Erziehung: Wie bringt ihr euren Kindern bei was Fleisch essen bedeutet?

  • Ich möchte jetzt garnicht groß wieder Fleisch gegen Vegis aufzubringen sondern nur für mich ein paar Tips suchen.

    Ich selbst bin Vegi aber ich möchte meine Kinder dazu erziehen dass sie bewusst essen und sich genau Gedanken darüber machen woher das Essen kommt was sie im Moment essen.

    Ich selbst bin auf einem Bauernhof groß geworden und von daher war mir bewusst woher Fleisch kommt. Mit 10 habe ich auch eine Hofschlachtung selbst von A bis Z gesehen (Jungrind).

    Wie sensibilisiere ich meine Kinder zum Punkto essen am besten.Wie bzw. wieviel kann ich ihnen mit 6 Jahren schon zeigen?Was denkt ihr?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag

    So richtig viele Tipps kann ich dir nicht geben. Ich finde es nur enorm wichtig, dass ganz egal was man isst, man sich Gedanken machen sollte, woher das kommt, was ich da in den Mund nehme. Und sei es eben beim Fleisch, dass man sich bewußt macht, dass da was sterben muss, damit ich was zwischen die Zähne bekomme. Genauso ist es aber mit Gemüse oder irgendwelchem exotischem Obst. Dass das nicht beim Supermarkt im Hinterhof wächst, sondern eben vielleicht als total unreifes Zeugs geerntet wird und dann bei uns als Delikatesse verkauft wird. Oder reif geerntete Mangos, die mit dem Flugzeug von Thailand kommen. Super lecker, aber der Verschmutzungsfußabdruck, da will's einem wieder nicht so recht schmecken.

    Ich denke auch, dass es nicht gut ist zu viel zu schockieren, denn sonst wollen die Kinder am Ende gar nichts mehr essen, aber die Wertigkeit von Nahrungsmitteln, die uns zur Verfügung stehen, die sollte den Kindern irgendwie beigebracht werden. Ich weiß auch nicht wie, außer durch Verzicht ... und einfach mal ein paar Tage nichts geben, nur damit sie checken, dass das nicht selbstverständlich ist, das geht ja auch schwer.

    Warst du eigentlich nach der selbst miterlebten Schlachtung dann Vegetarierer? Hat dich das geprägt?

    Wicht wäre vielleicht auch, wenn die Möglichkeit besteht, dass man den Kindern die Gelegenheit gibt selbst was anzupflanzen. Zu sehen und zu verantworten wie etwas wächst, das ist sicher nicht schlecht. Ich konnte das bei uns im Garten machen, ich hatte mein eigenes Beet. Hat mir sehr gefallen da das anzubauen, was ich wollte.

  • klasse Idee mit dem eigenen Beet. Das werde ich nächstes Jahr für meine Kinder auch anlegen dass sie ihr eigenes Gemüse (Kartoffel,Karotten oder so) selbst anbauen dürfen.Gottseidank hab ich genug Platz hier am Land.

    Nein ich wurde durch das Erlebnis kein Vegetarier,ich habe nur das Fleisch von dieser Kuh nicht essen wollen. Ich habe dann mehr Wert auf Schweinefleisch gelegt(damals). Meine Erkenntnis zum Vegetarismus habe ich erst vor 3 Jahren erlangt.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Baptist:

    Ich denke, es würde auch im Sinne der Aufklärung von Kindern nicht schaden, wenn man mit ihnen mal einen Ausflug in den Schlachthof einer Fleischhauerei macht, damit sie die Produktion von Fleisch besser erfassen können und dann auch die "Tierleichen" am Teller besser zuordnen können und verstehen, dass es sich bei einem Fleischstück um den Teil eines toten Tieres handelt!

    Die meisten Vegetarier haben mir auf die Frage, warum sie kein Fleisch mehr verzehren, als Antwort gegeben, dass ihnen die Tiere Leid tun würden und das alles so schrecklich ist, wenn man Tiere einfach als Speise zubereitet.

    Ansonsten einfach gute Speisen mit Salat, Gemüse, Obst und Getreide zubereiten, damit sie vorrangig daran Gefallen finden ... und natürlich selbst anpflanzen, was ja Tricky schon vorgeschlagen hat.

    Erwachsene frage ich des Öfteren, ob sie einenHunger bekommen, wenn sie eine Kuh, ein Huhn ein Schaf etc. irgendwo laufen sehen, oder wenn sie beim Fleischer stehen und die toten "Tierleichen" in der Vitrine betrachten, ob ihr Verlangen nach Speise sich dann überdimensional steigert und sie sofort zubeissen möchten!? :)

    Gruß Suchender.

