Nicht umsonst hat Jesus den Kleinglauben bemängelt...
Das "Problem" ist doch sehr simpel, Bogi (Ich weiß, es nervt, dass man ständig nur vom "Problem" redet, aber so ist es nunmal):
man hat Gott dogmatisch festgelegt; die Trinität ist ein kirchliches Dogma.
Daran stören sich dann Leute und ich kann das verstehen. Man ist, wie so oft in der Religion, hingegangen und hat Dinge festgelegt (hier sogar das Wesen Gottes) und hat gesagt: "So muss das gedacht werden! Alles andere ist Häresie!"
Das Resultat sind dann verworrene Gedankengänge und Theorien. Das Dogma erschafft seinen Widerspruch.
Gott ist nicht drei, er ist auch nicht zwei oder fünf oder zehn, sondern er ist Eintracht, Harmonie und Geist. Geist hat keine Grenze! Wir empfinden Begrenzung, weil wir unter endlichen Gestalten gebunden sind.
Nun tritt er in Erscheinung: als Schöpfer, der aus der Natur heraus erkannt werden kann; als Mensch und als Geist in uns.
Fassbar wird uns nur der Mensch. Der Sohn ist die Verbindung von Gott und Mensch. Er stirbt den alten Menschen und zeigt, dass es für den, der aus Gott ist, diese endliche Natur gar nicht gibt, sondern sie überwunden ist.
Das aber muss man erkennen. Das ist der Geist. Erkennen ist nicht "theoretisch wissen". Erkennen ist auch nicht "ich glaube, weil Mama und Papa das auch glauben und weil wir das immerschon so geglaubt haben" oder "ich glaube, weil es mir die angenehmste Idee ist".
Und nicht nur wir erkennen im Sohn Gott, sondern Gott erkennt den Menschen auch.
Wir reden immer davon, dass Gott das für uns getan habe. Das ist richtig, aber für uns hätte er auch vom Sinai eine Art Freispruch oder Gnadenregister auflisten können und wäre hinter dem Feuer geblieben.
Er wird aber Mensch und fühlt alles, wessen wir unterworfen sind.
Das machte er doch nicht, weil es ein Erlösungskonzept ist, sondern weil er fühlen wollte.
Es war für Gott auch "das erste Mal". Allwissen ist keine Erfahrung. Er hat aber als Mensch eine Erfahrung gemacht. Das ist ein Unterschied!
Ferne, mächtige und unnahbare Götter gibt es viele.
Man hat aber keinen Erkenntnisweg beschritten in der Kirche, sondern hat Lehrsätze festgenagelt mitsamt dem ganzen Hokuspokus und den Geister- und Dämonenwelten, und hat Menschen darauf verpflichtet, da man sie ansonsten hinrichten würde.
So ist man in den üblichen Formen geblieben: "Du hälst dich an die Sätze, sonst bist du ein Frevler und dein Leben eigentlich unwert und wir haben Recht, den Gottlosen zu töten (mit Worten oder Taten)!"
Ganz klassisches, primitives Konzept, das bis heute sichtbar ist.