Heute war um 19:30 Uhr bei uns in der Pauluskirche ein Vortrag über die "HEIDELBERGER DISPUTATION" von Martin Luther vom 25./26. April 1518.
Luther legte 28 Thesen vor, auf die 5 Heidelberger Theologie - Professoren mit Gegenargumenten antworteten.
Es ging dabei nicht um den Ablass, sondern um Luthers Gegnerschaft zur MAlichen scholastischen Theologie, z.B. eines Thomas von Aquin.
Einige der 28 Thesen wurden vorgestellt:
These 1: Das Gesetz (= die Gebote), die heilsamste Lehre des Lebens, kann den Menschen nicht zur Gerechtigkeit bringen; es ist ihm vielmehr ein Hindernis.
These 3: Die Werke der Menschen, wenn sie auch noch so sehr ... gut zu sein scheinen, müssen doch als Todsünden gelten. (Eine sehr steile These Luthers!)
These 8: Die Werke des Menschen sind Todsünden, wenn sie ohne (Gottes)Furcht in böser Selbstsicherheit getan werden.
These 16: Der Mensch, der da meint, er wolle dadurch zur Gnade gelangen, dass er tut , so viel ihm möglich ist, häuft Sünde auf Sünde.
---> positive Wendung dagegen ist
These 4: Die Werke Gottes (v.a. in Tod und Auferstehung Jesu!) ... sind in Wahrheit doch unsterbliche Verdienste.
These 17: Den Menschen zur Demut rufen, damit er die Gnade Christi suche.
These 18: Ganz gewiss muss ein Mensch an sich selbst verzweifeln ...
These 20: Der (ist ein guter Theologe), der das was von Gottes Wesen sichtbar und der Welt zugewandt ist, als in Leiden und Kreuz ersehet.
These 25: Der ist gerecht, wer ohne Werke viel an Christus glaubt. (Der Pfarrer/Vortragende sagte: "Wir sollen Christus im Leben und im Sterben vertrauen!")
These 28: Die Liebe Gottes ... schafft sich (creat), was sie liebt! (Pfarrer: "Die Liebe Gottes muss immer schöpferisch sein!")
Zusammenfassung: Unsere Würde ist eine fremde Würde, die uns von Christus geschenkt wird. ---> Auf dieses Geschenk gilt es allein zu vertrauen!
Ein Zitat von Hans-Dieter Hüsch: Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Unsere Dekanin, die auch Gast war, sagte zur Heidelberger Disputation: "Wir stehen vor Gott mit leeren Händen da!"
Man soll seine Selbstüberschätzung ablegen!
Zur Wirkungsgeschichte der Heidelberger Disputation: Man konnte erfassen, dass sich hier eine neue Rechtfertigungslehre (Anm. von mir: die aber bereits die biblische Rechtfergigungs-Lehre des Paulus (z.B. Röm.3,22-,28/ Gal.2,16/ Eph.2,5-9)war!) Bahn brach! ---> Daher ist die Heidelberger Disputation die zentrale Botschaft, um zu verstehen, was evangelisch sein ausmacht!
Zum Text und zu Luthers Erläuterungen: Die Heidelberger Disputation