel, wie auch der Heilige Geist, also die geistliche Verbindung zwischen dem ALL-EINIGEN Schöpfer und seinem geistlich erstgezeugten Sohn unter vielen Nachkömmlingen.

    Vielleicht ist ja Jesus des Vaters "Hütte", wenn du verstehst was ich meine. ich weiß das ist immer alles sehr menschlich gesprochen, aber wird nicht Zelt als symbol für unseren Leib irgendwo benutzt....

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Guten Abend!

    Zitat von Andreas

    Ein normaler Mensch kann nur für sich selber sterben.

    Psalm 49,8
    Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen; er kann Gott das Lösegeld nicht geben


    Richtig. Das liegt daran, dass ein "normaler Mensch" unvollkommen ist. So wie die Sünde (und der Tod) durch einen vollkommenen Menschen in die Welt gebracht wurde, so konnte sie auch nur durch einen anderen vollkommenen Menschen (einen zweiten Adam) wieder weggenommen werden. Deshalb ist Jesus Mensch geworden! Das bedeutet aber nicht, dass Jesus GOTT ist. Paulus stellte den vollkommenen Adam in die eine Waagschale und den vollkommenen Jesus in die andere. Von GOTT der für die Menschen stirbt sagt die heilige Schrift nichts.

    Römer 5, 17-21 (Einheitsübersetzung 2016):
    Denn ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen, so werden erst recht diejenigen, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteilwurde, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus. Wie es also durch die Übertretung eines Einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so kommt es auch durch die gerechte Tat eines Einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung, die Leben schenkt. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden. Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen, damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden, damit, wie die Sünde durch den Tod herrschte, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesus Christus, unseren Herrn.

    Und im Vers 15 schrieb Paulus:

    Römer 5, 15 (Einheitsübersetzung 2016):
    Doch anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteilgeworden.

    Da kann man schlecht behaupten, dass der Tod eines Menschen nicht ausreichend gewesen wäre. Hier steht ganz klar, dass Jesus als "Mensch" für uns starb. Das konnte er, weil er bei seiner Menschwerdung nicht der Unvollkommenheit unterworfen war.


    Zitat von HeimoW

    Wo sagt Johannes, dass der "Wahrhaftige" der einzige ist? In 1 Joh 5,20 heißt es: "Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben." Das bezieht sich eindeutig auf Jesus - zumindest in der deutschen Übersetzung (siehe Bild) (auch in der mir zugänglichen Übertragung aus dem Griechischen).


    Woran genau machst du das fest? "Dieser ist der wahrhaftige Gott" kann sich im Deutschen, wie im Griechischen genauso gut auf den zuvor erwähnten "Wahrhaftigen" beziehen. Es stimmt, im Deutschen beziehen wir einen Satzanfang mit "Dieser..." am ehesten auf den direkt zuvor erwähnten. Im Griechischen ist das keineswegs zwingend, im Deutschen gibt es da auch Spielraum. Zum Vergleich:

    2. Johannes 1, 7 (Einheitsübersetzung 2016):
    Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht den im Fleisch gekommenen Jesus Christus bekennen. Das ist der Verführer und der Antichrist.

    Die im ersten Satz zuletzt genannte Person ist Jesus. Der nächste Satz beginnt (genau wie der letzte Satz in 1. Johannes 5, 20) mit "houtos" (= dieser). Trotzdem bezieht er sich wohl kaum auf Jesus, oder ist Jesus der "Verführer und Antichrist"? Walter Bauer schreibt, dass es "zweifelhaft" ist, ob mit "theos" in 1. Johannes 5, 20 Jesus gemeint ist (Walter Bauer, Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testament, 5. Auflage (1958), Spalte 1182). Das wäre nicht so, wenn man das "houtos" (=dieser) nur auf Jesus beziehen könnte. Und wenn man es genauso gut auf den zuvor genannten Vater beziehen kann, dann macht es Sinn das auch zu tun, denn Johannes ist derjenige, welcher Jesu Worte aus Johannes 17, 3 niederschrieb. Dort verwendete er für "wahrer Gott" die gleichen Worte wie in 1. Johannes 5, 20 für "wahrhaftiger Gott", nur dass er dort noch präziser von dem "allein wahren Gott" sprach. Gemeint ist dort ganz eindeutig der Vater (siehe Vers 1). Wenn sich die Bibel tatsächlich selbst auslegt (und sich nicht widerspricht), dann dürfte klart sein, wer der "wahrhaftige Gott" in diesen beiden Textstellen ist.

    Gruß, GMacS

  • Das Zeugnis der Apostel ist klar: Jesus ist der menschgewordenen "Ewige"=ohne Anfang, ohne Ende.

    Man könnte genauso gut mit der Schere den Text zerschneiden, das ist aber keine Wort-Interpretation gemäß den Absichten der Apostel/Verfasser.

