Der Papst vor dem Bundestag

  • So verstehe ich auch die Anwendung von 1.Thes.5,21.22.Das Papstbuch ist in weiten teilen "gut"Die katholischen Irrlehren lasse ich beiseiten.Doch dazu kann ich doch nur kommen,wenn ich zuvor dies Alles prüfe.Ich kann natürlich sagen,der Katholizismus enthält Irrlehren,darum befasse ich mich erst gar nicht damit.Denn letztlich gilt nur die HEILIGE SCHRIFT.

  • Ich habe gestern einen Vortrag in einer STA-Gemeinde gehört, in dem es über gewisse Strecken auch um das Papsttum ging. Wiewohl ich bereit bin mir allerhand anzuhören und mir die STA nicht unsympathsich sind, muß ich doch sagen, daß die dort vertretenen Ansichten teilweise sehr eigenwillig sind und der Referent anscheinend einer Art Wahrnehmungs- oder Erkenntnisbeschränkung unterliegt. Beispielsweise wird in jede noch so normale Stellungnahme des Papstes für die katholische Kirche, die er doch einfach von Amts wegen zu repräsentieren hat, anscheinend eine Art satanische Weltbeherrschungsabsicht hineingeheimnist. Er hat gesagt, sie anerkennen die Bedeutung der katholische Kirche. Ständig scheint der Referent sagen zu wollen: "Boah, wie kann er das nur sagen!" "I, wie böse, dass er versucht, der Institution, die er repräsentiert, Geltung zu verschaffen. Abartig."

    Fest steht, daß die in der STA-Kirche herrschenden Vorurteile gegen das Papstum sehr stark bestimmen, wie manche Adventisten die Päpste der Neuzeit wahrnehmen können. Das geht meines Erachtens wirklich an die Grenze einer geistigen Wahrnehmungsunfähigkeit banaler Realitäten oder wenigstens Denkalternativen.

    Das gilt auch für andere Teile dieses Vortrags, es scheint oft darum zu gehen, daß gegenwärtige Ereignisse als Bestätigung für die adventistischen Überzeugung dienen müssen. Das ist einerseits normal menschlich, aber andererseits bezweilfe ich, dass dies so weit gehen darf, wie bei manchen adventistischen Auslegungen.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Baptist: Deine Frage verbietet eine konkrete Antwort. Anders als Deine Frage nahezulegen scheint, habe ich nicht die Absicht jemanden persönlich zu beleidigen oder öffentlich bloßzustellen.

    Wenn meine Beschreibung vielleicht auch ungewohnt unverblümt und streckenweise deftig ist, traute ich mir zu, sie in jedem Punkt zu belegen, wenn mir ein Mitschnitt des Vortrags vorläge.

    Man kann, scheint mir, nicht behaupten, daß jemand keine Verschwörungstheorie formuliert hat, wenn er beispielsweise erläutert, aus der Bibel und den Prophezeiungen ergäbe sich, daß die USA darauf drängen werde, daß sich die Menschen wieder mehr dem Papst unterwerfen und weiter eine Begrüßung von Johannes Paul II durch Bill Clinton als Beleg dafür vorspielt. Was soll denn bitte - objektiv gesehen - eine Verschwörungstheorie sein, wenn dies keine wäre!? Freilich steht es jedem frei, zu glauben, daß es eine Verschwörung oder eschatologische Entwicklung dieser Art tatsächlich gibt. Ich finde es außergewöhnlich tolerant sowie recht höflich, rücksichtsvoll und diplomatisch, daß ich solche Theorien "eigenwillig" genannt habe.

    Jedenfalls wurde mir sehr deutlich, daß der Referent viele Ereignisse sehr selektiv und einseitig interpretiert. Das ist nicht uninteressant, aber jedenfalls auch fragwürdig.