    • Offizieller Beitrag

    Suchender

    Zitat

    Ich denke, es würde auch im Sinne der Aufklärung von Kindern nicht schaden, wenn man mit ihnen mal einen Ausflug in den Schlachthof einer Fleischhauerei macht, damit sie die Produktion von Fleisch besser erfassen können und dann auch die "Tierleichen" am Teller besser zuordnen können und verstehen, dass es sich bei einem Fleischstück um den Teil eines toten Tieres handelt!

    Ich finde die Kinder von Baptist noch viel zu klein, um die Schlachthöfe oder eine Schlachtung eines Tieres mitzuerleben. Das ist nämlich kein angenehmes Erlebnis. Viel schlimmer, die Kinder würden für sich nicht primär die Frage nach dem Fleischkonsum beantwortet bekommen, sondern könnten bei der Ansicht der Schlachhöfe, dort herrschenden Tierleides und der mit Blut beschmutzten Böden etc. psychische Probleme bekommen. Kinder dürfen sowas nämlich nicht sehen.

  • Ich finde die Kinder von Baptist noch viel zu klein, um die Schlachthöfe oder eine Schlachtung eines Tieres mitzuerleben. Das ist nämlich kein angenehmes Erlebnis. Viel schlimmer, die Kinder würden für sich nicht primär die Frage nach dem Fleischkonsum beantwortet bekommen, sondern könnten bei der Ansicht der Schlachhöfe, dort herrschenden Tierleides und der mit Blut beschmutzten Böden etc. psychische Probleme bekommen. Kinder dürfen sowas nämlich nicht sehen.

    Da stimme ich dir absolut zu. Die Kinder werden nicht nur psychisch total unter Druck kommen, sondern mitunter auch das Vertrauen zu den Erwachsenen verlieren.

    Das Geschrei der armen Tiere, die Brutaliät, mit der Vieh leider immer noch behandelt wird (von der Geburt bist zur Schlachtung) ist leider Realität, aber einem Kleinkind nicht zumutbar. Da wird auch einem nicht abgestumpften Erwachsenen schlecht.

    In dem Alter würde ich die Kinder einfach mal mit der Speise versorgen, die ich für Gut und Richtig halte. Fleisch muss es ja gar nicht geben. Ein Kind, welches Fleisch nicht kennt, wird es auch nicht missen.

    Und auf der anderen Seiten kann man das Herstellen von guten, gesunden Speisen sehr interessant, kreativ und kindgerecht gestalten. Die Idee von Tricky mit dem Gemüsegarten finde ich sehr gut.
    Die Kinder einfach vom Werden bis zum Verzehr der "Frucht" aktiv teilhaben lassen. Und dem Alter angepasst immer ein bisschen vertiefen oder erweitern.

    ***

  • Vielleicht kannst du ein Haustier eintun, Katze, Hund oder Hasen, das sie einen Bezug zu Tieren bekommen, das das Lebewesen sind, die auch gerne leben, und das wird sich dann schon weiterentwickeln, das man darüber redet, was wäre wenn wir dieses liebe Tier jetzt schlachten und essen würden,
    Und das kann man dann erweitern auf eine Kuh, Pute...... woher kommt das Schnitzel, was muß da für mich, für das Schnitzel sterben, eben eine Kuh.

    Und was ganz wichtig ist, selber Vorbild sein und sagen, ich essen kein Fleisch weil mir die Tiere leid tun.......oder.....,weil.....

    Einmal editiert, zuletzt von ingeli (15. Oktober 2011 um 15:20)

    • Offizieller Beitrag

    Was "bedeutet" Fleisch essen?

    Wir haben unsere Kinder ganz normal ernährt - natürlich ohne "unreine" Tiere.

    Einfach nach dem Wort Jesu:

    Zitat

    Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann?
    Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch ... Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.


    Als unsere Tochter einmal eine (geschlachtete) Ente samt Kopf gesehen hat, hat sie eine kurze Zeit kein Fleisch gegessen. Das haben wir zugelassen, obwohl sonst alles gegessen werden musste. Irgendwann wollte sie wieder Fleisch und hat es auch wieder bekommen.

  • Jetzt mal völlig unabhängig von Fleisch vs. Vegetarisch: Kinder lernen mehr von unserem Verhalten als von unserem Reden. Wer Kinder zu bewusstem Essen hinführen will sollte natürlich selbst Vorbild sein und das was er verkündet auch vorleben.

    Das mit dem Schlachthof halte ich erstens für viel zu früh und zweitens hätte es, da gehe ich jede Wette, wenn sie altersmäßig dazu in der Lage wären das sich anzusehen, die gleiche Wirkung auf sie wie bei uns damals die Horrorfilme übers Rauchen (mit Krebsopfern, Raucherbeinen etc.) bei uns. Grusical, das aber keine längere Wirkung hat (angefangen zu rauchen haben die meisten dann doch...).