  • Aber es könnte sich durchaus um Gottessöhne gehandelt haben

    Wie Du sagst "könnte". Persönlich möchte ich diese Möglichkeit nicht ausschließen, es wäre denkbar, könnte sein. Eine genaue Aussage um "wem" es sich da gehandelt hat, kann ich für mich allerdings nicht treffen, da mir die Hinweise zu vage sind.


    Denn Gott, also der Schöpfer von Himmel und Erde, ist ja wohl absolut interessiert daran, dass Menschen das Richtige tun. Und dies bedingt, die Erkenntnis von Gut und Böse, findest Du nicht?

    Ich glaube, dass Gott an mehr interessiert ist, als "nur" an dem, dass Menschen das Richtige tun. Gott möchte eine persönliche Beziehung zu uns. Mehr als um die reine Erkenntnis um Gut und Böse liegt es mir daran, Jesus nachzufolgen und Ihm vollkommen zu vertrauen, wenn Er sagt : Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird Euch frei machen. Was hätte ich für einen Gewinn, wenn ich alle Erkenntnis hätte, aber der Liebe Jesu fern wäre ?

    Die Frage um die Wesenheit Gottes im Sinne der Trinität ist für mich keine Frage einer Heilsnotwendigkeit. Ich sehe hier im Thread verschiedene Menschen mit ganz unterschiedlichen Auffassungen. Der Eine sieht es so, der Andere sieht es so. Es ist für mich auch nicht wichtig, wie das Thema in verschiedenen Gemeinden oder Konfessionen behandelt wird. Ich möchte mich nicht an scharfen Streitereien um Lehrmeinungen beteiligen, weil mir mehr daran gelegen ist von und über Jesus zu sprechen. Teilweise erlebe ich es als schade, wenn sich Menschen wegen unterschiedlichen Ansichten / Lehrmeinungen beleidigen oder sich den Glauben absprechen - Das geschieht unter uns Christen all zu oft.

    Für mich kann ich nur sagen, dass ich es als Bereicherung erlebe, wie unterschiedlich die Menschen ihren Glauben leben. Ich sehe keine Konkurrenz (wer ist geistlicher / wer weiß es besser / wer zählt sich selbst zu einer Gemeinde der Auserwählten). Trinität erlebe ich für mich als eine Frage der Zweitrangigkeit. Unterschiede "dürfen" sein, meine Schwester oder mein Bruder können das Thema ganz anders sehen, sie können auch scharf diskutieren, es obliegt mir nicht darüber zu richten. Man muss ja nicht zwangsläufig dem Ideal der Anderen folgen, denn ich glaube, dass Gott auch die Vielfalt benutzt um jeden zu erreichen. Wer vermag da jetzt zu sagen : Diese und jene Meinung über Trinität ist überflüssig, aber diese und jene andere Meinung über Trinität ist richtiger, besser, gescheiter ? Ich empfinde es als schade, wenn sich Menschen in "Trinitarier" und "Anti - Trinitarier" kategorisieren.

    Letzen Endes kommt es doch darauf an, dass wir unseren Hirten Jesus folgen. Jesus hat uns versprochen, dass wenn wir Ihm folgen, Er uns in aller Wahrheit leiten wird - Jeden ganz individuell in seinem Tempo. Wenn ich jemanden sehe, der Gott als seinen himmlischen Papa sieht und der Jesus seinen Retter nennt, Ihm nachfolgt, der gilt mir als mein Bruder oder meine Schwester. Egal, was diese Person über Trinität denkt oder wie die Gemeinde heißt, in der diese Person "geistlich" zu hause ist. Als Christen haben wir nicht weniger Geschwister, als unser Vater im Himmel Kinder hat.

    Man stelle sich mal vor wie das für Gott sein muss, wenn Er mitbekommt, wie sich Menschen gegenseitig die göttliche Kindschaft absprechen, weil sie unterschiedliche Meinungen haben, in eine andere Gemeinde gehen oder weil nicht alle das gleiche Verständnis zu Themen wie Trinität, Ruhetag oder sonstige Themen haben. In dem Moment, wo ich zwar mich selbst als Gotteskind sehe, diese Gotteskindschaft anderen aber abspreche, obwohl sie auch an Jesus glauben, dann sage ich damit eigentlich doch nur : Gott ist nicht dein Vater und Jesus hat dich nicht erlöst. Und das nur, weil Jemand in eine andere Gemeinde geht und dementsprechend unterschiedliche Lehrmeinungen über bestimmte Dinge herrschen. Der Wille des himmlischen Vaters, besteht bis zum heutigen Tage doch darin, seinen Mitmenschen, sowie unseren himmlischen Papa und seinen Sohn zu lieben und nicht darin, über "Theoretisches" ellenlang zu streiten.