    Ein anderes Beispiel: Wenn jemand sagt, die Sozialsysteme werden zusammenbrechen, da sind "wir" sicher, dann ist das eine recht weitgehende Behauptung, die man auch in Frage stellen kann.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    3 Mal editiert, zuletzt von Daniels (16. Oktober 2011 um 22:25)

  • Die Katholische Liturgie ist reichhaltig. Im Winter vor einigen Wochen durfte ich einer Gruppe katholischer Kinder begegnen, die als Sternensinger unterwegs waren und jede Menge Weihrauch aus einer umherschenkenden Weihrauchkapsel, die ordentlich qualmte, verbreitete. Es gibt den Rosenkranz, das Benediktuskreuz, das Kruzifix, das geheiligte Weihwasser beim Kircheneingang, den Beichtstuhl, die Marienstatue vor der man beten kann usw. Ich finde diese Dinge erwärmend und einladend. Insofern fühle ich mich in einer katholischen Kirche wesentlich wohler als in einer EKD-Kirche. Die Adventgemeinden sind familiär-kuschelig und wärmen noch mehr als es die katholische Kirche tut, ist meine Erfahrung (Klatsch und Tratsch gibt es auch, dies darf nur nicht dazu führen, andere Gemeindemitglieder hinter ihrem Rücken schlecht zu machen - siehe 9. Gebot). Die Ursprungslehren, die vertreten werden sind anders, denn die Katholische Kirche (und auch die EKD) vertritt die bisher immer noch nicht bewiesene Theistische Evolutionslehre und die Adventisten die Biblische Schöpfungslehre. Aber viele gläubige Katholiken denken sich da gar nicht so tief rein. Meine Schwägerin ist Katholikin und hat ein gigantisches Kruzifix mit dem Gekreuzigten im Wohnzimmer an der Wand hängen. In meiner Wohnung hängt kein Kruzifix, nur eine Wanduhr.

  • Die Sache hatte mich ziemlich betroffen gemacht. Schließlich kam die Einladung des Papstes hinsichtlich ihrer Legitimität quasi durch die Hintertür zustande: Er wurde als sog. "Staatsoberhaupt" eingeladen. Wenn man sich hingegen fragt, wer oder was der Papst denn eigentlich sei, käme man in erster Linie gewiß nicht auf eine derartige Bezeichnung, nein, es fiele einem eher die Bezeichnung "Religionsführer" oder "religiöses Oberhaupt" ein. Angeblich ist unser Staatswesen säkular im Sinne einer Trennung von Kirche und Staat. Gegen dieses Prinzip wurde hier verstoßen.

    Bezeichnend ist ja auch die Tatsache, daß die Kirchenbeiträge der beiden großen Kirchen (die andere ist bekanntlich die EKD) über den fiskalischen Weg, also in Form der Kirchensteuer, eingezogen werden. Also: wer nicht zahlen sollte, begeht ein steuerrechtliches Delikt bzw. kann im Verwaltungszwangsverfahren belangt werden. Man muß sich dieses Privileg einmal vorstellen: Es ist weltweit einmalig, daß ein Staat das Inkasso für seine priviligierten Religionsgemeinschaften übernimmt!

    Und dann sei noch darauf hingewiesen, daß Bischöfe bzw. die obere klerikale Ebene beider Großkirchen aus der Staatskasse besoldet werden. Es ist keineswegs so, daß die Kirchen diese Besoldungen bzw. Einkommen selbst tragen müßten. Nein, der Steuerzahler trägt dies. Also, wer die Machtpolitik der beiden großen Kirchen in Abrede stellen wollte, sei auf das Vorgenannte verwiesen. Für mich ist es somit bezeichnend, wie sich das scheinbare Christentum in einer moralisch eher verkommenen Gesellschaft unter religiöser Führung bzw. Verführung beider wirtschaftlich saturierter und scheinbar von Satan infiltrierter Großkirchen entwickelt hat.

    Was mir Hoffnung macht, ist der Mitgliederschwund bei o.g. Kirchen und die Tatsache, daß es noch andere christliche Religionsgemeinschaften gibt, wenngleich an Mitgliederzahl relativ gering, wie die STA oder die HLT oder die Freikirchen, Baptisten oder die Methodisten. Meinetwegen auch noch die Zeugen Jehovas, denn wenigstens studieren sie fleissig, wenngleich ihr eigener Kirchenapparat eher an eine Bibelvertriebsorganisation in Form eines Wirtschaftsunternehmens (Inc.) imit Sitz in n den USA erinnert.

