• Offizieller Beitrag

    Hallo liebe Freunde.

    An dieser Stelle möchte ich über das Thema Versöhnung sprechen. Was versteht ihr darunter? Hat die Versöhnung Grenzen? Welche Konsequenzen hat die Versöhnung? Verlangt die Versöhnung das Aufgeben des eigenen Stolzes? Bewirkt die Versöhnung, dass man aufeinander geht und das Streitthema klärt, oder ist das Zurückziehen mit einer beleidigten Miene die beste Wahl? Ergibt sich die gegenteilige Reaktion aus dem eigenen Stolz?

    Was lesen wir in der Bibel, wie man sich versöhnt hat oder sich zu versöhnen versucht hat? Wie handelte in diesem Fall insbesondere der Unschuldige? Ist die Vergebung in sich selbst ausreichend? Oder ist hier die aktive Tat - z.B. ein Gespräch - notwendig?


    Mt 5.24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar.

    Mt 6.15 wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Danke Jacob für dieses Thema,
    es ist nämlich meiner Meinung nach das wahrscheinlich größte Ziel der Bibel und damit Gottes für uns. -die Versöhnung. Und JESUS ist diese Versöhnung

    - seine Mission steht in Jesaja 61:

    Spoiler anzeigen

    "Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«, »Pflanzung des HERRN«, ihm zum Preise."

    -
    Er hat uns und den Vater im Himmel wieder zusammengebracht, indem er die Trennung (Sünde) wegnimmt, sodass wir nicht nur göttliche(n) Liebe, -Freude, -Frieden usw. bei Gott finden, sondern auch das ewige Leben.
    Jesus versöhnte uns durch Tod und Auferstehung mit Gott, doch schon die vielen Jahre davor versuchte er die Menschen untereinander zu versöhnen, ging zu den Ausgestoßenen der Gesellschaft und schuf Gemeinschaft für sie, für Kranke, Ehebrecher, Zöllner,.. Und das ist auch heute enoch Aufgabe seiner Nachfolger, die man am Höchsten Gebot dieser Liebe erkennen wird (Joh.13,35)

    Bei dieser Vorstellung werden meine Gedanken immer sehr "utopisch". Denn auch wenn diese Erde kein Paradies mehr werden kann, sondern erst Jesus alles wieder vollkommen machen wird, ist uns doch geboten

    - "Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!" (Jesaja 58,7)
    - "Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit." (1.Joh.3,17.18 )
    - "Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. Errettet den Geringen und Armen und erlöst ihn aus der Gewalt der Gottlosen.«"(Psalm 82,3.4)
    - Jakobus 2 über "Kein Ansehen der Person in der Gemeinde": "Liebe Brüder, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person. Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, und ihr sähet auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprächet zu ihm: Setze du dich hierher auf den guten Platz!, und sprächet zu dem Armen: Stell du dich dorthin!, oder: Setze dich unten zu meinen Füßen!, ist's recht, dass ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?"

    Versöhnung in der Familie
    , in der Nachbarschaft
    , in der Schule/Arbeit
    , im Straßenverkehr
    , in der Politik
    , zwischen Völkern
    , mit der Natur
    ...
    "Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!" (Mt.25,40)
    "Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis." (1.Joh.2,9)


    Versöhnung, d.h. Liebe die Trennung überwindet, ist extrem wichtig. Wie das nun praktisch abläuft, welche Schritte notwendig sind, die gestellten Fragen von Jakob, sind noch offen.
    Ich freu mich auf die Antworten und hoffe dass Du, Jakob, den Ausschweif entschuldigst

  • Hallo Jakob d..S.

    Versöhnung---ein aktuelles Thema, imer wieder diskutiert etc

    wie immer frage ich mich zuerst um die Bedeutung dieses Begriffes, d.h. Definition,
    was sagt Versöhnung? aus, was nicht? wann wird Versöhnung---biblisch sogar --geboten?--- usw.