  • Leider ist es Tatsache, dass der hebräische Grundtext, welcher peinlichst genau überliefert wurde, für antitrinitarische, monotheistische oder duotheistische Theologien keinerlei Grundlage abgibt

    für was dann?
    Mit welchen Texten?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Sammy57 schrieb:
    Es ging darum, dass hier einige behaupten, dass bei der Schöpfung der Vater, der Sohn und der Heilige Geist - also 3 - beteiligt waren.

    Das sagt die Heilige Schrift doch klipp und klar in den ersten drei Versen, dass bei der Schöpfung alle drei göttlichen Personen beteiligt waren!

    Warum sagt Gott hier nicht: Lass uns Menschen machen - was für 2 Beteiligte absolut richtig wäre.

    Es steht LASST uns Menschen machen. Wer war da aus deiner Sicht noch dabei?

    Ganz klar sagt damit die Grammatik:

    • Lass uns = Ich und Du ! ====> also zwei !
    • Lasst uns = Ich und Du und Sie! ====> also drei oder mehr !

    Gott ist Allmacht, Jesus ist seine erste Schöpfung

    Nein! Da Jesus "wahrer Gott und wahrer Mensch ist" (um 200 n.Chr. bereits christliche Lehre des Irenäus von Lyon!), kann er nie und nimmer des Vaters erste Schöpfung sein, da er als Christus im Himmel genauso ewig ist, wie der Vater!

    Leider ist es Tatsache, dass der hebräische Grundtext, welcher peinlichst genau überliefert wurde, für antitrinitarische, monotheistische oder duotheistische Theologien keinerlei Grundlage abgibt. Daher muss auch die rabbinische-jüdische Lehre seit dem babylonischen Exil als antimosaisch-monotheistisch gesehen werden. So musste auch Jesus mit jener Lehre in Konflikt geraten.

    Die "Philosophien", vor denen die Apostel, bes. Paulus und Johannes warnten, gehen auch in die genannten Richtungen. Sowohl Arius als auch Athanasius waren von Philosophie beeinflusst. Beide müssen als antichristlich gelten.

    Im 19. Jahrhundert kamen diese Ideen übers Freimaurertum zu Adventisten und "Zeugen Jehovahs". E. White reformierte ihre frühen Ansichten nach 1860 "zurück" zu den Aposteln.

    Dem ersten stimme ich zu!
    Dem folgenden nicht!:
    Sowohl Arius als auch Athanasius waren von Philosophie beeinflusst. Beide müssen als antichristlich gelten.
    Wieso soll Athanasius der christliche Verteidiger der Lehre der Dreieinigkeit antichristlich gewesen sein? Nein, er war auf der richtigen Seite und gegen den antichristlichen Bischof Arius!

  • Nein! Da Jesus "wahrer Gott und wahrer Mensch ist" (um 200 n.Chr. bereits christliche Lehre des Irenäus von Lyon!), kann er nie und nimmer des Vaters erste Schöpfung sein, da er als Christus im Himmel genauso ewig ist, wie der Vater!

    Also sind Beide zeitgleich entstanden ?? Oder waren beide da ? Warum dann Vater und Sohn ??

    da ein Mensch um 200 n. Chr. eine christliche Lehre verfasste... .. wir sind nicht ohne Fehler ;)
    Manchmal glaube ich wir schieben es uns so hin wie es uns passt , bei vielen Bibelstellen soll man sie nicht wörtlich nehmen, sondern interpretieren und andere direkt beim Wort nehmen (siehe Dreieinigkeit ) , ich dachte früher das die Bibel Gottes Wort ist und ich es dann auch wörtlich nehmen darf, ihn sozusagen beim Worte nehmen, ich fand das für mich gut , Die Gebote waren ziemlich klar. Vieles hab ich nicht immer verstanden.. muß ich auch nicht, wichtig ist mir das ich versuche Jesus nachzueifern und das fällt mir schon oft schwer, ich bin halt ein sündiger Mensch ;-))

    Mein Leitspruch im Leben : Wer etwas will findet Wege.. wer nichts will Gründe :D

  • Der Plural "Elohim" zeigt deutlich, dass hier in Genesis 1 nicht der hebräische Dual "Elohajim" = Zweiheit, auch nicht Singular "El" steht.

    "Lasset uns Menschen machen" beinhaltet grammatisch und aus Sicht des Autors mindesten drei.

    Die arianische und athanasische Formulierung "Persona" und deren Anwendung auf göttliche Wesen ist nicht biblisch sondern entspricht dem heidnischen "Pantheon". Diese "Vermenschlichung" des biblischen "Elohim"-Begriffes rief die Gegenreaktion Mohammeds hervor:

    Gott hat keine "Gesellen" --- strenger Monotheismus (Platonismus), wie wir ihn bei Mose nicht finden.

    Allen antichristlichen Glaubensrichtungen ist eine Geringschätzung Moses und der "Jhwh-Offenbarung" zu eigen.

    Jesus von Nazareth ist der legitime Nachfolger und Erfüller der mosaischen Offenbarungen.