    • Offizieller Beitrag

    ...
    Bezeichnend ist ja auch die Tatsache, daß die Kirchenbeiträge der beiden großen Kirchen (die andere ist bekanntlich die EKD) über den fiskalischen Weg, also in Form der Kirchensteuer, eingezogen werden. Also: wer nicht zahlen sollte, begeht ein steuerrechtliches Delikt bzw. kann im Verwaltungszwangsverfahren belangt werden. Man muß sich dieses Privileg einmal vorstellen: Es ist weltweit einmalig, daß ein Staat das Inkasso für seine priviligierten Religionsgemeinschaften übernimmt! ....

    Das ist es nicht siehe z.B. Österreich.

    .

  • Die Katholische Liturgie ist reichhaltig. Im Winter vor einigen Wochen durfte ich einer Gruppe katholischer Kinder begegnen, die als Sternensinger unterwegs waren und jede Menge Weihrauch aus einer umherschenkenden Weihrauchkapsel, die ordentlich qualmte, verbreitete. Es gibt den Rosenkranz, das Benediktuskreuz, das Kruzifix, das geheiligte Weihwasser beim Kircheneingang, den Beichtstuhl, die Marienstatue vor der man beten kann usw. Ich finde diese Dinge erwärmend und einladend. Insofern fühle ich mich in einer katholischen Kirche wesentlich wohler als in einer EKD-Kirche. Die Adventgemeinden sind familiär-kuschelig und wärmen noch mehr als es die katholische Kirche tut, ist meine Erfahrung (Klatsch und Tratsch gibt es auch, dies darf nur nicht dazu führen, andere Gemeindemitglieder hinter ihrem Rücken schlecht zu machen - siehe 9. Gebot). Die Ursprungslehren, die vertreten werden sind anders, denn die Katholische Kirche (und auch die EKD) vertritt die bisher immer noch nicht bewiesene Theistische Evolutionslehre und die Adventisten die Biblische Schöpfungslehre. Aber viele gläubige Katholiken denken sich da gar nicht so tief rein. Meine Schwägerin ist Katholikin und hat ein gigantisches Kruzifix mit dem Gekreuzigten im Wohnzimmer an der Wand hängen. In meiner Wohnung hängt kein Kruzifix, nur eine Wanduhr.


    ... Und in meiner Wohnung hängt nicht einmal eine Wanduhr :tired: . Und ein Kruzifix natürlich schon gar nicht. Ist auch kein Symbol in der LDS-Kirche bzw. hat auch keine Tradition in der mormonischen Glaubensgeschichte. Bei uns neigt man zu bildlichen Darstellungen von Jesus, was den lebendigen Jesus unterstreichen soll. Ja, die Katholiken haben schon schöne Dinge, aber allein der Beichtstuhl und die Marienstatue stimmen mich dann schon wieder nachdenklich... und im Übrigen sollte man nie außer Acht lassen und es sich stets in Erinnerung rufen, wessen wahre Kirche das ist und wie sie in der Vergangenheit gewirkt hat.

    Vielleicht hänge ich mir auch bald eine Uhr an die Wand. Gute Idee. :morgähn:

  • Ich habe mich heute mit dem Mitglied einer Freikirche unterhalten, der mir im Gespräch berichtete, er habe keine besondere Beziehung zur katholischen Kirche habe aber Ratzingers erstes Buch über Jesus teilweise gelesen. Sein Fazit war, dass für ihn nach dieser Lektüre außer Frage stehe, daß Ratzinger ein tiefgläubiger, frommer Mensch sei.

    Bisher habe ich von Christen vor allem, ja fast außschließlich Gutes über Ratzingers erstes Jesusbuch gehört, auch schon aus dem Munde eines STA-Pastors.

    Grüße
    Daniels

    Ja, die 3 Bücher des ehemaligen Papstes Joseph Ratzinger = Benedikt XVI. über
    >>Jesus von Nazareth<< sind Meilensteine in der Theologie-Geschichte! Ich habe diese alle bereits gelesen - und sollte diese mal wieder lesen! Der Jesus der Bibel und der Evangelien wird von Ratzinger hervorragend dargestellt!