    Der Begriff "Versöhnung" schwebt also auch niemals im luftleeren Raum, sondern ist immer in seinem Gebrauch und Verständnis innerhalb eines Kontextes gegeben und von daher zu verstehen und zu beurteilen

    Was ich damit meine will ich an deinen Bibelzitaten versuchen zu verdeutlichen.
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    Mt 5/24; und sein Kontext.
    +) Hier spricht Jesus zu dem Volk der Juden V.1;
    +) Es ist das AT "Volk Gottes"
    +) Jesus weist sie darauf hin, was zu "deren Alten schon gesagt worden war" V21;
    +) Diese "Alten" hatten eine bestimmte Gesinnung, einen ganz bestimmten Glauben an Gottes Wort, sie hatten sich schon vorher 2.Mos.19--ausdrücklich zu diesem Gott bekannt 2.Mos19/8;
    +) sie hatten demnach auch eine ganz bestimmte, nämlich einheitliche (Glaubens) Gesinnung untereinander.
    +) diese einheitliche Glaubensgesinnung setzt Jesus nun bei seinen Zuhörern grundsätzlich mit Recht voraus.
    +) Jesus versteht also Glaubensgeschwister mit einem einheitlichen Glaubensverständnis --zu Recht---als solche an, die sich "Bruder und Schwester" nennen.

    von daher ermahnt er sie "wer mit seinem Bruder zürnt------"und gibt ihnen den Ratschlag "zur Versöhnung"
    Interessant auch welche Elemente er nennt, warum diese Versöhnung "unter Brüdern" nötig geworden ist.
    +) Wer seinen Bruder zürnt
    +) wer seinen Bruder persönlich angreift und herabsetzt (Nichtsnutz, Narr)

    außerdem ging es darum, "wenn dir in den Sinn kommt, daß dein Bruder etwas "gegen dich hat", dann------Versöhnung
    "Versöhnung" unter einer "gleichgesinnten gottgläubigen Glaubensgruppe" eingemahnt worden.
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    Mt 6/15; und sein Kontext:
    +) Hier spricht abermals Jesus weiter zum "Volke Gottes"---Mt.5/1;
    +) hier geht es nicht um den Gedanken, daß "mein Bruder/Schwester etwas "gegen mich" haben könnte
    +) Hier wird der Gottgläubige aufgefordert, erstens "dem Menschen" , zweitens " zu vergeben" -----
    +) "Dem Anderen" --u.U. sogar Ungläubigen oder Andersgläubigen (einseitig) zu vergeben ist aber nicht derselbe Vorgang wie sich mit ihm "zu versöhnen"
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    Jes. 61; und sein Kontext
    +) Hier wird dem AT Volk Gottes eine Verheißung gegeben, eine Erlösungsbotschaft
    +) es ist die Botschaft der Erlösung auf die auch Johannes der Täufer sehnlichst gewartet hat. Mt.11/5;
    +) es ist das "Versöhnungsangebot des Sünders mit Gott" die Botschaft von Chrisrten an Heiden: "Laßt euch versöhnen mit Gott"!!!2.Kor. 5/20;
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    In 5/24 wird von meiner Schuld "am Anderen" gesprochen, wann ist von Schuld am Anderen zu sprechen, als Voraussetzung für angebrachte "Versöhnung"?
    In 6/15 wird von der Schuld des anderen "an mir" gesprochen, ------Vergebung ist aber nicht das Thema der Versöhnung
    in Jes. 61 wird von der Versöhnung des Sünders mit Gott gesprochen.
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    "Versöhnung, Vergebung, Liebe, etc" wird oft, allzuoft reflexartig ---und mit Bibelzitaten ---eingefordert, zu Recht???

    Wie gesagt, was bedeutet der Begriff "Versöhnung?, wann ist eine solche biblisch gefordert? und wann genau nicht?, Versöhnung um jeden Preis? etc

    Zitat

    die Betrachtung deiner Beispiele sollte uns zunächst mal überhaupt nur für solche und ähnliche Fragen die Definition dieses Begriffes betreffend näher nachzudenken,--wie Du das auch vorschlägst-- damit wir ihn auch richtig,--d.h. im jeweiligen aktuellen Kontext) d.h. als Christen biblisch, "anwenden/einfordern"

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Hallo,

    Versöhnungsbereitschaft sollte immer da sein, aber auch Versöhnugn hat Grenzen - wenn der andere nicht ebreit ist, sich zu ändern, oder selbstaufgabe fordert, o.ä.. Man darf durch (falsch?) Versöhnugn nciht zur Marionette eines anderen werden.

    Versteht man, wie ichs meine?

    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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